Toukiden The Age of Demons im Test

PSVita

Wenn die Japaner eins mögen, dann ist es dicke Ungeheuer mit fetten Waffen killen, um damit neue Materialen zu bekommen, um wiederum funkelnagelneue Stich- bzw. Fernwaffen zu basteln, um hierdurch noch größere Feinde über den Jordan zu schicken. - Monster Hunter-Style eben. Während diese Spielgattung bei uns ein Nischenprodukt darstellt, bewegt dieses Genre in Nippon ganze Hardwareverkäufe, abhängig, auf welchem System diese derzeit erscheinen. Toukiden, das in dieselbe Sparte fällt wie Capcoms Monsterjagd, hat seit seinem Release die Absätze der Playstation Vita um ein Vielfaches erhöht. Nach gut einem halben Jahr warten dürfen wir Wessis ran, wobei es fraglich ist, ob Toukiden in Europa Sonys Handheld aus ihrem Dornröschenschlaf weckt.

Toukiden_2Dazu ist das Genre und ebenso das Setting zu Japanisch, was gegebenenfalls auch bei uns seine Zielgruppe finden wird, doch ob es so hohe Verkäufe erzielt, glaube ich nicht. Trotzdem würde ich es dem Spiel wünschen, weil es in Punkten wie Zugänglichkeit und Ausführung runder als Monster Hunter daher kommt.

Während bei Capcoms Monsterklopperei der Spieler zu Anfang eine steile Starthürde meistern muss, lässt Toukiden niemanden im Regen stehen. Alle lebenswichtigen Mechaniken werden euch spielend vermittelt und zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich von Information oder Anforderungen überfordert. Vielmehr haben die Entwickler Omega Force (Dynasty Warriors) genau die flauschige Mitte gefunden, um mich als Neueinsteiger wohlzufühlen.

Auch im Storytelling, also dem Einzelspielermodus wird eine zwar bekannte Geschichte zwischen Gut und Böse erzählt, die jeder mal im Fantasysetting gesehen hat, lockert aber das zum Teil monotone Gameplay auf. Am Ende des ganzen Blablas steht ihr vor der immer gleichen Missionsstruktur. Mit einem vorher erstellten Charakter geht es auf Monsterjagd. Diese nennen sich Oni und wollen denn Menschen an den Kragen, und ihr als ehrenwerter Krieger, hier Mononofu genannt zieht los um diese auszumerzen, bevor sie etwas Fürchterliches tun. Der erste Schritt ist eure Ausrüstung anzupassen.

Toukiden_5Zum Start bekommt ihr von allen Waffengattungen jeweils ein Instrument spendiert, dazu noch eine Rüstung. Denn Rest müsst ihr euch erarbeiten. Hierzu sammelt ihr Schotter bzw. Materialien um Upgrades oder besseres Equipment zu bekommen. Dann wählt ihr einen Mitama, also eine gefallene Seele, die seine Zauberkraft zur Verfügung stellt.

Diese hat nämlich einen großen Anteil an euren Kampfstyle. Lady Tokiwa als Beispiel ist hier die klassische Heilerin. Mit flächendeckenden Heilsprüchen und Boost flickt sie die Lebensbalken von euch sowie Teamkollegen. Von diesen Geisterkollegen gibt es acht Gattungen in verschiedenen Ausführungen, die mit jedem Sieg an Erfahrung zunehmen. Wenn ihr jetzt fragen solltet, wie man die Mitama bekommt, ist die Antwort recht einfach. Meist stecken sie in der Haut der Oni und müssen erst befreit werden, damit ihr sie nutzen könnt.

Wurden die oben genannten Punkte abgearbeitet, geht es an die Teamgestaltung für die Mission. Nur in Ausnahmefällen seid ihr auf euch alleine gestellt. Ansonsten solltet ihr, wenn immer es möglich ist, auf Teamkollegen zurückgreifen. Die kommen in Form von computergesteuerten Protagonisten sowie wirklichen Spielern, die ihr entweder über das PSN mitnehmt oder Lokal via Ad-Hoc anheuert. Habt ihr weder Freunde, die das Spiel besitzen noch eine Internetverbindung lässt sich Toukiden auch im Einzelspielermodus mit NPC-Jägern bestens bestreiten. Zwar lassen sich diese nicht kommandieren, doch sind sie recht intelligent und stehen immer auf eurer Seite. Greift ihr auf menschliche Kollegen zurück, bekommt das Game eine Eigendynamik, von der man sich nur schwer trennen kann.

Toukiden_6Auf dem Schlachtfeld angekommen geht ihr zum Tageswerk über und das heißt, Onis killen am Fließband. Hier unterscheiden sie sich durch Größe und Panzerung. Kleine Onis sind leichtes Futter für einen einzelnen Mononofu, die dickeren Brocken sollte man nur in der Gruppe angreifen. Um die Schwachstellen zu erkennen, klickt auf den Touchscreen und ein Röntgenblick (Eye of Truth) zeigt euch diese an.

Jetzt nur noch die Bewegungsmuster und Angriffe studieren. Ist der Job im Zeitlimit erledigt, geht es nach Hause mit vielen Materialien und Erfahrungspunkte. Das hört sich auf dem Papier relativ leicht an, aber einen schweren Oni im Team zu besiegen benötigt einige Zeit und Taktik. Hier hilft dumpfes Kloppen nicht weiter. Gutes Zusammenspiel mit den Teamkollegen und genaue Kenntnis über die eigenen Fähigkeiten sind der Schlüssel zum Sieg.

Eine Mängelliste bietet die Monsterhatz leider auch. Diese ist zum Glück nicht all zu lang. Das Hauptproblem ist das listenförmige Abarbeiten der Missionen. Während Action-RPGs diese besser verpacken wirkt die Missionsstruktur von Toukiden trotz Zwischensequenzen und bemühter Gespräche mit NPCs wie eine Exel-Tabelle. Ein weiteres Erschwernis ist die fehlende Lokalisierung. Ich als Japan-orientierter Spieler habe kein Problem mit fernöstlicher Sprachausgabe und englischen Untertiteln, der Großteil der Videospieler hingegen ist nicht gewillt eine Fremdsprache zu lesen. Diese wollen ihr Produkt am besten mit deutscher Tonspur und Texten sehen was sie in diesem Fall nicht bekommen werden. Das kann bei einigen Käufern von Toukiden zu Komplikationen führen.




Dominic meint:

Dominic

Erst dachte ich, für das Genre der Monsterjagd nicht der richtige Typ zu sein. Oft habe ich mir einen Ableger von Capcoms Monster Hunter zu Gemüte geführt und nie wurde ich sonderlich warm mit der Serie. Ob es an der schmucklosen Präsentation der Geschichte lag oder die hohe Lernkurve kann ich euch nicht sagen. Jedenfalls füllte ich mich nie wohl bis Toukiden kam. Das zeigte mir sehr deutlich, dass ich der geborene Monsterschlächter bin und die Zeit verging wie im Fluge. Ein toller Titel, den man ausprobiert haben sollte.

Michael meint:

Michael

Als großer Monster Hunter Fan war es für mich fast klar, dass ich mir Toukiden besorgen muss und ich wurde nicht enttäuscht. Obwohl mich der grafische Stil eines Dynasty Warriors zu Beginn abgeschreckte, spielt es sich durchweg flüssig und wie aus einem Guss. Zwar fehlt ihm die Komplexität des Vorbilds, was die Missionen nach einiger Zeit als gewisse Routine wirken lässt, dennoch ist das Spiel sehr kurzweilig und macht vor allem im Multiplayer Laune. Ein Kauftipp für all dijenigen, die endlich neues Futter für die Vita suchen, mit dem man sich länger beschäftigen kann.

Positiv

  • Leichter Einstieg
  • Hohe Spielzeit
  • Packender Mehrspielermodus

Negativ

  • Missionen gleichen sich zu sehr
  • Unzureichende Lokalisierung
Userwertung
8.76667 3 Stimmen
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Forum
  • von aldi404:

    Blöde SuFu ...

  • von 108 Sterne:

    Das ist dafür aber der falsche Thread. [PC/PS4/PSV] Toukiden 2...

  • von aldi404:

    Die Open World ist mir auch gleich positiv aufgefallen, auch wenn die Level jetzt nicht mehr ganz so hübsch aussehen. Mit dem Standard-Schwert macht das schnetzeln gleich wieder Spaß aber ich werde wohl mal die Fernkampfwaffen probieren, hab ich in Teil 1 nie gemacht.

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Toukiden The Age of Demons Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2014-02-14
Vermarkter Tecmo
Wertung 8.1
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neXGam YouTube Channel
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