Die intergalaktische Eingreiftruppe präsentiert sich dabei in künstlicher Retro Pixeloptik. Die Geschichte wird, mit viel Witz, in Standbildern erzählt. Kleinere Animationen versüßen uns die Szenen.
Spielerisch bleibt man ebenfalls den Retrowurzeln treu. Die Jungs rennen und springen, dass es eine wahre Freude ist. Richtig geraten! Es handelt sich um ein Jump n Run. Alleinstellungsmerkmal des Spiels sind hierbei die vier verschiedenen Charaktere, welche von Beginn an im Team agieren. Sichtbar ist jedoch nur die momentan aktive Figur. Mit LB bzw. RB wechselt ihr in Sekundenbruchteilen durch. Jeder Einzelne hat natürlich besondere Fähigkeiten.
Blue vollführt Doppelsprünge und ist somit in der Lage, höher gelegende Plattformen zu erreichen. Gegner werden, ganz klassisch, mit einem Sprung auf den Kopf eliminiert. Red ist etwas breiter gebaut, kann einen sogenannten Dash zu Lande und in der Luft ausführen, der zudem die Feinde bei Berührung vernichtet. Green wiederum hat einen Haken dabei mit welchem er sich, wie Kollege Flinthook, durch die Level hangelt. Auch als Waffe ist er einsetzbar, bleibt er gegen einige Kontrahenten jedoch wirkungslos. Der letzte im Bunde, Yellow, verwandelt sich auf Knopfdruck in einen Geist. So schwebt man durch manch festes Hindernis und den einen oder anderen Gegner nimmt man, kurzzeitig, in Besitz.
Um die umfangreichen Levels zu absolvieren, müsst ihr im entsprechenden Moment den passenden Charakter wählen. Mal ist höheres Springen oder ein Walljump vonnöten, wieder ein andermal gibt es ohne den Haken kein Weiterkommen. So mischt sich das klassische Jump n Run Prinzip mit einer Prise Knobelei und Taktik. Bosskämpfe dürfen ebensowenig fehlen wie ein kooperativer Spielmodus, in dem bis zu vier Spieler gleichzeitig antreten können.
Der Schwierigkeitsgrad ist gesalzen. Um nicht zu sagen unmenschlich. Bei Feindberührung kommt der Tod. Sturz in ein Loch? Tod. Tritt auf Stacheln? Tod. Das alles ist nichts neues. Hinzu kommt jedoch, dass die Rücksetzpunkte alles andere als großzügig verteilt sind. Noch bevor ihr den Ersten erreicht, habt ihr mit großer Wahrscheinlichkeit zigfach ins Gras gebissen. Viel Schlimmer ist die schwammige Steuerung. Mit Blue zielgenau auf einem Feind zu landen, gestaltet sich schwieriger als vermutet. Zu ungenau läßt sich die Gruppe steuern, was zu ständigen, unverschuldeten Toden führt. An einigen Stellen ist zudem blitzschnelles Wechseln der Figur in Kombination mit Sprungaktionen von Nöten. So könnte manch einer bereits beim Tutorial verzweifeln.
Technisch präsentiert sich Unit4 ganz nett. Wer Retrooptik mag, hat seine Freude an den pixeligen Welten und Figuren, die in ihrer Gestaltung an NES Titel erinnern. Farben, Scrolling und Co. sieht man die moderne Herkunft jedoch an. Auf dem NES hätte man es nicht in der Form hinbekommen. Der Soundtrack fällt ebenfalls in die Kategorie: nett, aber nichts Berauschendes. Vor allem in den letzten Jahren gab es zig ähnliche und bessere Vertreter.
Unit4 ist im Prinzip ein netter Hüpfer, mit hübscher Optik, nettem Soundtrack und forderndem Spielprinzip. Der beinharte Schwierigkeitsgrad, gepaart mit einer ungenauen Steuerung dürften das Spiel aber für viele zur Qual machen. Ich bin der Meinung: Spiele sollen Spaß machen. Unit4 hingegen sorgte bei mir bereits nach der ersten Minute für Frust. Daher kann ich das Spielchen leider nicht empfehlen, auch wenn ich es gerne mögen würde.