TRI of Friendship and Magic: Geometrischer Wahnsinn im Test

Der Name des Spiels wirkt seltsam. Wenn man sich nicht näher damit auseinandersetzt, hat man keinerlei Hinweise darauf, um was es überhaupt geht. Was bedeutet TRI? Und wieso stehen Friendship und Madness so nahe beieinander?

Die Antwort erhält man im Spiel selbst. Die Story handelt von seltsamen Göttern, die die Form von Füchsen annahmen. Eines Tages verschwinden einige von ihnen und ihr Hüter wendet sich an dich, um sie wiederzufinden. Und wieso musst du dich darum kümmern? Nun, du bist eben zufälligerweise in der Nähe.

Zunächst ist das Gameplay wie von einem Egoshooter gewohnt. Du bewegst dich links, rechts, geradeaus und rückwärts, kannst hüpfen, springen und dich an Kanten hochziehen. Ebenso kannst du auch Gegenstände bewegen, werfen oder niederlegen. Natürlich fehlen hier die Waffen, da das Spiel zwar die Mechanismen des Genres benutzt, aber man nicht kämpft, sondern puzzelt.

Denn irgendwann kommst du nicht mehr weiter. Eine Lücke versperrt dir den Weg. Zu groß, um sie zu überspringen. Da hat der Hüter eine rettende Idee. Du sollst das TRI an dich nehmen, mit dem du Dreiecke erzeugen kannst. Einziger Nachteil: Es könnte sein, dass es einen verrückt macht. Übertreibt der Wächter?

Zunächst ist alles normal. Du kreierst Dreiecke, die du betreten kannst. Allerdings musst du aufpassen, wie du sie erschaffst. Wenn sie rot sind, sind sie zu steil für dich. Erst wenn sie gelb sind, kannst du sie nutzen. Außerdem musst du aufpassen: Wenn auch nur eine Seite des Dreiecks das Wasser berührt, löst es sich auf. Dafür kannst du unendlich viele gleichzeitig erzeugen.

Im späteren Verlauf des Spiels kommen noch zwei weitere Fähigkeiten hinzu und langsam kannst du nachvollziehen, wieso im Titel »Madness« steht. Die erste ist noch harmlos: Damit können deine Dreiecke Strahlen reflektieren, was für manche Rätsel notwendig ist, um zum Beispiel Brücken zu zerstören. Doch die letzte Fähigkeit verdreht dir im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf. Auf einmal ist oben unten, links rechts und manchmal auch umgekehrt. Die Gravitation verliert an Gültigkeit und du bist verwirrt.

Und wirst den Spaß deines Lebens haben, denn TRI ist ein Puzzlespiel, wie es besser nicht sein könnte. 16 Level warten auf dich, in denen du drei rote Fuchsstatuen sammeln und auf bestimmte Podeste platzieren musst. Doch die Level bieten wesentlich mehr, als nur das. Außerdem gibt es insgesamt über 100 Goldene Statuen einzusammeln, die nette Features wie Artworks oder Entwicklungskommentare freischalten. Bis man alles entdeckt hat und wirklich jedes der teilweise sehr Herausforderenden Puzzles gelöst hast, wird man eine ganze Weile am Game sitzen. Und man wird jede Sekunde genießen!

Hinzu kommt auch noch der außergewöhnliche Look des Spiels. TRI präsentiert sich in einer reduzierten Optik, der sich außerdem an der asiatischen Kultur orientiert. Gleichzeitig scheint über der gesamten Darstellung eine Art Patina zu liegen, wodurch der Eindruck entsteht, als ob man sich in einem Gemälde befinde.

Aber auch die Musik muss man erwähnen. Ludwig Hanisch steckt dahinter und er hat wirklich Tracks erschaffen, die einem unter die Haut gehen.

Deshalb: Wenn man wieder puzzeln will, sollte man sich TRI of Friendship and Madness besorgen. Es lohnt sich!