Speedlink Orios Gaming - alles RGB oder was? im Test

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Gaming bedeutet Bling Bling. Auch wenn ich dieses Motto im Grunde überhaupt nicht teile, zeigen die ganzen großen Hersteller der Branche wiederholt: Gaming heißt nicht mehr nur Präzision, nein...es muss zusätzlich alles leuchten und funkeln, am Besten das gesamte Farbspektrum hoch und runter. So ist Speedlink jetzt mit im Rennen mit ihrer neuen Orios Serie bestehend aus Mauspad, Maus und Tastatur. Ich durfte auf der gamescom letztes Jahr schon einmal Hand anlegen und mich mittlerweile selbst von der Hardware überzeugen. Ob ich auch ein Funkeln in den Augen bekommen konnte?

speedlink_orios_nexgam_1Nicht ganz, um das Fazit an der Stelle schon leicht vorwegzunehmen. Bei der Orios Reihe fand ich Höhen und Tiefen. Daher beginnen wir doch mal ganz unten und arbeiten uns langsam nach oben. Natürlich muss die neue Reihe gegen die bestehende Speedlink Hardware antreten, welche bis dato bei mir komplett im Einsatz war. Diese konnte im Test sehr überzeugen und deshalb stellt sich mir die Frage, wie sich die Orios Reihe dagegen schlägt.

Bei der Maus geht die Orios RGB Gaming Maus ins Rennen gegen die Omnivi. Und diesen Kampf verliert die Orios gnadenlos. Es ist eventuell ein wenig unfair, eine 50 Euro Maus mit einer für 70 Euro zu vergleichen, doch diese bittere Pille muss die Orios schlucken. Das bedeutet auch überhaupt nicht, dass die Orios nichts taugt, sie kommt jedoch nicht an das Gesamtpaket der Omnivi heran, was ich persönlich sehr Schade finde. Die Omnivi liegt einfach durch ihre Ergonomie viel besser in der Hand, fühlt sich bei Klicks und beim Bewegen hochwertiger an und hat dabei einen entscheidenden großen Vorteil. Einen, den ich noch vor einem Jahr niemals als solchen gesehen hätte.

Denn die Omnivi hat im Gegensatz zur Orios nicht nur eine Vor- und Zurücktaste an der Seite. Sie hat insgesamt 4 Buttons und zwei direkt neben der linken Maustaste. Und ich hätte niemals gedacht, dass mir diese Zusatztasten so dermaßen fehlen würden. Sei es durch etwas Belangloses, wie das Regeln der Lautstärke über die beiden Wippen neben der linken Taste oder den Luxus, die zusätzlichen Knöpfe mit Makros zu versehen.

Generell gefällt mir auch einfach der Widerstand beim Bewegen oder beim Scrollen bei der Omnivi wesentlich besser. Das bedeutet wie gesagt keinesfalls, dass die Orios Maus schlecht ist, ich würde sie rein leistungstechnisch aber eher neben der Decus Respec einordnen. Da mag ich etwas altmodisch sein, doch ich bevorzuge dann doch Komfort und Handling vor toller Beleuchtung, denn klar, die in komplettem RGB einstellbaren Farben der Orios kann die Omnivi nichts entgegenstellen. Und trotzdem bleibt sie als Einzige aus dem alten Kreis weiterhin in meinem Setup bestehen.

speedlink_orios_nexgam_11War das jetzt schon ein kleiner Spoiler? Vielleicht, kommen wir aber erstmal zum Mauspad. Dieses besteht aus einer harten Mikrotextur-Oberfläche und soll so noch präziser sein als etwaige Matten. Die Fläche fühlt sich leicht rau an, wenn man mit der Hand drüberfährt, die Maus gleitet jedoch geschmeidig hin und her. Die harte Struktur kann sich also sehen lassen. Natürlich ist auch das Mauspad komplett innerhalb der RGB Farben einstellbar. Egal, ob man eine Farbe einstellen mag, ein pulsieren von einer oder mehrerer Farben oder gleich die gesamte Discobeleuchtung ausfährt - Das Pad leuchtet knallbunt. Das hat allerdings einen kleinen Haken: Am oberen Rand befindet sich das USB-Kabel, welches via einer Art Metalplatte fest mit dem Pad verbunden ist. Das ist an sich nichts schlimmes. Nur steht diese Platte ein Stück nach oben hervor, genau im Weg des Mauskabels.

Wenn sich jetzt die Maus also zu weit nach links oder rechts bewegt, kann es beim Zurückschieben passieren, dass das Kabel an der Platte hängen bleibt. Vor allem in heißen Gefechten kann das für Frustmomente sorgen. Ich muss jedoch dazu sagen, dass man sich relativ zügig an diese kleine “Einschränkung” gewöhnt und schon nach kurzer Eingewöhnungsphase ist mir dieses “Hängen bleiben” nicht mehr passiert. Während die Maus also klar verliert, ist die Verwendung des Mauspads in der Tat Geschmackssache. Mir persönlich gefällt es weitaus besser als eine normale Matte.

Kommen wir zum großen Lichtblick der Orios Reihe: Der Tastatur! Ich konnte die “High-End” Variante für 100 Euro testen und muss sagen, hier machte Speedlink im Vergleich zur Ultor Tastatur einen großen Schritt nach vorne. Verarbeitung, Tastenanschlag und Handhabung sind wirklich nochmal eine Stufe höher, als seinerzeit bei dem mechanischen Bruder. Speedlink verwendet bei der Orios erstmals optomechanische Switches.

Anders als bei einer mechanischen Tastatur, bei der durch mechanische Elemente und Widerstände ein Druck ausgeführt wird, arbeitet eine optomechanische Tastatur mit einer Art Lichtsensor, welcher bei Druck der Tasten geöffnet, beziehungsweise geschlossen wird. Der Vorteil liegt dabei klar auf der Hand: Der Tastenverschleiß wird minimiert, da die Tasten zwar mechanisch zu bedienen sind, Verschleißteile wie Switches oder Widerstände jedoch im weitesten Sinne wegfallen.

speedlink_orios_nexgam_6In der Praxis ergibt sich dadurch ein angenehmes Tippen auf der Tastatur mit tollem Feedback. Auch hier schwanken natürlich die Bedürfnisse und das subjektive Empfinden. Ich kam mit dem Tippverhalten und Tastenanschlag der Orios jedoch wesentlich besser und komfortabler zurecht, als mit dem Verhalten der Ultor Tastatur. Und das, obwohl ich diese schon recht gut fand. Mit der Orios kommt zusätzlich endlich das Numpad zurück auf den Schreibtisch.

Ja, man gewöhnt sich daran, es nicht benutzen zu können, aber es fehlt einem dann doch. Und so muss das Kompakte, Handliche dem Praktischen und Angenehmen weichen. Das macht die Tastatur zusammen mit der anklemmbaren Handballenauflage natürlich nicht unwesentlich größer, das schadet meiner Meinung nach jedoch in keinster Weise.

Die Tastatur fühlt sich dadurch sehr hochwertig an, dass sie durch ihre Größe, Gewicht und eine rutschfeste Unterlage stabil auf dem Tisch steht und wirklich ein Stück angehoben werden muss, um sie von A nach B zu schieben. Die Tastatur ist schon eine richtige Bereicherung im Repertoire von Speedlink. Doch auch wo viel Licht ist, da ist Schatten.

Während die Hardware insgesamt wirklich hui ist, ist die Software ein ganz großes Pfui! Ich würde jedem empfehlen, diese einfach zu ignorieren oder zumindest auf ein Update zu warten. Warum? Weil die Software erstens gerne abstürzt und dann die Einstellung bis zum nächsten Start futsch ist und zum Anderen die Tastatur allem Anschein nach nicht korrekt angesprochen wird.

Während ich über die Tastatur mit ein paar Tastendrücken mehrere Programme einstellen und durchschalten kann und dabei alle Tasten wunderbar in bunten Farben erstrahlen, wurden bei mir zwei Tasten über die App einfach gar nicht beleuchtet. Das sieht nicht nur doof aus, das stört vor allem in einem nicht ganz so beleuchteten Raum zusätzlich. Zuerst dachte ich sogar, ich hätte ein Montagsgerät erwischt und die LEDs wären kaputt. Nach kurzer Recherche sah ich, dass ich nicht der Einzige mit dem Problem bin.
 

speedlink_orios_nexgam_2Hier muss Speedlink definitiv noch einmal nachlegen, denn so ist die Software nicht zu gebrauchen. Da man bei allen Produkten durch einen Druck auf der Hardware selbst zumindest durch verschiedene Programme switchen kann (ausgenommen die Tastatur, hier geht tatsächlich auch ohne Software sehr viel), ist es kein Problem, einfach komplett auf die Anwendung zu verzichten.

Insgesamt bietet Speedlink hier erneut ein super Preis-Leistungs-Paket. Das Gesamtpaket aus Maus, Tastatur und Pad bleibt abermals unter der 200 Euro Grenze. Wer allerdings schon die Omnivi besitzt, dem würde ich nicht unbedingt zum Wechsel auf die Orios Gaming Maus raten. Die Tastatur hat mich dagegen voll und ganz überzeugt und wird bei mir noch hoffentlich sehr lange im Gebrauch sein!

 

 

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