Nachbesprechung: Resident Evil: Revelations 2 PS Vita, oder der K(r)ampf mit der Framerate im Test

Der Port des Nachfolgers eines Handheld Games, welches später auf stationäre Konsolen umgesetzt wurde und nun im zweiten Teil genau anders herum zurück in die Hosentasche wandert. Ich weiß, das liest sich verwirrend. 

Zunächst muss ich gestehen, dass ich mich zwar gefreut habe, aber doch etwas skeptisch war ob die Vita das Spiel ordentlich händeln kann. Ich kann Entwarnung geben ... aber nur zum Teil. Das Spiel läuft ordentlich, aber durchaus mit massiven Einschränkungen gegenüber den Ursprungskonsolen. Schlechtere Texturen, viel weniger Licht- und Schatteneffekte und oftmals Framerate-Einbrüche der übelsten Sorte.

Darüber hinaus hat man auch mit einigen Tricks gearbeitet, die leider sehr offensichtlich daher kommen. Bewegen sich die Protagonisten noch ordentlich durch die Szenerie, sieht das mit Flammen im Hintergrund und ähnlichem schon ganz anders aus. Diese animierten Hintergrund-Aktivitäten laufen scheinbar mit deutlich weniger Frames ab als das Geschehen im Vordergrund, was die Szenerie leicht merkwürdig erscheinen lässt.

Das eigentliche Gameplay geht relativ gut von der Hand. Das Zielen ist etwas tricky, genauer gesagt: die Kollisionsabfrage. Habt ihr eine Schusswaffe im Anschlag und es stürmen 1-2 Gegner auf euch zu haut euer Alter Ego zwar die Kugeln wie am Fließband flüssig raus, bloß verschwindet gefühlt jede zweite oder dritte Kugel im Framerate-Nirvana der Gegnerdarstellung.

Der Touchscreen wird als L2- und R2-Button-Ersatz genutzt um sich zu ducken oder Wurfgegenstände zu nutzen.

Kennt ihr Anstoss oder irgendein Lucas-Arts-Adventure auf einem Amiga 500 mit 512KB ? Wenn ja, dann freut euch bei Revelations 2 auf ebenso zahlreiche und lange Ladezeiten.

Das Taschenformat und der kleine Screen bringen Vor- und Nachteile, alles in allem überwiegt hier aber ein positiver Eindruck. Das größte Handicap ist natürlich die Übersicht, die etwas flöten geht. Das war beim Vorgänger auf dem 3DS/XL noch weniger der Fall, was aber wahrscheinlich an der konstanteren und höheren Framerate liegen dürfte. Insgesamt fühlt sich alles hektischer und ungenauer an, aber man kommt nach einer Eingewöhnungsphase doch damit klar.

Große Vorteile sind die klare Darstellung und in Verbindung mit einem Stereo Kopfhörer die im allgemeinen gute, düstere Stimmung. Auch emfinde ich die Immersion eines 5-Zoll Displays direkt vor der Nase bei so einem Spiel als wesentlich intensiver als beim Blick auf einem großen TV, wo mich mein Umfeld weitaus mehr stört. Die Kampagne ist kurzweilig und in meinen Augen unterhaltsam genug, um dafür ein paar Euro auf den Tisch zu legen. Der Raid-Modus ist auch in vollem Umfang vorhanden, strotzt aber ebenfalls vor technischen Mängeln, die hauptsächlich in der Bildrate zu finden sind. Sehr lobenswert ist, dass Bestenlisten und tägliche Missionen voll vorhanden sind und man hier keine Einbußen hinnehmen muss.

FAZIT: So, und was sagt uns das nun alles in allem? Ist dieser Port zu empfehlen, ja oder nein? Ein klares Ja kann ich leider nicht vergeben, da die technischen Mängel sogar mir als 25fps-resistenten Starcraft-2-Spieler oftmals sauer aufstossen. Wer über die angesprochenen Mängel mit ganz stark zugekniffenen Augen hinweg sehen kann bekommt die volle Packung Revelations 2 für die Hosentasche.