Sword Art Online: Hollow Realization... Massively Single Player Offline RPG? im Test

Die Idee ist recht bizarr. Das Vortäuschen eines Online Rollenspiels mit KI-Kampfgefährten. Warum sollte der Spieler die Unzulänglichkeiten eines MMO in einem Einzelspielererlebnis nachahmen wollen? Warum nicht voll die Vorteile der Einzelspielererfahrung nutzen? Mir hat sich eine Antwort auf diese Frage beim vorliegenden Hollow Realization nicht erschlossen.

Die Handlung des Spiels findet in einem neuen Online-Game statt, welches sich von dem der Vorgänger unterscheidet. Daher sind auch alle altbekannten Charaktere wieder als Neulinge unterwegs, und der Spieler kann parallel zu den Figuren an das Geschehen herangeführt werden.
 

Hunderte von NPCs tummeln sich in den Straßen des Spiels im Spiel. Und praktisch jeder kann als Gefährte für einen Dungeonbesuch in die Party eingeladen werden. Hier sollen andere, fremde Mitspieler simuliert werden. Durch verschiedene Aktionen kann sich auch die Beziehung zu all diesen Charakteren verbessern und neue Optionen freischalten. Alles im Ansatz sehr interessant, allerdings ist eine Bindung an einen der unzähligen Aushilfsheroen aufgrund der bescheiden ausgearbeiteten Charakterzüge schwierig.

Anders als im Vorgänger Sword Art Online: Lost Song präsentiert sich das Kampfsystem wieder MMO-artiger. Hier war eher der vorletzte Teil Hollow Fragment Vorbild. Die vierköpfige Party stößt auf jederzeit sichtbare Monster und kloppt mit mannigfaltigen Skills auf Monster ein. Dabei wird nur der Held gesteuert, während die KI die Kollegen übernimmt. Gezielte Treffer auf Schwachstellen und perfektes Timing erlauben verheerende Kombos.

Auch, und hier schließt sich der Kreis, ein Online-Modus ist vorhanden. Hier kann man sich mit menschlichen Mitspielern an besonders dicke Brocken wagen. Leider ist das nicht für die Story möglich und wirkt sehr eingeschränkt.

Insgesamt hat mich Sword Art Online: Hollow Realization nicht in seinen Bann ziehen können. Zu sehr baut das ganze auf Anime, Manga und Vorgängervideospielen auf. Zu merkwürdig ist die Verquickung von MMO-Elementen mit einem Single-Player-Rollenspiel. Dabei will ich nicht sagen, dass es ein schlechtes Spiel ist. Aber es ist eines für Fans der Marke und wird den reinen JRPG-Fan ohne Bezug zur Serie kaum fesseln können.