Damage Inc. Pacific Squadron WWII im Test

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Zubehörhersteller Mad Catz geht mit Damage Inc. unter die Publisher von Videospielen. Doch kann das World War Two Shoot 'em Up begeistern und gegen die anderen Genrekollegen von Konami, Ubisoft und Co. bestehen?

Zugegeben, ich hatte mich auf Damage Inc. gefreut und es gleich nach dem Auspacken in die Konsole gelegt. Leider verflog meine Euphorie in den ersten Stunden, was an allerlei Patzern liegt, die das Spiel zu einer Spaßbremse verkommen lassen. Doch bevor ich mit der Schwarzmalerei anfange, möchte ich euch erzählen, was alles in dem Silberling steckt.

Herzstück der Wolkenaction ist die Kampagne, die euch mit mager animierten Comicbildern in die hauchdünne Geschichte einführt. So schlüpft ihr in die Rolle von Fliegerass Bobby, der aus dem Dorf in die Großstadt zieht und dort der Armee beitritt. Als Bruder Jimmy von Japanern ins Jenseits befödert wird, sinnt Bobby auf Rache und fliegt Einsätze gegen die Gegner aus Fernost, die allesamt im Pazifischen Raum angesiedelt sind. In Sachen Stoy gewinnt das Spiel mit der 23 Missionen umfassenden Kampagne keinen Blumentopf. Aber bei solch einem Spiel zählen doch weitaus wichtigere Dinge, wie etwa Steurung, KI und dergleichen, oder?
 

Doch leider ist die Geschichte nur das kleinste Übel. Sobald man seinen ersten Einsatz fliegt, welcher gleichzeitig das Tutorial darstellt, wird klar, dass Damage Inc. eine eher unterdurchschnittliche Angelegenheit werden wird. Sofort stachen mir die überaus matschigen Texturen ins Auge, die jede Vorfreude auf die bevorstehende Mission vernichteten. Damage Inc. ist hässlich, überaus hässlich. Die Bodentexturen verkommen zu einem einzigen matschigen Teppich, auf dem stellenweise überaus hässliche Bäume gepflanzt wurden. Fliegt man hoch oben in den Wolken, sieht der Erdboden zumindest einigermaßen gut aus. Fliegt man jedoch niedrig, um z. B. feindliche Bodeneinheiten zu beschießen, traut man seinen Augen nicht, was hier im Jahr 2012 noch serviert wird. Dabei gehen die Flugzeugmodelle ja noch in Ordnung und begeistern durch ein authentisches Design. Doch sobald man sich die Wolkentapete anschaut, kann man nur den Kopf schütteln.

Und das Beste: Damage Inc. ruckelt permanent! Egal, wie viele Gegner sich in der Luft befinden, das Spiel geht im Sekundentakt in die Knie. Das zeugt leider nicht von der Programmierkunst der Jungs bei Trickstar Games. Dabei habe ich noch nicht die bescheidenen Effekte, wie etwa Rauch oder Explosionen erwähnt, die hier das Spielerauge beglücken. Die Rückeleinlagen beeinflussen natürlich auch das Gameplay, womit wir beim dritten Kritikpunkt nach Story und Grafik/Technik wären.
 

Die 23 Level sind an unterschiedlichen Orten angesiedelt und lassen euch berühmte Schlachten des zweiten Weltkrieges nachspielen. So holt man die Japaner etwa in Pearl Harbor oder Wake Island vom Himmel, was sehr viel zur wenigen Atmosphäre beiträgt, die das Spiel erzeugt. Leider gestalten sich die Missionen sehr ähnlich, sodass schnell die Luft raus ist. Neben Eskortabschnitten oder Beschuss von Bodeneinheiten gilt meist eine Regel in den Missionen: Überlege die Gegnerwelle! Die Entwickler ließen sich nicht nehmen, dem Spieler eine Gegnerschar nach der anderen auf den Hals zu schicken, sodass ich schon im zweiten Level über 90 (!) Abschüsse auf dem Konto hatte.

Ist also das Gameplay so schon überaus monoton, kommen noch einige Bugs hinzu, die mich oftmals nur die Stirn runzeln ließen. Hier einige Beispiele: Ich verteidige mich eifrig gegen ankommende japanische Jäger (was bei dem angesprochenen Ruckeln gar nicht so einfach ist), als plötzlich das Bild einfriert. Ein Neustart war nötig. Noch besser: Mein Ziel war es, einen feindlichen Transport zu beschießen. Gesagt, getan. Die Fahrzeuge gingen in Flammen auf, aber das Spiel nicht weiter. Damage Inc. hatte den Beschuss nicht registriert, sodass mein Missionsziel als nicht erfüllt galt und ich den Einsatz neu starten musste! Da kam mir mehr als ein Mal die Frage auf, wer bei Trickstar Games im Qualitätsmanagement sitzt. Ärgerlich!

Dabei hat Damage Inc. sogar Gutes zu bieten. Die angesprochene Abwechslung der Szenarien sei hier noch einmal erwähnt. Zudem dauert die Kampagne stolze 12 Stunden, wenn man den die Credits unbedingt sehen will. Auch lassen sich die Flugzeuge aufwerten, was dem Spiel einen gewissen Reiz gibt, der aber von den angesprochenen Patzern völlig zerstört wird. 

Da hilft es auch nicht, drei Freunde hinter den virtuellen Steuerknüppel zu setzen. Zwar kann man wirklich mit vier Spielern im Koop-Modus spielen, aber wer will das bei diesem Spiel schon? Auch die 8-Spieler-Gefechte vermögen das Spiel nicht aus dem Sumpf der schlechten Spiele zu reisen. Übrigens wird Damage Inc. in zwei verschiedenen Versionen ausgeliefert. Neben der hier getesteten normalen Fassung kann man zu einer Collector's Edition greifen, die einen Flight Stick von Mad Catz beinhaltet. Inwieweit dieser den Spielspaß fördert, konnte ich an dieser Stelle aber nicht testen.




Andrej meint:

Andrej

Die Entwickler bei Trickstar Games müssen noch einiges lernen und Mad Catz sollte sich lieber weiter auf Hardware konzentrieren, denn Damage Inc. ist ein Schuss in den Ofen! Grafik, Performance, Gameplay, alles ist mehr schlecht als recht. Und dabei habe ich die überaus dumme KI im Review nicht einmal erwähnt. Flug-Action Fans greifen lieber zu den besseren Genre-Alternativen.

Positiv

  • Abwechslungsreiche Level
  • Aufwertbare Flugzeuge

Negativ

  • Grauenhafte Grafik
  • Monotoner Missionsverlauf
  • Ruckler und Bugs en masse
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  • von Civilisation:

    Von Andrej stammt der Test zu diesem Shoot'em Up. Damage Inc. Pacific Squadron WWII Zubehörhersteller Mad Catz geht mit Damage Inc. unter die Publisher von Videospielen. Doch kann das World War Two Shoot 'em Up begeistern und gegen die anderen Genrekollegen von Konami, Ubisoft...

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Damage Inc. Pacific Squadron WWII Daten
Genre Shoot’em’up
Spieleranzahl 1 - 8 (online)
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 720p
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2012-08-28
Vermarkter MadCatz
Wertung 3
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