Borderlands 3: Wenn mehr vom selben das Beste ist im Test

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Borderlands ist wieder zurück! Die Reihe, die das Looter Shooter-Genre überhaupt erst prägte, bringt jetzt einem offiziellen dritten Teil heraus. Dich erwarten jede Menge Wahnsinn, Kanonen und Feinde!

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Die Borderlands-Serie kann auf eine bunte Geschichte zurückblicken. Der erste Teil erschien 2009 im Handel und war... nett, wenn auch nicht überragend. Es war Borderlands 2, das 2011 für Furore sorgte. Eine absurde Story mit einem gelungenen Gegenspieler und jeder Menge zusätzlichen Content, der in Form von DLCs noch lange nach ursprünglichem Release herauskam, waren mit Grund dafür, wieso das Game selbst heute noch fantastisch ist. 2014 später kam The Pre-Sequel heraus, ein Spiel, bei dem man merkte, dass es nicht vollständig von Gearbox entwickelt wurde und das sich zu sehr auf den Lorbeeren des Vorgängers ausruhte. Seitdem wurde »nur« noch Tales from the Borderlands publiziert, ein Telltale Games-Spiel, das sehr gut war.
 
Seit damals gab es wiederholt Gerüchte über einen dritten Teil, der angeblich von Gearbox entwickelt wird. Hinweise gab es nur sporadisch welche, dafür aber eine Wiederauflage der ersten beiden Spiele in Form der Handsome Collection. Doch dann war es endlich so weit und der dritte Teil wurde offiziell angekündigt. Alle Teaser und Trailer, die danach kamen, wurden von der Borderlands-Community auseinandergepflückt und bis ins kleinste Detail analysiert.
 
Die Geschichte von Teil 3 ist mehrere Jahre nach dem Ende der Vorgängertitel angesetzt. Wie üblich wählst du einen von vier Vault-Hunters aus, steigt zu dem Waffenhändler Marcus in den Bus und die Action kann losgehen. Der große Feind sind dieses Mal die Calypso-Twins, die eine Sekte mit dem Namen »Kinder der Kammer« gegründet haben. Das mit den Zweien, die Borderlands-typisch, etwas durchgeknallt sind, nicht gut Kirchen essen ist, merkst du schnell.
 

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Allerdings ist der Story anzumerken, dass der Gegenspieler von Teil 2, Handsome Jack, übergroße Schuhe hinterließ. Es wird zwar versucht, die beiden ähnlich genial aufzubauen, wie den Borderlands 2-Schurken. Doch der Versuch scheitert schon allein daran, dass sie zwar kaltblütig sind, sie aber längst nicht so intelligent wirken, wie der einstige Firmenchef von Hyperion. Stattdessen wird probiert, mit den zweien YouTube bzw. Streamingstars zu parodieren, was nicht gelingt.
 
Auch ist die Geschichte keine Anknüpfung an das Ende von dem Pre-Sequel. Denn das wird aufgegriffen. Trotzdem erfährt man einiges über das Borderlands-Universum, unter anderem, was mit den Eridianern geschah, jenem ominösen Volk, das die Vaults einst baute. Und es gibt ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten aus den vorherigen Borderlands-Spielen. Teilweise haben die sich enorm verändert.
 
Die Entwickler von Borderlands 3 versuchten erst gar nicht, das Rad neu zu erfinden. Stattdessen bieten sie mehr von gleichem, nur eben verbessert. Ein Großteil der Änderungen kannst du unter dem Aspekt Quality-of-Life verbuchen. So ist es jetzt möglich, auf einen Schlag sämtliche Munition nachzukaufen, anstatt erst mühsam die verschiedenen Arten durchzugehen. Und du siehst, wenn du dir zum Beispiel deinen Skilltree beguckst, dein ECHO-Device. Es sind solche kleinen Innovationen, die dafür sorgen, dass bei Teil 3 eben nicht derselbe Eindruck, wie beim Pre-Sequel entsteht.
 

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Es gibt allerdings ebenfalls tiefgreifende Änderungen. Die vermutlich Größte ist, dass viele Waffen jetzt einen zweiten Feuermodus besitzen. Ganz Borderlandstypisch ist dieser mitunter wunderbar durchgeknallt. Ich meine, wer wollte nicht schon immer eine Pistole haben, die andere Pistolen verschießt, die daraufhin Beine erhalten.
 
Eine weitere Veränderung ist, dass das Spiel nicht mehr auf Pandora stattfindet. Vielmehr öffnet sich nach einer gewissen Spielzeit auf ein Mal das Universum und es lassen sich andere Welten ansteuern. Jede wird komplett anders dargestellt, wobei sich überwiegend an dem Design einiger Areale aus Borderlands 2 orientiert wurde. Hier fehlte etwas der finale Mut, zu vollkommen neuen.
 
Das Gleiche gilt ebenfalls für die Spielfiguren, die wie Varianten ihrer Vorgänger wirken. Mit Amara steuerst du die schon fast obligatorische Siren, derweil Zane wie eine Mischung aus Zer0 und Roland wirkt, weil er sowohl Hologramme herbeizaubert als auch Drohnen. Doch trotz der Tatsache, dass die Entwickler auf Nummer sicher gehen, sind die Techtrees interessant und wirken unverbraucht. So kann Amara als Grundskill riesige Hände erzeugen, die je nach Tree Schockwellen erzeugen können oder den Feind festhalten. Wodurch er eine perfekte Zielscheibe bietet.
 

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Das Gameplay an sich ist unverändert worden. Noch immer trittst du gegen eine Vielzahl von verschiedensten, teilweise durchgeknallten Feinde an. Sollten Lebens- und Schildenergie zur Neige gehen, kannst du mit letzter Kraft einen Gegner töten, um eine zweite Chance zu erhalten. Und natürlich levelst du auf und kannst dadurch neue Objekte, wie Waffen oder Schilde, nutzen. Besondere Gegenspieler lassen auch spezielle Waffen fallen, wobei du da manchmal Grinden musst, bis das gewünschte gedropt wird. Soweit, so bekannt. Aber das ist kein Manko, sondern ein elementarer Bestandteil der Borderlands-Reihe.
 
Grafisch hat sich Gearbox an Borderlands 2 orientiert und das Design nochmal etwas aufpoliert. Trotzdem sieht das Ergebnis fantastisch aus. Vor allem, wenn du, wie ich auf der Xbox One X spielst, wo du die Wahl zwischen 4K Auflösung und 60fps hast. Die Synchronsprecher hinterlassen einen gemischten Eindruck. Überwiegend machen sie einen sehr guten Job, andererseits gibt es ebenfalls Szenen, wo sie lustlos klingen. Und die Musik ist sowieso über jeden Zweifel erhaben.
 
Borderlands 3 mag zwar nicht die große Innovation gewesen sein. Aber es ist immer noch ein verdammt gutes Spiel, das Spaß auf mehr macht. Und Gearbox hat auch schon versprochen, dass die Versorgung mit neuem Content genauso gut sein wird, wie bei Teil 2. Ein Versprechen, dass sie bereits mit dem ersten DLC und kleineren Events einheilten. Sprich, Teil 3 wird ebenfalls langfristig Spaß machen!


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Forum
  • von acrid:

    Sieht wirklich gelungen aus. Falls doch das gesamte Basegame auf den Karten ist und nur die DLCs runtergeladen werden, dann kauf' ich es eventuell. Darüber wird gerade spekuliert und gesicherte Infos gibt es wohl noch nicht.

  • von Stardragon:

    Sieht nach einem guten Port aus, wenn man den Leistungsunterschied zwischen den Plattformen bedenkt. Ich finde Vergleiche zum Teil schwierig, weil Kontrast/Heilligkeit ganz anders eingestellt zu sein scheinen. Der Comic-Stil als solcher funktioniert bei der Switch IMHO besser. Bei der...

  • von Master DK:

    Jetzt auch auf der Switch, mit allen DLCs CoOp aber nur 2 Spieler!! ...

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