Outcast vs. Outcast - Second Contact: Der Vergleich im Test

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Es war im Jahr 1999, als ein Spiel mit dem Namen Outcast auf dem Markt erschien. Es war für damalige Verhältnisse sehr innovativ, mit einer offenen Welt, die die PCs jener Tage bis aufs äußerste ausreizte. Doch bei allem Mut zum Risiko wurde der Titel nicht zu dem Verkaufsschlager, den sich Entwickler Appeal erhoffte, der deshalb bald daraufhin die Tore schloss.
Es ist das Jahr 2017. BigBen kündigte ein Remake des originalen Outcasts an. Entwickelt wurde Second Contact von dem inzwischen wieder auferstandenen Entwickler Appeal. Herauskommen ist das Spiel für Xbox One, PS4 und PC!
neXGam hat jetzt beide Fassungen miteinander verglichen. Grundlagen für den Vergleich waren die GOG-Version und die für die Xbox One. 

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Grafik:
Outcast:
Was einem als Allererstes auffällt, wenn man die GOG-Version startet, ist die Tatsache, dass man die Auflösung verändern kann! In der Tat ist es so, dass die ursprünglichen Entwickler zu dem Zeitpunkt als Outcast auf der Seite erhältlich war, nochmal Hand anlegten und so auch Darstellungen ermöglichten, die zum der damaligen Zeit schlicht noch nicht einmal ansatzweise möglich waren. Seinerzeit betrug die maximale Pixeldichte des Games 512 mal 384.
 
Wobei man gleich sagen muss, dass nur weil jetzt eine Full HD-Optik machbar ist, das Spiel nicht unbedingt besser aussieht. Vor allem im Vergleich zum ein Jahr zuvor herausgekommenen Unreal ist es grafisch sehr schlecht gealtert. Und die aktualisierte Version hat deutliche Probleme damit, Umgebungstexturen entsprechend anzupassen. So kann man sichtbar bemerken, wie ein Strich von Oben nach Unten geht, wo links eine noch nicht angepasste Textur zu sehen ist, derweil sie rechts höher aufgelöst wirkt.
 
Das Problem bezieht sich nicht auf die Charaktermodelle. Die sehen alle gleich niedrig auflösend auf, egal welche Grafikauflösung man wählt.  Im Prinzip werden hier die vorhandenen Texturen nur aufgeblasen, was man besonders bei den Talan bemerkt, den Bewohnern der Welt, auf der Outcast stattfindet.
 

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Outcast Second Contact:
Outcast: Second Contact sieht natürlich wesentlich besser aus. Die gesamte Darstellung wurde von Grund auf verändert und sieht jetzt deutlich detaillierter aus. Wo man in der ursprünglichen Fassung noch meinte, dass die Talan keinen Mund haben, werden sie dieses Mal mit der entsprechenden Körperöffnung dargestellt. Die Spielewelt wirkt dadurch lebendiger und farbenfreudiger, als es damals der Fall war. Allerdings muss man auch anmerken, dass die Charaktere hölzern animiert sind.
 
Intro:
Outcast:
Es ist erstaunlich, wie gut die Einführungscutscene des originalen Outcasts gealtert ist. Natürlich sieht sie im Vergleich zu heutigen Intros nicht ganz so gut. Aber was man in diesem alten Spiel sehen kann, macht doch etwas her, vor allem wenn man dem die In-Game Grafik gegenüberstellt. 
 
Outcast Second Contact:
Hier macht die remasterte Version gegenüber der ursprünglichen Fassung einen gravierenden Fehler. Anstatt das damalige Intro zu lassen oder nur dezent zu modernisieren, wird hier gleich ein komplett neues eingebaut. Die Dialoge sind zwar dieselben, aber anstelle des FMV von damals gibt es jetzt spärlich animierte Zeichnungen zu sehen, was einfach nur billig wirkt.
 

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Interface und Steuerung:
Outcast:
In der ursprünglichen Fassung war das Interface schon fast eine optische Sünde. Es war ein grüner Rahmen, in dem grüne Symbole eingeblendet werden. Das natürlich wegen derselben Farbe schwer zu erkennen. 
 
Outcast Second Contact:
Grüner Rahmen, welcher grüne Rahmen? In der Tat wurde das Interface bei Second Contact komplett überarbeitet. Wichtige Informationen werden einem sofort mitgeteilt, wie zum Beispiel die Übersetzung bestimmter Begriffe oder wie die Person heißt, mit der man reden kann und wie ihre Stimmung ist. 
 
Der Rest:
Outcast und Outcast: Second Contact
Die eben erwähnten Punkte sind die einzigen Unterschiede zwischen den Versionen. Ansonsten ist alles unverändert geblieben. Was sowohl gut, als ebenso negativ ist, wie man gleich erfahren wird.
 

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Nicht verändert wurden Soundtrack und Synchronisation. Die Musik im Spiel war schon damals grandios und gehört selbst heute mit zu den besten Soundtracks, die man aktuell hören kann. Die Arbeit der Sprecher ist allerdings… von schwankender Qualität. Mal machen sie einen sehr guten Job, ein anderes mal wiederum nicht. Oft genug existieren Szenen, in denen man wegen dem eben Vernommenen zusammenzuckt, einfach weil es komplett lieblos dahergesprochen wird.
 
Gleich geblieben ist natürlich auch das Gameplay! Hier haben die Entwickler des Remakes nichts verändert! Die Welt von Adelpha ist fremdartig und vertraut zugleich. Es ist wirklich eine offene Realität, mit vielen interessanten Aspekten. Und anders als bei heutigen Open World-Spielen gibt es nichts, was einen an die Hand nimmt und zum nächsten Handlungspunkt bringt. Man muss sich das tatsächlich erarbeiten. Man muss die Einheimischen befragen, wo sich was befindet und selber alles erforschen. Was heutzutage eine Herausforderung darstellt, die sich allerdings lohnt, wenn man sich auf sie einlässt.
 
Und die Steuerung? Man merkt, dass die Entwickler sich Mühe gaben, viele Bewegungsoptionen ins Spiel einzubauen, die der offenen Spielewelt gerecht wird. Man kann tauchen, schwimmen, springen oder sich gar verstecken. Doch das alles fühlt sich hölzern an und wirkt im Spiel selber merkwürdig ungelenk.
 
Ist Outcast: Second Contact für jeden Spieler zu empfehlen? Nicht wirklich. Kommt darauf an. Zwar unterscheidet sich der Titel vor allem optisch von der Vorlage. Aber inhaltlich ist es eben gleich geblieben und was damals noch innovativ wirkte, ist heute in Zeiten, wo gefühlt jedes zweite Spiel ein Open World-Game ist, veraltet. Aus Nostalgiegründen kann man ruhig einen Blick riskieren, doch muss man dafür auch bereit sein, viele Angewohnheiten der heutigen Spielewelt über Bord zu werfen.
 
 
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Forum
  • von fflicki:

    Ich hatte es mal im Gamepass gespielt, doch schnell wieder gelöscht, da mir unter anderem die Steuerung zu Hölzern war. Mittlerweile hätte ich aber doch schon wieder etwas Lust auf das Spiel. Mal sehen, vielleicht greife ich im PSN Angebot zu. Und gekauft. Für 7 Euro 50 kann man das mitnehmen,...

  • von Darkshine:

    Ist momentan bei PSN im Angebot, aber die sehr durchwachsenen Kritiken halten mich vom Kauf ab.

  • von aldi404:

    Das Spiel lag schon seit über einem Jahr auf meinem GwG Stapel der Schande, jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen. Bis auf das clunky Geballere gibts eigentlich nix zu meckern, besonders die deutsche Syncro ist herrlich 90er Jahre ...

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