Painkiller: Hell & Damantion: Zu mies, um schlecht zu sein im Test

Ich: Hi F.. Schön, dass du dich bereit erklärt hast, erneut mit mir ein Gespräch für neXGam zu führen.

F.: Hi, kein Problem. Das letzte Mal machte es Spaß.

Ich: Heute unterhalten wir uns über Painkiller: Hell & Damnation, welches Ende Mai für die Konsolen herauskommen wird. F., du als PC-Spieler besitzt es jedoch bereits, wenn ich das richtig in Erinnerung habe?

F: Korrekt. Für uns PCler war das Game schon seit Ende Oktober 2012 erhältlich. Und, was ich besonders schön fand, wir können es uncut spielen!

Ich: Da bin ich auch direkt etwas neidisch auf dich. Hier hat leider erneut die „gute“, „alte“ Zensurmaschine zugeschlagen. Angeblich empfanden es die Jugendschützer als zu „böse“, um der Fassung für die Xbox 360 und PS3 eine Altersfreigabe zu erteilen. Was ebenfalls der Grund dafür war, dass die Version so eine enorme Verspätung hatte. Ursprünglich sollte es ja ab Januar erhältlich sein, jetzt wird es erst gegen Ende Mai zu kaufen sein, über ein halbes Jahr später als die PC-Fassung.

F.: Um ehrlich zu sein, bemitleide ich dich etwas. Ich finde, zu einem schönem Old School Ego-Shooter gehört auch eine entsprechende Darstellung der Gewalt.

Ich: Glaube mir, ich könnte mich in solchen Situationen wiederholt über die USK aufregen. Das Spiel würde so oder so erst ab 18 Jahre freigegeben sein. Und trotzdem wird eine Altersfreigabe verweigert? Dabei ist das Gameplay doch unrealistisch wie sonst etwas. Aber egal. Ich will jetzt keine Diskussion über Sinn und Unsinn dieser Entscheidungen anfangen. Ich kann Nordic Games, die Painkiller: Hell & Damnation hierzulande publizieren, allerdings verstehen. Sie wollen schließlich Geld verdienen. Nur, dass deshalb die Spieler praktisch entmündigt werden…

F.: Hey, du wolltest dich nicht aufregen und auch nicht mehr darüber reden.

Ich: Ja, sorry. Mich regt es trotzdem auf. Anyway, zum Spiel. Wie fandst du es? Du sagtest eben etwas von „Old School“?

F.: Weil es das ist. Ich spielte die ersten Painkiller-Teile nicht, sondern war eher ein Quake-Spieler. Aber mich packte es von der ersten Minute an. Das Aufsammeln von Rüstungen, Muni und Seelen, Geheimverstecke, und diese absolut abgefahrene Atmosphäre. Man spielt schließlich in der Hölle und hat es so mit verschiedenen Monstern und Dämonen zu tun. Ich erinnerte mich echt an die Zeit zurück, als 3D-Realms und id Software regelmäßig Ego Shooter-Kracher herausbrachten und ich teilweise Nächte vor dem PC verbrachte.

Ich: Glorreiche Zeiten, im wahrsten Sinne des Wortes.

F.: Aber so was von! Vor allem Quake mit seinen Online-Multiplayer-Modi tat es mir an.

Ich: Heute ist das ja Standard und nichts Neues.

F.: Ja, und dem zollt Painkiller ja auch Tribut, mit den üblichen Verdächtigen an Spiel-Modi.

Ich: Dazu kann ich nichts sagen, da ich bei den Konsolen bislang kein Online-Spiel machen konnte. Eventuell ändert sich das, wenn das Game offiziell im Handel erhältlich ist. Ich muss aber auch betonen, dass Painkiller deutliche Schwächen hat.

F.: Welche denn?

Ich: Ich empfand das Gameplay als etwas monoton. Im Prinzip läuft es immer gleich ab: Ich betrete einen Raum und muss alle Gegner abschießen, ehe ein Checkpoint erscheint, meine Lebensenergie erneut auffüllt und das Spielchen von vorne losgeht. Einzige Abwechslung sind die Endgegner, die wirklich… gigantisch sind.

F.: *lacht* Ich weiß, wovon du redest. Manche Endbosse definieren den Begriff „bildschirmfüllend“ vollkommen neu. Und ich muss dir zustimmen. Das Gameplay ist monoton. Und, was du nicht erwähntest, die Bosskämpfe sind stellenweise unfair.

Ich: Stimmt. Hier muss man wirklich dieses Painkiller-typische Bunny-Hopping perfekt beherrschen. Und selbst dann können einen einige Attacken der Bosse treffen. Man kommt häufig nur mit viel Glück weiter.

F.: Aber weißt du was? Trotz dieser Mankos fühlte ich mich bislang bestens unterhalten. Klar, es sind Fehler, die anderen Spielen das Genick brechen würden. Doch in diesem Fall akzeptiere ich sie. Es gehört einfach zum Game dazu, genauso wie die strohdoofe KI.

Ich: Vor allem eben diese KI ist es, die für den Spielspaß sorgt. Hier erinnerte ich mich an die Serious Sam-Spiele. Im Grunde genommen ist das Einzige, was die Gegner machen, auf dich zu zustürmen und dich platt zu machen. Deckung suchen oder Taktik existiert hier nicht.

F.: Old School, Baby!

Ich: *lacht* Genau. Old School!

F.: Wie würdest du denn die Konsolen-Version einordnen? Gleicht gut oder schlechter als die PC-Fassung?

Ich: Schlechter! Eindeutig. Und das liegt einfach an der Steuerung. Ich möchte wirklich wissen, wer auf die geniale Idee gekommen ist, die Waffenauswahl auf das Digi-Kreuz zu legen. Okay, im Grunde benutze ich auch nur die Shotgun, doch wenn ich eine Waffe wechseln will, muss ich links oder rechts drücken, und zwar so lange, bis beim gewünschten Objekt angekommen bin. Und wenn ich erneut wechseln will, geht das Spielchen von vorne los. Oder das Bunny-Hopping. Wenn ich die Richtung ändern will, muss ich erst den Sprungknopf loslassen, dann den rechten Stick benutzen, um anschließend erneut loszuspringen. Während dieser Zeit gebe ich eine prächtige Zielscheibe ab. Und das nervt.

F.: Verstehe. Also keine Empfehlung?

Ich: Nur eine eingeschränkte. Das Spiel macht Spaß. Aber es frustriert auch enorm. Und die Sache mit den Cuts… Ich weiß nicht. Interessant wäre es zu erfahren, ob die internationalen Fassungen ebenfalls geschnitten sein werden.

F.: Da der Publisher derselbe sein wird, und sie zeitnahe zur deutschen Version herauskommen, kann man sicherlich davon ausgehen.

Ich: Schade. Nochmals danke für das Gespräch. Hoffentlich wird sich demnächst wieder eine Chance ergeben.

F.: Wehe, wenn nicht! *lacht*