Ein Fremder in einer anderen Welt. Als Passagier eines Flugzeuges erleben wir einen schrecklichen Absturz mit, um in einem merkwürdigen Land zu erwachen. Hier begegnen uns Monster und Magie; Ruinen und Schlösser ... fremdartige Bauten und Fragmente unserer Zivilisation.
Glücklicherweise sind wir nicht alleine. Im Angesicht des Todes werden wir von einer jungen Japanerin gerettet. Die Situation: Immer wieder verschlägt es Menschen in das düstere Fantasyland. Regiert von drei Herrscherinnen mit ganz unterschiedlicher Motivation. Als »Stranger« und Mitglied der Strangers Guild ist es unsere Aufgabe, das zu tun, was die Einheimischen nicht können: Mächtige Monster erschlagen und die fallen gelassenen Blutkristalle einer Herrscherin geben, um sie zu stärken und hoffentlich mit ihrer Hilfe einen Weg zurückzufinden.
Das Gameplay ist dabei typische Kost. Aus der Egoperspektive werden die von allerlei Getier bevölkerten Gebiete durchsucht und Schätze gesammelt. Trifft man auf einen Gegner, wird in ein zugbasiertes Kampfsystem umgeschaltet, bei der dem sechsköpfigen Team in Ruhe Kommandos gegeben werden kann. Je nach Charakterklasse und Ausrüstung unterscheiden sich Fähigkeiten und Reichweite. Hier ist alles wie gehabt, und wer bereits Genre-Erfahrung hat, sollte keine Probleme haben. Stimmt die Partyzusammensetzung für die aktuelle Herausforderung nicht, so können die Recken im Hauptquartier ausgetauscht werden.
Den K.O. eines Partymitglieds gilt es tunlichst zu vermeiden. Eine schnelle Wiederbelebung ist teuer, in der Regel wird der Verletzte tagelang im Krankenbett ruhen müssen.
Die begehrten Blutkristalle lassen nicht x-beliebige Monster fallen, sondern nur spezielle, gesuchte Kreaturen. Informationen zu diesen können von NPCs erhalten werden. Für eine Konfrontation mit einem solchen Lineage Biest sind oft bestimmte Bedingungen, wie das Mitführen eines Items erforderlich. Eine Liste aller bekannten Lineage Monster lässt sich jederzeit einsehen. Ist der Kristall gewonnen, so entscheidet die Dame, der man ihn überlässt über die Charakterentwicklung und den Storyverlauf.
Das besondere an Stranger of Sword City ist das Szenario und das Artwork. Häufig werden japanische Crawler für den stärker werdenden Fanservice kritisiert. Mädchen mit riesigen Kulleraugen, kurzen Röcken und noch dazu mitunter pubertärem Humor scheinen die Nischenspiele zu dominieren. Die Zeichnungen von Yoko Tsukamoto sind düster, detailliert und dürften nicht nur Manga-Fans gefallen, sondern können als große Fantasykunst gesehen werden. Wer gar nicht ohne überzeichneten Anime Look leben kann, für den wurde ein alternativer Grafikstil hinzugefügt, bei dem sämtliche Charaktere von En Okishiji. Jederzeit umschaltbar können somit alle Spieler bedient zufrieden sein.
Wenn es einen modernen Dungeon-Crawler für Konsolen und Handhelds gibt, der auch Fans westlicher Designs zu empfehlen ist, dann Stranger of Sword City. Die PlayStation-Vita-Fassung ist als physische Version im Einzelhandel erhältlich, die Xbox-ONE-Version gibt es nur digital.