Ratchet & Clank (PS4) vs. Ratchet & Clank (PS2) im Test

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Insomniac Games feiern ihre erfolgreiche Ratchet & Clank-Serie mit einem Remake des allerersten Serienteils. Und da ich erst vor kurzem das Originalspiel durchgespielt habe, dachte ich mir, dass es eine gute Idee ist, die Unterschiede beider Spiele genauer zu beleuchten. Ganz besonders wenn man bedenkt, dass knapp 14 Jahren zwischen ihnen liegen.

Ratchet_and_Clank_1Das größte Manko des ersten Ratchet & Clank aus dem Jahr 2002 war sein automatisches Zielsystem, das nicht immer den Feind anvisierte, den man wollte. Zudem war das manuelle anpeilen von Gegnern kein Leichtes. Dies gehört im Remake zum Glück der Vergangenheit an. Und so macht das eigentliche Spielsystem mehr Spaß, weil man jederzeit das Gefühl besitzt, die komplette Kontrolle im Kampf zu haben. Trotzdem wird man öfter getroffen, als es einem lieb ist. Das ist leider dem Fakt geschuldet, dass die bildschöne Grafik mit ihren irre vielen Details und Action auf dem Bildschirm schon mehrmals ganze Projektile verschluckt, die man nicht wahrnimmt. Das Waffensystem und dessen Auswahl via einem Kreismenü wurde vereinfacht. Im Original arteten zahlreiche Aktionen im fummeligen Inventar aus, wenn man zum Beispiel mit dem Sprunghaken einen Abgrund überwinden oder mittels Dietrich Schlösser knacken wollte. Zudem war der Platz im Auswahlmenü recht begrenzt und so war man schon einen Großteil der Spielzeit damit beschäftigt, die Waffen und Gadgets herumzubewegen. Auch das gehört im Remake zum Glück der Vergangenheit an. Den Haken zum Beispiel hat man bereits zum Start des Spiels und andere Gadgets lassen sich sofort an den Bereichen, wo sie eingesetzt werden aktivieren, ohne jedes Mal das Inventar aufzurufen.

Erzähltechnisch hat die altbekannte Geschichte eine Straffung erfahren. So rückt Captain Qwark mehr in den Vordergrund, als noch im Spiel von 2002. War dieser zwar ein Endgegner im Originalspiel, wird die ganze Story von ihm persönlich nun einem Häftling im Gefängnis erzählt. Insomniac Games hat aber storytechnisch zudem weitere Änderungen vorgenommen. War Derk, der Vorsitzende der Blarg, bisher der finale Endboss, wurde dieser im Remake im letzten Drittel des Spiels von Dr. Nefarious, einem späteren Feind der Serie aus dem Weg geräumt und tritt aufgrund dessen als finaler Antagonist am Ende des Spiels an dessen Stelle. Somit ist Derk wahrlich nur noch eine Randfigur in der Geschichte. Im großen und Ganzem haben die Entwickler die Levelbauten der Urversion genommen, diese leicht ausgebaut oder verfeinert. Kenner des Originals werden viele Abschnitte trotz der famosen Grafik sofort wiedererkennen. Eine Frischzellenkur hat der Schwierigkeitsgrad erfahren, der jetzt viel angenehmer daher kommt, als es damals der Fall war. Ein Beispiel ist hierbei der Kanalisationsabschnitt auf Rilgar. Dort müsst ihr gegen die Zeit laufen, da sich das Abwassersystem mit Wasser füllt und ihr noch kein Atemgerät besitzt.

Ratchet_and_Clank_4Bin ich im Originalspiel an dieser Stelle öfters gestorben, da das Zeitlimit einfach zu knapp war, schaffte ich dieses Gebiet auf Anhieb beim ersten Mal. Hilfe gibt es wiederholt vom Spiel selber, wenn zum Beispiel Captain Qwark aus dem Off redet und Hilfestellung leistet. Zudem redet Clank immer wieder mit euch was ihr jetzt am besten machen sollt. Diesen "Luxus" hatte man im Originalspiel noch nicht. Außerdem sind die Goldbolts deutlich leichter zu finden. Diese sind zwar jederzeit gut versteckt, aber wenn man sich ein bisschen umschaut, findet man die auch ohne Hilfe aus dem Internet. Waffentechnisch blieb vieles beim alten. Und mit dem Verpixler kommt eine neue Wumme ins Arsenal hinzu, die die Feinde bei Beschuss in 8-Bit-Pixelhaufen verwandelt. Durch Gebrauch Leveln die Bleispritzen auf und mittels eines Techtress und dem Material Raritanium lassen sich Extrafähigkeiten freischalten. Das motiviert zudem nach dem Finale zu einem weiteren Durchspiel, da die bestehenden Knarren durch noch bessere ersetzt werden und ihr diese weiter steigern könnt.

Ein Sammelkartensystem hat im Remake auch Einzug gefunden. Diese liegen verstreut in den Levels versteckt und haben Perks-ähnliche Fähigkeiten für Ratchet. Was mir im Originalspiel am meisten missfiel, war das der Soundtrack, der uninspiriert im Hintergrund dudelte. Dieser wurde durch viel bessere Musikstücke ausgetauscht, die Filmflair versprühen. Was die Präsentation angeht, ist das Remake von Ratchet & Clank ein Animationsfilm zum selber spielen. In 1080p bei konstanten 30 Bildern pro Minute bekommt ihr einen Eyecandy nach dem anderen zu sehen und so kann das Game als super Grafikdemo herhalten, wozu die Playstation 4 technisch im Stande ist.

Unterm Strich muss ich sagen das Insomniac Games ihren Action-Klassiker an den richtigen Stellen verbessert hat, womit der Spielspaß von der ersten bis zur letzten Minute auf hohem Niveau bleibt. Und dank langer Spielzeit und geringem Preis im Vergleich zu anderen Videospielen, ist es der perfekter Titel für unterhaltsame Videospielstunden.


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7.8 1 Stimmen
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Forum
  • von Badhero:

    Hatte es damals mal angespielt und war das erste PS4 Spiel was ich sah, was mMn grafisch PS4 würdig war. Vorher war alles was ich sah eher auf besseren PS3 Niveau. Daher habe ich den Titel als Schick in Erinnerung und freue mich es nun selber zu besitzen...

  • von 108 Sterne:

    Definitiv. Gute Werbung für den kommenden PS5 Teil für Sony, und ein kostenloses AAA Game auch für Leute, die kein PS+ haben.

  • von HitMissYeah:

    Sony startet heute die Play At Home Kampagne und bietet bis zum 01.04. Ratchet und Clank kostenlos zum Download an. store.playstation.com/de-de/pr…01073_00-RCPS400000000000 schöne Aktion wie ich finde....

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