Kreativer Kopf der Truppe ist ein alter Soldat. Er hat die Kohle, verteilt die Aufträge und pimpt die Mechs des Teams. Ganz Recht, mit schnöden Raumschiffen geben sie sich nicht zufrieden. Während andere Weltenretter mit einem veralteten Raumgleiter ihren Kampf bestreiten müssen, erscheinen die Jungs und Mädels der Warriors im schnicken Kampfroboter. Neben wählbarer Primär- (Laser, Shotgun etc.) und Sekundärwaffe (z.B. die allseits beliebten Homingmissels) haben diese auch ein schickes Schwert für den Nahkampf dabei. Doch damit nicht genug, jeder Charakter hat seinen eigenen Mech mit individualer Spezialwaffe!
So ballern wir uns, Schnöde und klassisch, von links nach rechts durch neun Levels, welche nochmals in drei kurze, knackige Kapitel unterteilt sind. Im jeweils Letzten wartet für gewöhnlich ein großer Endboss.
Die Story wird lediglich mit gezeichneten Charakterporträts und in Textform vorangetrieben. Dank viel Witz und flotten Sprüchen macht es trotzdem Spaß dieser zu folgen. Überhaupt nimmt sich das Spiel nicht sonderlich ernst. Die Action ist geradlinig und wechselt gekonnt vom klassischen Shmup zum modernen Bullethell. Doch spätestens wenn euch ein sprechender Asteroid als Endboss gegenüber steht, wird nicht nur der Leiter eurer Söldnertruppe verdattert drein schauen. Im Verlauf dreht das Spiel in Sachen Humor und Überdrehtheit weiter auf.
Spielerisch präsentiert sich Stardust Galaxy Warriors, abseits des Humors, recht bieder. Jeder Level scrollt von links nach rechts. Levelverzweigungen, kreative Gegnerformationen oder Perspektivenwechsel sind Fremdworte. Das Gegneraufkommen kann man ebenfalls als „klassisch“ bezeichnen. Überraschungen gibt es selten. Einzig die schön anzusehenden Hintergründe, welche keine Auswirkung auf das Spielgeschehen haben, lockern das Ganze auf. Immerhin ist in jedem Kapitel eine anderer, meist fetziger Technotrack zu hören.
Man könnte also meinen Stardust Galaxy Warriors wäre bestenfalls ein durchschnittlicher Shmup Kandidat. Weit gefehlt. Es geht nicht einfach um das beenden der Story oder dem erzielen eines möglichst hohen Scores. Jeder Charakter bringt seinen eigenen Mech mit und diese unterscheiden sich nicht nur in der Optik, sondern auch in der Bewaffnung. Letztere kann man aus einer recht großen Auswahl dann wiederum selbst zusammenstellen. Zerstörte Gegner bringen Punkte mit welchen man am Ende jedes Kapitels auf Shoppingtour geht. So rüstet man, Abschnitt um Abschnitt, Kapitel um Kapitel seine Mechs auf und versucht sich im Laufe des Spiels an höheren Schwierigkeitsgraden. Nach jedem Level wird gespeichert, am Ende erwartet einen das New Game +.
Nur weil man das Spiel beendet hat, ist es also lange nicht fertig. Wie weiland Diablo, Dark Souls & Co. ist es auf mehrmaliges Durchspielen angelegt. Recht schnell entwickelt es den bekannten „nur noch diese Runde“ Effekt. Der Weg ist das Ziel!
Der coole Soundtrack gepaart mit den kurzen Kapiteln lädt immer wieder dazu ein, eine kurze Session einzulegen.
Man sollte nicht immer vorschnell urteilen. Nach den ersten zehn Minuten war ich enttäuscht. Zu schlicht und einfach, zu uninspiriert wirkte das Spiel zu Beginn. Grafik, Sound, Spielablauf habe ich doch alles schon einmal in „besser“ gesehen. Irgendwas brachte mich aber dennoch dazu weiterzuspielen und irgendwann begann ich sogar, die Story in Textform zu lesen. Beides stellte sich als gute Entscheidung heraus denn schon kurz danach war ich ganz im „diese eine Runde noch!“ Modus. Gegner um Gegner wurde zerstört, der Soundtrack wusste zu gefallen und es machte einfach Spaß den Mech aufzurüsten. Das Spiel zählt nicht zu den Großen seines Genres, bietet für Freunde selbiger aber doch mehr als genug Anreiz, um immer mal wieder eingeworfen zu werden. Coop Fans freuen sich über die Möglichkeit mit bis zu vier anderen gleichzeitig losballern zu dürfen…allerdings nur im Lokalen Coop. Für mich ist Stardust Galaxy Warriors ein richtiger kleiner Geheimtipp.