Die Hochzeit erlebte das Genre denn auch zu Beginn des neuen Jahrtausends innerhalb der eigenen Reihen. Konami legte mit »Symphony of the Night« die Blaupause für alle weiteren Spiele dieser Art vor. Es folgten Zahlreiche Castlevanias für GBA und DS sowie zwei Metroids für den GBA. Abseits der Titelgebenden Spielereihen überzeugte z.B. Shadow Complex auf den damaligen Highend Konsolen. Seit einigen Jahren beschäftigt sich, wie sollte es anders sein, auch der Indiebereich mit diesem Genre. Logisch, liegt es doch bei den großen Publishern überwiegend brach.
Hunters Legacy, versucht ebenfalls hier zu punkten. Um es vorneweg zu nehmen: Es bleibt beim Versuch.
Vampire, Aliens, waffenstarrende Roboter oder muskulöse Helden sucht ihr vergebens. Titelheld Ikki ist.....eine Katze. Bösewicht Morodir hat den »Fang of Alliance« gestohlen. Ohne diesen bricht Chaos aus und das Reich ist dem Untergang geweiht. Also zieht ihr los um eben jenen zurückzuholen. Klingt simpel, ist es auch. Allerdings wird dies im Spiel mit weit mehr Text, hübsch ausgeschmückt präsentiert. Lediglich mit einem Schwert bewaffnet marschiert ihr sodann los und metzelt die ersten Gegner. Böse Raupen, Fledermäuse, Echsenmänner, Schnecken (!) und allerlei anderes Getier tritt euch im Zuge des Abenteuers entgegen. Zum Glück bekommt ihr frühzeitig einen Bogen. Neben Laufen, Entdecken und Kämpfen könnt ihr Ikki in Dörfern mit Heiltränken und Powerups eindecken. Denn überall sind Schatzkisten versteckt. Dort gibt es Münzen, Diamanten, Rubine und hin und wieder sogenannte »Ores« zu finden. Mancher Dorfbewohner verbessert damit Waffen und kann sogar dauerhaft euren Energievorrat erhöhen. Altbewährtes eben.
Das Problem, oder besser die Probleme von Hunters Legacy sind vielseitig. Das beginnt bei der öden Story, geht weiter zur einfallslosen Grafik, welche eher an ein billiges Flashspiel erinnert und endet beim drögen und konfusen Leveldesign. Alles wirkt quadratisch und trist. Bereits nach wenigen Minuten ist man angeödet und fragt sich, warum man überhaupt weiterspielen sollte. Zudem sind die abwechslungsarmen Abschnitte einfach zu lang. Während Genrekollegen wie Castlevania zum Entdecken einladen, stellt man bei Hunters Legacy immer wieder mit grausen fest, das man später nochmal an Stelle XY zurückkommen muss. Schnell ertappt man sich dabei, dass man doch den kürzesten Weg zum Ende eines Bereichs sucht, statt zu erforschen. Die halbwegs netten Obermotze können das Ruder leider nicht herumreißen. Zu allem Übel ist auch der Soundtrack bestenfalls eine Schlaftablette.
Hunters Legacy versagt auf voller Länger Grafik, Sound, Story, Leveldesign. Nichts überzeugt wirklich. Das Spiel ist kein Totalausfall, aber nah dran. Immerhin es spielbar. Einen Grund, das bis zum Ende zu tun, ist jedoch nicht vorhanden. Es gibt zu viele wesentlich bessere Alternativen, mit denen man seine Zeit verbringen kann.