Heliborne - Ab in die Lüfte im Test

PC Windows

Der Luftraum der Free2Play Simulationen ist mit World of Warplanes und War Thunder bereits heiß umkämpft. Nun versucht die junge Entwicklertruppe JetCat Games mit Heliborne auf Steam für frischen Wind zu sorgen.

Heliborne-02Allerdings hat man sich als Alleinstellungsmerkmal nicht nur die traditionell wenig beachtete Helikoptersparte ausgesucht, sondern man setzt im Gegensatz zur Konkurrenz auf ein herkömmliches Bezahlmodell und ruft knapp 20,- Euro für das Spiel auf. Der Unterschied macht sich dann auch direkt in der deutlich reduzierten Zeit bemerkbar, die man für die Freischaltung neuer Helis oder Waffen investieren muss. Vom ewigen Grind vergleichbarer Spiele ist hier wenig zu merken. Klar, JetCat muss ja keine „Prämienwährung“ oder ähnlichen Firlefanz an den Mann bringen.

Aber kommen wir zum Spiel selber: Heliborne sieht sich als leicht zu erlernendes Multiplayer-Actionspiel, welches sowohl Kooperativ als auch Gegeneinander gespielt werden kann. Spielbar ist das Ganze bereits mit simpler Maus- und Tastatursteuerung, vom Gamepad bis zum HOTAS-System wird aber einiges an Alternativen unterstützt. Wobei Letzteres aber kaum erforderlich sein dürfte, das auf der Steamseite beworbene „Simul-lite/Arcade-Hybrid-Flugmodell“ geht schon deutlich in Richtung Arcade. Was natürlich nichts Schlechtes sein muss, man darf halt nur nichts anderes erwarten, als ein eher simples 3rd Person Action/Flugspiel.

Heliborne-01Zu Anfang erhält jeder Spieler zwei Hubschrauberstaffeln der ersten Generation (zirka Vietnam-Ära), je eine auf russischer und amerikanischer Seite. Diese können aber nach und nach durch den Einsatz gewonnener Erfahrung mit besseren Waffen ausgerüstet oder gleich gegen neuere Modelle ausgetauscht werden. So landet man irgendwann bei den modernen Maschinen der vierten Generation. Die Helis sind zudem in drei Klassen aufgeteilt: Die flinken Späher sind im Tiefflug gut getarnt, können feindliche Einheiten auf der Karte aufdecken und zudem Ziele für Mörserangriffe markieren. Die behäbigen Transporter nehmen mit ihren Soldaten Stützpunkte ein oder setzen Spezialeinheiten wie Luft- oder Panzerabwehrtruppen oder die zuvor erwähnten Mörsereinheiten ab. Angriffshelis sind die am besten bewaffneten Helikopter und somit die Arbeitstiere, benötigen aber Hilfe der Späher, um die Feinde effektiv angreifen zu können.

Eine ausgewogene Staffel bietet sich in den meisten Fällen an, um für alles gerüstet zu sein. Im Spiel selbst steuert man aber immer nur einen der eigenen Helis, der Rest der Staffel wartet im Hauptstützpunkt auf ihren Einsatz. Dorthin kann man jederzeit zur Aufmunitionierung, Reparatur oder um den Heli zu wechseln, zurückkehren. Auch bei Verlust des gerade gesteuerten Helis landet man wieder dort und kann direkt mit einem anderen weiterfliegen. Die gerade zerstörte Maschine steht nach einer kurzen Reparatur aber noch im selben Spiel wieder zur Verfügung.


Heliborne-07Für den Multiplayer bietet Heliborne mehrere Spielmodi an, die sowohl kooperativ als auch gegen andere Spieler gespielt werden können. Bei „Eroberung“ müssen die auf der Karte vorhandenen Stützpunkte erobert und gehalten werden, da diese fortlaufend Punkte für den jeweiligen Besitzer generieren. Sobald ein Team das vorher festgelegte Punktelimit erreicht, hat es gewonnen. Soweit, so bekannt. Interessanter ist da schon der Frontlinie-Modus. Auch hier müssen Lager eingenommen werden, allerdings geht es diesmal darum, den Hauptstützpunkt des Gegners zu übernehmen. Man arbeitet sich mit seinem Team also schrittweise über die Karte voran, beschützt Fahrzeugkolonnen und versucht Angriffe auf die eigenen Truppen abzuwehren. Ansonsten kann man sich auch noch zufällige Missionen generieren lassen, die sich entweder allein oder kooperativ mit anderen Spielern angehen lassen. Hier werden stets neue Einsatzziele auf der Karte eingeblendet, die innerhalb einer gewissen Zeit erfüllt werden müssen. Diese wiederholen sich jedoch schnell, außer alle Feinde in Gebiet X oder Basis X einnehmen passiert hier nicht viel. Aber für den schnellen Einsatz zwischendurch ist es ausreichend. Zuletzt können sich reine Einzelkämpfer noch an einer Handvoll „historischer“ Missionen versuchen, die sich allerdings im Aufbau nicht sonderlich von den zufälligen Missionen unterscheiden. Wer also eine reine Singleplayerkampagne erwartet, dürfte von Heliborne enttäuscht sein.

Grafisch macht das Spiel einen ordentliches Eindruck und muss sich hinter der Konkurrenz nicht verstecken. Das Spiel zaubert auch auf älteren Rechnern dicht bewucherte Dschungel flüssig auf den Bildschirm. Am Sound gibt es ebenso wenig auszusetzen, alleine die Musik dudelt leider etwas beliebig im Hintergrund daher. Die Server scheinen soweit auch recht stabil zu laufen, ein einziger Disconnect war auch das einzig Auffällige in meiner Testphase. Wer also ein unkompliziertes Multiplayer-Actionflugspiel sucht, sich den ewig langen Grind der üblichen Free2Play-Spiele aber sparen möchte, für den wäre Heliborne durchaus einen Blick wert.

 

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