Das machte es Namco leicht, Soul Edge für die Sonys Heimkonsole umzusetzen. Die Portierung von Soul Blade basiert technisch auf Soul Edge Ver. II. Das bedeutet, das der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zur vorherigen Version herabgesetzt wurde, neue Kostüme Einzug fanden, der Schwertkämpfer Hwang und Cervantes als spielbare Charaktere hinzu kamen, sowie drei verschiedene Soundtracks im Optionsmenü anwählbar sind. Obendrauf gab es noch einen motivierenden Spielmodus, der auf den Namen „Edge Master Mode“ hört.
Kampftechnisch ist Soul Blade ein waffenbasiertes Beat‘em Up, dass sich viele Anleihen bei Battle Arena Toshinden nahm. Sowohl die abgegrenzten Areale wie auch das Ausweichen in den 3D-Raum sind mit an Bord. Neben den typischen Lebensbalken gibt es eine neue Anzeige, die die Haltbarkeit der Waffe darstellt. Wird der Spieler durch seinen Kontrahenten angegriffen und blockt dessen Attacke, verliert dieser Energiebalken an Wert. Ist dieser auf null, geht das Kriegswerkzeug flöten und der Recke muss mit den Händen weiterkämpfen. Allerdings war die Ausführung der Spezialmanöver immer noch gleich. Doch Soul Blade hatte ein paar Pluspunkte gegenüber der Konkurrenz: die epische Atmosphäre, die charismatischen Protagonisten und eine gelungene Storyline. Diese erzählt die Geschichte von Soul Blade, einer Klinge, die sowohl Fluch als auch Segen sein kann. Und jeder Charakter steht damit in irgendeiner Weise in Verbindung.
Die Geschichte der zehn Helden wird ausführlich im Edge Master Mode erzählt, wo der Spieler seinen Kämpfer über eine Landkarte bewegt, um Schlüsselmomente der Story zu erleben. Der Clou in diesem Modus ist aber, dass der Recke nach dem Sieg eine neue Waffe bekommt, die andere Fähigkeiten besitzt. So lassen sich von Mal zu Mal sieben weitere Schlag- bzw. Schneidewerkzeuge pro Charakter freischalten, die sogar in den anderen Spielmodi auswählbar sind. Wem das zu aufwendig ist, der darf sich in den spielvarianten Spielhallen-, Teamkampf-, Überlebens-, oder Zeitangriffsmodus herumtollen.
Das Kampfsystem ist dem von Tekken 2 ähnlich, bietet aber einen separaten Button zum Blocken der Angriffe. Grafisch machte Soul Blade im Vergleich zu Tekken 2 einen unglaublichen Schritt nach vorne. Sämtliche Charaktere wirken nicht so blockig, sondern viel lebendiger und detailreicher, als man es von anderen Namco-Prüglern her kannte. Den unterschiedlichen Kampfarealen kam dies auch zugute. Von allen Beat‘em Ups aus der Feder der Firma Namco bietet Soul Blade die meisten Einstellungsmöglickeiten: Sowohl die Ringgröße, Energiebalken, Rundenzeit, Soundtrack und Waffenauswahl lassen sich eigenen Vorlieben anpassen. Das vermisse ich heute bei modernen Beat‘em Ups.
In Sachen Atmosphäre ist Soul Blade immer noch ungeschlagen. Anhand der epischen Hintergrundmusik und des Sprechers mit seinen tollen Ansagen und Bemerkungen bekommt man ein gutes Gefühl für die raue Zeit im späten Mittelalter des 16. Jahrhunderts.
Unser Let's Play-Video zu Soul Blade
Nicht ohne Grund bekam Soul Blade von der internationalen Fachpresse Höchstwertungen. Namco verbesserte alles, was Tekken und Battle Arena Toshinden gut machten. Und setzte eine packende Atmosphäre mit viel Extras und abwechslungsreichen Spielmodi obendrauf. Auch in Zeiten von Soul Calibur V und co. muss sich Soul Blade nicht verstecken und gilt zurecht als Meilenstein auf der PSone.