Destiny 2 - Das Licht ist erloschen im Test

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Die Zeit des langen Wartens ist nun endlich vorbei: Destiny 2 ist in den Startlöchern und wir waren dabei! Bungies erster offizieller Nachfolger ihres epochalen First Person Shooter MMOs ist letzten Endes veröffentlicht worden und wir haben uns erneut als Hüter unserer Herausforderung gestellt.

Destiny-2-20Als bekannt wurde, dass der Haus und Hof Entwickler Bungie fortan nicht mehr exklusiv für Microsoft arbeiten würde und an einer neuen IP werkelte, war sofort die gesamte Spielerschaft hellhörig. Das Ergebnis war Destiny, ein zunächst mysteriöses Projekt, das nur wenige Eingeweihte sehen durften und selbst das, was sie sahen, war zu Beginn wenig aufschlussreich. Später bei der Veröffentlichung war klar, dass es ein Spiel mit großem Potential sein würde. Bungie hatte wieder einmal ein authentisches Science-Fiction Universum geschaffen, das seinesgleichen sucht. Zwar war die Welt anfangs leer, doch das änderte sich mit einer Vielzahl von veröffentlichten Erweiterungen und bis zuletzt waren Destinys Server noch regelmäßig besucht worden. Bis es letzte Woche ein einschneidendes Erlebnis gab.

Es ist nämlich Destiny 2 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Aussage, Destiny soll ein Spiel werden, das mehr als zehn Jahre laufen wird, hat Bungie und Activision nun doch einen Cut gemacht. Dieser ist aber in Sachen Story definitiv zu begründen, da die Geschehnisse von Teil 2 sehr tiefgreifend sind. Die Cabal haben den Stützpunkt der Hüter auf der Erde ausfindig gemacht und greifen diesen mit geballter Kraft an. Dieser wird fast vollends zerstört, da man auf eine ziemliche List zurückgreift: Den Hütern wird das Licht genommen. Eben dieses Licht, das den Hütern ihre speziellen Kräfte verleihen. Ohne diese sind sie sterblich und leichte Beute für die Cabal. Das Ende vom Lied ist, dass die Rote Legion dem Turm den Erdboden gleichmacht. Viele Hüter sterben, doch nicht alle. Wie durch ein Wunder überlebt man den Angriff schwer verletzt, und wacht benommen auf der Erde auf. Von nun an heißt es Rache zu nehmen an den Cabal, die angeführt werden von Dominus Ghaul, der auch den Reisenden entführt hat, um ihm Informationen zu entlocken.

Destiny-2-16Nach der erfolgreichen Flucht des Kriegsschauplatzes gelangt man schließlich zu einer Farm, die als Rückzugsort für die letzten Überlebenden gilt. Von hier aus plant man einen Gegenschlag, doch sucht man bisher vergeblich nach einem Weg, das Licht wieder zurück zu erlangen. Nun gilt es die verbliebenen Hüter zu sammeln und mit neu erlangten Kräften gemeinsam gegen Ghauls Gefolge anzutreten, den Reisenden zu retten und seine Heimat zurückzuerobern. Dabei werdet ihr völlig neue Orte erkunden, neue wie alte Freunde finden und geschlossen den Feind bekämpfen. Nur weil die Cabal die Hauptgegner sind, heißt es nicht, dass ebenso die anderen Rassen euch ärgern wollen. Natürlich gibt es genauso ein Wiedersehen mit den Vex, den Gefallenen, der Schar und den Besessenen. Zwar haben alle dieser Vertreter keine wirklich neuen Völker zu bieten, allerdings wurden die bestehenden durch neue Einheitentypen erweitert. So gibt es bei den Cabalen jetzt dick gepanzerte Schwertkämpfer oder Kampfhunde, die auf den Spieler losgehen.

Wer Destiny bis zum Schluss gespielt hat mit allen Erweiterungen, der wird sich schnell im zweiten Teil heimisch fühlen. Doch auch wenn das Grundgerüst dasselbe bleibt, hat man sich Gedanken gemacht und einige Gameplayveränderungen vorgenommen. Beispielsweise wirkt das Storytelling deutlich straffer als noch in Teil 1. Das liegt daran, dass die Grimoirekarten des Erstlings komplett entfernt wurden. Von nun an unterhaltet ihr euch mit den verschiedenen Personen und erfahrt mehr über die aktuelle Situation, die herrscht in den Landen. Hin und wieder werdet ihr auf den Schlachtfeldern auch Gegenstände finden, die ihr mit dem Geist analysieren könnt. Diese bringen zwar das Spiel nicht weiter, machen die Welt aber lebendiger als zuvor. Apropos Spielwelt. Diese ist wieder sehr abwechslungsreich geworden. So reist ihr von der zerstörten, und meist in Wäldern befindliche Erdgebiet auf den Mond Titan, der vor allem durch seinen Ozean beeindruckt. Außerdem wären da noch Nessus und Io, die ebenfalls mit ihrer Kulisse beeindrucken. Das wird unterstrichen von einem fantastischen Soundtrack, der die großartige Atmosphäre des Spiels unterstreicht.

Destiny-2-07Die Geschichte um den eigenen Hüter benötigt etwa fünfzehn Spielstunden, um zu einem Ende zu kommen. Wie auch in Destiny 1 beginnt aber dort erst das eigentliche Spiel, in der man vorzugsweise gemeinsam auf Entdeckungsreise geht. Auch hier wurden einige Anpassungen vorgenommen. Beispielsweise ist es neben den üblichen Patrouillen nun auch möglich so genannte Abenteuer abzuschließen, für die man eine feste Belohnung erhält. Diese kann man sehen wie klassische Nebenmissionen eines Rollenspiels. Außerdem hält man die Spieler mit öffentlichen Events bei Laune, die es zwar bereits schon im Vorgänger gab, nun jedoch beim Auslösen bestimmter Aktionen zu einem heroischen Event transformieren kann. Diese sind zwar schwieriger abzuschließen, allerdings ist das Loot bedeutend besser und das ist es ja auch, was den Spieler bei Destiny 2 bei Stange hält.

Um an Loot zu kommen sind die Möglichkeiten sehr vielfältig. Neben erwähnten Patroullien, öffentlichen Events und Abenteuer könnt ihr gemeinsam mit anderen Spielern Strikes abschließen oder einem Dämmerungsstrike beiwohnen, einer schwierigeren Version des Strikes.  Außerdem gibt es bei den verschiedenen Gebieten nun drei Herausforderungen, die man absolvieren kann, um weitere Boni zu bekommen. Eine weitere angenehme Neuerung sind die verlorenen Sektoren, das sind kleinere Areale, die meist durch einen Höhlengang zu erreichen sind. Wenn man diese von Gegnern säubert, kann man eine Truhe öffnen in der sich neues Equipment befindet. Egal für welche Aufgaben ihr euch entscheidet, ihr bekommt jedes Mal Tokens, die ihr bei den entsprechenden Personen abgeben könnt und dafür Rufpunkte erhaltet. Könnt ihr euren Ruf erhöhen, erlangt ihr Engramme, die wieder neue, seltene Ausrüstung bedeutet. Wie ihr seht sind die Möglichkeiten zahlreich und allesamt spaßig.

Destiny-2-18Erfreulich ist, dass man neben der Galaxiekarte, wie man es vom ersten Teil her kennt, nun auch eine Karte des lokalen Gebiets hat, in der sogar in kürze startende Events angezeigt werden. Zusammen mit den verschiedenen Teleportationspunkten könnt ihr euch zügig über die Karten bewegen, ohne dass ihr lange Laufwege auf euch nehmen müsst. Ebenso wurde die Charakterentwicklung etwas verändert. Da das Licht bekanntlich weggefallen ist, wurde nun ein so genannter Powerlevel eingeführt. Dieser funktioniert quasi genauso wie damals der Lichtlevel. In Sachen Waffen hat man auch einige Anpassungen vorgenommen. Von nun an gibt es Primär- und Sekundärwaffen und eine so genannte Powerwaffe. Letztere sind wie im Vorgänger eher schwereres Kaliber, wie etwa Raketenwerfer, Schwerter, Scharfschützen- und Fusionsgewehre oder der neu eingeführte Granatwerfer. Die Hauptwaffen sind wie bisher die Automatik-, Scout- oder Impulsgewehre, genauso wie Pistolen. Der Unterschied zwischen der Primär- und Sekundärwaffe ist lediglich, ob sie einen Elementareffekt haben oder nicht. Diese kann man aber durch Mods verändern, die man in seinen Beutezügen findet, um so seine Waffen mehr und mehr zu personalisieren. Dazu gehören auch die Shader, die man später im Spiel bekommt.

Es fehlen aktuell aber noch wichtige Aspekte wie der Raid, der erst dieser Tage freigeschalten werden wird und den ersten großen Meilenstein darstellt, den es zu bewältigen gilt. Natürlich ist auch der PVP-Modus im Schmelztiegel wieder mit von der Partie mit den bisher bekannten Spielmodi. Allerdings legt man mittlerweile den Fokus auf Matches 4 gegen 4, nicht wie bisher auf 6 gegen 6. Das ist vorrangig auch den Maps geschuldet, die kompakter wirken, aber dennoch viel Platz bieten, um sich auszutoben.


Destiny-2-09Ich könnte noch so viel über Destiny 2 schreiben, weil es jetzt schon so viel zu tun und zu erledigen gibt. Was ich nach den ersten Spielstunden definitiv bestätigen kann, dass das Grundprinzip des Loot-Shooters hier wieder exzellent funktioniert und Fans des ersten Teils mehr als nur ihre Freude haben werden. Auch Neueinsteiger werden sich wohl fühlen, da man diese wohlig an das Spielprinzip heranführt. Es gibt so viel zu entdecken, deshalb habe ich bei weitem noch nicht alles gesehen. Die Story ist atmosphärisch sehr gut erzählt und motiviert zum Weiterspielen. So kann ich mit gutem Gewissen eine Kaufempfehlung aussprechen, denn für die nächste Zeit werdet ihr kein anderes Spiel mehr brauchen!

 

Patricks Meinung:

 

Auch ich möchte ein paar kurze Sätze zu Destiny 2 los werden. Ich habe den ersten Teil lange gespielt und war sehr gespannt, was Teil 2 anders machen würde. In der Beta war ich noch nicht so ganz überzeugt, muss ich sagen. Zu sehr glich Destiny 2 seinem Vorgänger. Das hat sich geändert. Destiny war ein gutes Spiel mit einigen Schwächen, die mein werter Kollege ja schon angesprochen hat. Vor allem das Storytelling blieb auf der Strecke, was die unterschiedlichen Spezies wie Cabale oder Gefallenen zu leblosen Aliens machte. Kanonenfutter eben. Genau das ändert sich in Teil 2 endlich. Wir erfahren mehr über Charaktere und Hintergründe, die wirklich gut inszenierten Zwischensequenzen und Gameplaypassagen werden durch einen fulminanten Soundtrack abgerundet. Es scheint so, als ob Destiny 2 nun endgültig das ist, was Destiny schon immer sein sollte. Es fühlt sich einfach richtig an. Daher eine letzte Frage an Bungie: Genau so muss das sein, wieso mussten wir darauf so lange warten? 

 

Update zur PC Version (von Patrick)

Destiny-2-07Dass Bungie Konsolenshooter kann, ist ja bekannt. Doch was, wenn die große Marke Destiny auf einmal auf dem PC funktionieren muss? Ist die präzisere Maus und Tastatursteuerung Fluch oder Segen? Zuerst muss man sagen, dass Bungie eine tolle Arbeit geleistet hat. Man merkt dem Spiel kaum an, dass es sich um einen Konsolenport handelt. Alles läuft butterweich und sieht wunderschön aus. Technisch gibt es also nichts zu mäkeln bei der PC Version von Destiny 2.

Viel interessanter ist jedoch die Frage, wie sich das Spielgefühl auf die präzisere Steuerung auswirkt.  Hier lässt sich sagen, dass einem geübten PC-Gamern das Spiel vielleicht etwas leichter vorkommt, als wenn er Destiny 2 auf der Konsole spielt. Das liegt zum einen natürlich an der Maus und Tastatur Steuerung, zum anderen aber auch daran, dass die Zielhilfe nicht gänzlich ausgeschaltet wurde. Aber keine Bange, das Fadenkreuz folgt euren Gegner nicht über den Bildschirm, obwohl ihr die Maus nicht bewegt.

Trotzdem werden Kugeln teils magisch von den Gegnern angezogen. Da zielt man gefühlt etwas am Kopf vorbei, trifft jedoch voll ins Schwarze. Das mag sich zu Beginn irgendwie falsch anfühlen, macht bei den ganzen Gegnerhorden im PVE jedoch nichts aus. Im Gegenteil hat man dadurch ein tolles Treffer Feedback. Es war sicherlich eine große Herausforderung, das Aiming und Spielgefühl von den Konsolen auf den PC zu übertragen, ist den Entwicklern aber sehr gut gelungen.

Im PVP ist mir ebenfalls nichts negatives aufgefallen, was das Zielen und die Mini-Zielhilfe angeht. Hier gilt im Zweifel sowieso: Gleiches Handicap für alle! Da ich persönlich Shooter generell viel lieber auf dem PC spiele, habe ich mich sehr über den Release von Destiny 2 auf dem PC gefreut und wurde nicht enttäuscht. Mittlerweile musste das Game auf der Playstation den Speicherplatz wieder räumen, während ich es auf dem PC immer noch regelmäßig starte. You did a great job, Bungie!

 

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  • von aldi404:

    Ab 13.02. Mass Effect Collabo Zeug abgreifen ...

  • von Gyaba:

    R.I.P. ...

  • von aldi404:

    R.I.P. Commander Zavala 4players.de/4players.php/spiel…60_Jahren_verstorben.html...

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