Äußerst skeptisch schaute ich mir den Analog-Controller an. ‚‚Und das soll ein Lenkrad ersetzen?‘‘ dachte ich mir. Doch meine Frage wurde prompt mit dem Playstation-Spiel Formel 1 von Psygnosis beantwortet. Nach einer kurzen Anweisung von seiner Seite kurvte ich schon mit einem Benetton auf dem Hockenheimring und war verblüfft, was für ein gutes Fahrgefühl er vermittelte. Hierbei war die Idee hinter dem NeGcon mehr als genial.
Der Controller besteht aus einem zweiteiligen Gehäuse, das in der Mitte getrennt ist und sich gegeneinander verdrehen lässt. Durch die Drehbewegung wird eine Lenkwirkung simuliert. Um besser Gas zu geben, beziehungsweise zu bremsen, werden die Knöpfe I und II analog abgefragt. Und so fuhr ich meine Runden auf dem Hockenheimring und war verblüfft, wie schnell dieses neue Steuerungsprinzip für ein effektiveres Fahrgefühl sorgte. Hier noch eine kleine Info am Rande. Zu dieser Zeit war das Nintendo 64 und der DualShock der PSOne in weiter Ferne. Irgendwann musste ich nach Hause. Und mit einer Erfahrung reicher nahm ich mir vor auch ein NeGcon zu besitzen. Doch viele Jahren zogen ins Land und der Analog-Controller von Namco geriet bei mir in Vergessenheit, bis vor kurzem, als ich ihm in einem Retroladen in München wiederbegegnete.
Ein kurzer Blick in die Key-Configuration von Ridge Racer Revolution zeigt, dass das Spiel die Peripherie erkannte. Also schnell einen Wagen ausgesucht und schon geht es auf die Strecke. Nachdem das Startsignal ertönte, zeigte sich deutlich die Qualität von Namcos Eingabegerät. Ohne große Mühen ist der Flitzer mit feinen Drifts in den Kurven zu halten. Bei Ridge Racer Type 4 sieht es nicht anders aus. Das bietet zudem, wie sein Playstation 2-Nachfolger, eine ausführliche Kalibrierungsfunktion für die Lenkung und die Analogbuttons.
Doch wie verhält sich das NeGcon bei weiteren Rennspielen auf der Sony-Konsole? In der langen Kompatibilitätsliste ist dort eine Breite Masse an Titeln vertreten, die voll funktionsfähig sind. Neben beiden Gran Turismo-Spielen und der Need for Speed-Serie werden besonders Games von Psygnosis unterstützt. Um ein paar Namen zu nennen: Wipeout (und seine Nachfolger), Rollcage, Destruction Derby oder Formel 1. Einen vollen Auszug bekommt ihr hier. Hierbei sollte man klar sagen, dass das Fahrgefühl bei jedem Spiel unterschiedlich ausfällt. Rollcage, dass schon mit einem Standardcontroller eine sensible Steuerung besitzt, ist schwerer zu beherrschen als zum Beispiel ein Destruction Derby, wo die Boliden eine gewisse Masse besitzen und so besser zu steuern sind. Doch auch außerhalb des Rennspielzirkus macht der Controller eine gute Figur. Solltet ihr keinen zweiten DualShock zur Hand haben, kann für das Prügelspiel Tekken und Tekken 2 auch das NeGcon als normales Eingabegerät herhalten. Hierbei sollte aber erwähnt werden, dass die Drehfunktion nicht erkannt wird.
Hierdurch wurde das Ende des Analogcontrollers eingeleitet. Hierzu kam, dass der DualShock 2 dank guter Rumblefunktion und Analogsticks das NeGcon beerbte und jeder Konsole beilag. Nichtsdestotrotz packe ich das Pad bei jeder Rennsession aus dem Schrank um auf den virtuellen Rundenkursen neue Bestzeiten und Drifts zu vollführen.
Ein Tag Auto fahren wie ein Großer mit dem NeGcon im Test


Wenn man sich meine Videospielsammlung anschaut, wird man schnell feststellen, dass ich wenig Peripherie besitze, die von Drittherstellern produziert wurde. Das liegt daran, dass diese meist viel Platz verschwenden und zudem spärlich unterstützt werden. So aber nicht beim NeGcon.
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von Buggi:
Ich habe das Teilchen auch gerne benutzt. Als ich die Playstation verkauft habe ist es bei ebay für einen guten Kurs weg gegangen.
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von Civilisation:
Dominic und euphorisch? Normalerweise ist unser Mr. Nintendo eher zurückhaltend. Doch in Sachen NeGcon wirft er jede Zurückhaltung über Bord, wie sein Artikel zeigt. Ein Tag Auto fahren wie ein Großer mit dem NeGcon Wenn man sich meine Videospielsammlung anschaut, wird man...