WRC 2 - FIA World Rally Championship 2011 im Test

Kernstück des Spiels ist erneut der Karrieremodus, welcher zurecht den Titel ‘The Road to WRC’ trägt. Hier beginnt man als Neuling und kauft sich von seinem Startguthaben einen kleinen tauglichen Wagen mit Frontantrieb. Da das Treiben auf der Piste ohne Kopilot nicht zu bewältigen ist, wird einem sehr früh ein Beifahrer zur Verfügung gestellt. Mit Steckenkommandos fällt einem der Alltag im Gelände auch gleich viel leichter. Zumindest wenn der Copilot nicht aus Versehen links und rechts verwechselt. Nach den ersten paar Etappen haben wir genug Credits erspielt um einen Chefmechaniker einzustellen, der sich um nötige Reparaturen zwischen den Events kümmern kann. Später kann man bis zu drei zusätzliche Mechaniker anzuheuern, mit denen im weiteren Verlauf nach Lust und Laune an neuen Upgrades geforscht und entwickelt werden kann.

Da ohne Teamchef und Crew nur spärlich Geld herangeschafft wird, besteht auch hier die Möglichkeit Mitarbeiter einzustellen, um Verhandlungen mit Sponsoren zu führen, damit am Ende einer Saison die Kasse stimmt. Im späteren Verlauf ist es auch machbar, Verträge mit den großen WRC-Teams abzuschließen. Allerdings muss man hierfür erst einmal viel Eindruck hinterlassen und die Nebenaufgaben der einzelnen Etappen erfüllen, welche euch die Geldgeber auferlegen. Zu Beginn sind die Möglichkeiten recht eingeschränkt. Das ist auch gut so, denn das Spiel führt langsam an die umfangreichen Optionen heran. Die erste Saison dient hier als Tutorial, indem die vielen Menüpunkte erklärt werden. In der Karriere wird wie schon im Vorgänger ein Level-System eingesetzt. Umso besser man die einzelnen Rennen meistert, desto schneller steigt der Spieler-Level. Mit gestiegenem Level entfaltet sich das volle Potential der Laufbahn. Autos kaufen, mit neuen Sponsoren verhandeln, an Upgrades für den eigenen Fuhrpark forschen oder einfach die Lackierung der Autos nach seinem Geschmack anpassen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und fangen den Rennzirkus der WRC prima ein. Auch für die Langzeitmotivation wird gesorgt. So schaltet man im Laufe des Spiels immer mehr Dinge wie Farben, Motive, Mitarbeiterplätze oder Autos frei. Zudem stehen neun komplette Seasons zur Verfügung, welche für längere Beschäftigung sorgen sollten.

Für Neulinge bietet das Spiel viele Einstiegshilfen. Neben der Fahrschule gibt es  diverse Fahrhilfen, die einem das Leben erleichtern. Angefangen von einer eingeblendeten Ideallinie, über Brems- und Lenkassistenten, abschaltbarem Schaden oder die integrierte Rückspulfunktion. Der Schwierigkeitsgrad kann variabel konfiguriert werden, damit auch jeder das Erfolgserlebnis bekommt, das er benötigt. Neben der Karriere gibt es einen einfachen Einzelspielermodus, in dem einzelne Etappen, Rallys oder Meisterschaften mit seinem Wunschauto gefahren werden können. Dies gilt auch für den ‘Hot Seat’ Modus, den lokalen Multiplayer, in dem bis zu vier Spieler abwechselnd gegeneinander antreten.

Im Onlinemodus kann man wie gewohnt einem offenen Spiel beitreten oder selbst ein Spiel nach seinen Vorstellungen erstellen. Auch hier gibt es vielfältige Möglichkeiten in den Einstellungen um die Session nach seinen Vorlieben zu gestalten. Man fährt allerdings ohne Kollisionen mit Geistern als Gegner, damit man sich voll auf die Piste konzentrieren kann und nicht ständig von den Kontrahenten von der Strecke geschoben wird.

Die Präsentation von WRC2 ist sehr schlicht gehalten. Die Bedienung geht jedoch gut von der Hand und man findet zügig die gewünschten Punkte. Etwas mehr warme Farben hätten den Menüs allerdings gut getan. Das Handling der Wagen variiert deutlich. So sind die kleinen Frontantriebler eher schwer um die Kurven zu bringen, da das Untersteuern ständig dazu führt, dass man aus der Kurve getrieben wird. Bei den größeren Allradwagen ändert sich das rapide. Da bricht das Heck bei entsprechender Beschleunigung sofort aus. Auch die Geschwindigkeit gewinnt hier enorm an Fahrt, so das man auf der Piste extrem gefordert ist aber nie die Kontrolle verliert. Aus technischer Sicht muss man allerdings einige Abstriche machen. Die Grafik ist nicht das Maß der Dinge und muss neben anderen aktuellen Titeln deutlich Federn lassen. Die Texturen sind verwaschen und die Umgebung strotzt nicht vor Details. Dies gilt auch für die Innenausstattung der Autos. Optisch hat man doch auf ein mehrere Dinge  verzichtet. Aber dafür läuft das Spiel stets flüssig und das Schadensmodell weis genauso zu gefallen wie die vielen Bestandteile innerhalb der Karriere.