Ninja Gaiden 3: Razor's Edge vs. MGR: Ein Vergleich im Test

Grad der Gewalt:
Als Ninja Gaiden 3 herauskam, waren die Fans der Reihe enttäuscht. Zwar spritzte das Blut, doch war es nicht mehr möglich, Gliedmaßen abzutrennen. Das ist in Razor’s Edge anders. Eure Waffen hinterlassen deutliche Spuren, und eure Gegner sind schnell einen Arm oder einen Kopf los. Das dürfte Freunde der Videospielserie erfreuen, wenn auch die Gewalt an einigen Stellen aufgesetzt wirkt.

Doch wie sieht es bei Metal Gear Rising aus? Hier fliegen ebenfalls die Gliedmaßen durch die Gegend. Absoluter Höhepunkt ist sicherlich, wenn Raiden, Protagonist des Spiels, seinen Gegner das Rückgrat rausreißt, um an die erforderlichen Nanopakete zu kommen, die seine Gesundheit wiederherstellen. Die Gewalt ist allerdings kein Selbstzweck, sondern Teil der Spielewelt, in der MGR stattfindet.

Vorteil: Der Punkt geht an den neusten Teil des Metal Gear-Universums. Denn bei Ninja Gaiden 3 sieht man sich schnell an der Brutalität satt.

Plot:
Ninja Gaiden 3 Razor’s Edge spielt in der Gegenwart. Als der Ninja Ryu Hayabusa bei einem Auftrag verflucht wird, muss er herausfinden, wer hinter dieser Aktion steckt. Außerdem hat man später die Chance, Ayane zu spielen. Fans der Reihe und von Dead or Alive ahnen natürlich, dass wo sie auftaucht, ihre Halbschwester Kasumi nicht weit entfernt ist.

Metal Gear Rising Revengance findet im Jahr 2018 statt. Man spielt Raiden, der einer Verschwörung auf die Spur kommt, und dabei sich seiner Vergangenheit stellen muss. Er ist die einzige spielbare Figur.

Vorteil: Beide Games erhalten den Punkt. Denn auch wenn die Story von Ninja Gaiden 3 Razor’s Edge klischeereich erzählt wird, überzeugt es durch die Möglichkeit, ebenfalls als Ayane zu spielen. Hingegen ist die Geschichte von Metal Gear Rising ernsthafter, allerdings ebenso übertriebener.

Waffen:
Ninja Gaiden 3 Razor’s Edge bietet eine Vielzahl an Tötungswerkzeugen und Fähigkeiten, die man nach und nach freischalten kann. Gleichzeitig kann man alles auch nach und nach upgraden. Und so steht der favorisierten Spielweise nichts im Wege. Wer es blutig mag, der kann beispielsweise auf die Krallenhandschuhe setzen, die mit Leichtigkeit durch den Körper eines Gegners schneiden.

Metal Gear Rising bietet diese Vielfalt nicht. Zwar gibt es zusätzliche Waffe, manche davon sogar dauerhaft. Doch Upgraden lassen sie sich nicht. Im Gegenteil: Man muss sich den Gebrauch immer gut überlegen, da man sonst früher oder später ein Problem kriegt.

Vorteil: Ninja Gaiden 3. Die Vielzahl an Waffen und Fähigkeiten, sowie die Option, alles upzugraden, gab den Ausschlag.

Schwierigkeitsgrad:
Die Ninja Gaiden-Serie hat allgemein den Ruf, nicht von schlechten Eltern zu sein, was die Schwierigkeit angeht. Das ist in Razor’s Edge ebenfalls der Fall. Während die Kämpfe mit den normalen Gegnern zwar herausfordernd, aber nie unfair ausfallen, sieht dies bei den Bossen anders aus. Wenn ein Angriff des Opponenten auf einmal einen Großteil der Lebensenergie auslöscht, hat man ein Problem. Vor allem, da man sich nicht zwischendurch heilen kann. Hinzu kommt ebenso noch die miserable Kamera, die einen in so manchen Moment schier verzweifeln lässt.

Wobei diese auch bei Metal Gear Rising ein Manko ist. Einige Kämpfe wären wesentlich einfacher zu gewinnen, wenn die Kamera nicht automatisch einen Winkel einnehmen würde, der dem Wort „Unübersichtlichkeit“ neue Dimensionen verleiht. Außerdem muss man bei diesem Spiel die Steuerung perfekt beherrschen. Es gibt zwar ein Tutorial, allerdings liegen zwischen dem Lernen und dem praktischen Anwenden Welten.

Vorteil: Kein Vorteil. Im Grunde müsste man sogar Negativpunkte vergeben, doch wird in diesem Artikel darauf verzichtet. Fakt ist, dass die Spiele künstlich schwer gemacht werden, was unter anderem der missglückten Kamera liegt.

Soundtrack:
Ninja Gaiden 3 bietet zwar einen netten Score, doch wenn man die Konsole ausmacht, bleibt davon nichts im Kopf hängen. Daran ändert auch die gelungene Synchro kein bisschen.

Hier kann Metal Gear Rising allerdings punkten. Neben der brillanten Sprachausgabe hat das Spiel einen phantastischen Soundtrack. Einer der Gründe, weshalb man den Titel sich holen sollte.

Vorteil: Metal Gear Rising Revengance überzeugt durch die klasse Musik.

Und so steht es am Ende 2:3 für Ninja Gaiden. Ein knappes Ergebnis, aber Metal Gear Rising ist etwas besser. Allerdings auch nur ein klein wenig.