Spellforce 2 Demons Of The Past - Erfahrung eines Noobs im Test

Doch Spellforce 2 - Demons Of The Past... hört sich an, als hätte ich da einiges verpasst. Und in der Tat handelt es sich bei dem Titel um das mittlerweile dritte Add-On der Saga und stellt gleichzeitig das große Finale dar. Ich als Einsteiger in die Spellforcereihe konnte dadurch nur schwer der Story folgen, weshalb ich die im Prinzip recht gut vertonten Zwischensequenzen irgendwann getrost übersprungen habe.

Daher kann ich auch nicht viel zu der Geschichte sagen. Das, was ich mitnahm, wusste schon zu gefallen und wird sich vermutlich gut in die Spellorcereihe einordnen.

Aber was waren meine Erfahrungen mit dem Spiel? Was waren meine Erwartungen und wurden diese übertroffen?

Ich kann von vorneherein sagen, ja, Spellforce macht Spaß! Während sich der Anfang ein wenig zieht und ihr erst einmal Quests a la »Gehe dahin und töte alle Skelette« vollenden müsst, öffnet euch das Spiel später viele Möglichkeiten. Nicht nur eure Gruppe müsst ihr immer im Blick haben, auch um euer Gebiet müsst ihr euch ab dem ersten errichteten Stützpunkt kümmern. Das bedeutet nach klassischer Strategiemanier: Rohstoffe sammeln, Soldaten ausbilden und das eigene Areal vergrößern, bzw. Missionsbedingt die weitere Gegend durch den allseitsbekannten »Fog of War« erkunden.

Die Mischung aus Strategie und Rollenspiel geht dabei trotz, einzeln für sich gesehen, simpler Mechanismen gut von der Hand und motiviert! Die verschiedenen Missionen variieren später durch zum Beispiel Schleicheinsätze, Schutz-, Geleit- oder Bergungsmissionen und die vielen unterschiedlichen Sonderaufgaben, bei denen ihr unter anderem Briefe richtig zuordnen müsst. Das lockert das eigentliche Gameplay auf, und weiß über die knapp 20-25 Std Spielzeit zu gefallen. Wenn man bedenkt, dass es sich hier »nur« um ein Add-On handelt, ist das doch beeindruckend.

Bei Auseinandersetzungen mit der KI agieren die Helden und Truppen meist automatisch. Schade ist, dass sich einzig die Heroen durch Rüstung aufwerten lassen, und natürlich verschiedene Zauber wirken können. Müsste ich es vergleichen, würde ich die Heldensteuerung am ehesten mit der aus Warcraft 3 oder Dota gegenüberstellen. Daher ist es auch ein wenig ernüchternd, dass man die Helden nicht eigenständig aufleveln kann. Die Grundattribute, wie Leben und Mana werden beim Stufenanstieg automatisch gesetzt, einzig die Fähigkeitspunkte kann der Spieler selbst setzen. Hier hätte ich mir als Rollenspielfan durchaus mehr Freiheiten gewünscht. Aber sowas bin ich ja so oder so ähnlich schon von Diablo 3 gewöhnt.

Einzelspielerkampagne durch? Wieso nicht noch ein paar Runden im Mehrspielermodus verbringen? Hier lassen sich, abgesehen von den klassischen Modi, auch Teile der Kampagne kooperativ bestreiten. Einziges Manko, wenn ihr nicht schon die anderen Spellforce2 Teile besitzt: Es sind nicht alle Karten verfügbar, sondern nur die aus Demons Of The Past.

Technisch merkt man dem Spiel sein doch recht hohes Alter an, immerhin kam Spellforce 2 2006 auf dem Markt. Aber Grafik ist eben nicht immer alles und so weiß Spellforce 2 - Demons Of The Past auch so grafisch und atmosphärisch zu gefallen! Der Sound ist ebenfalls zu jedem Zeitpunkt passend und stimmig. Einziges technisches Manko: Ich hatte das eine oder andere Mal mit Abstürzen zu kämpfen und musste jedes Mal Teile der Kampagne erneut spielen, weil etwas mit der Autosavefunktion schief gelaufen ist.

Was kann ich also sagen? Ich verpasste wirklich etwas und werde mir eventuell doch noch einmal die vorigen Teile anschauen müssen. Das dritte Add-On ist spielenswert, und mit einem Preis von ca. 20 Euro fair, wenn man bedenkt, was für eine Spielzeit man dafür erhält! Wer viel auf Story legt, dem empfehle ich aber vorher die anderen Teile zu spielen! Meine Erfahrungen mit dem Game sind auf jeden Fall fast nur positiv.