Und in der Tat macht Armello vieles anders, als es der aktuelle Trend im Indy-Spiel-Bereich ist. Weder hat es Pixelart, noch ist es ein besonders actionlastiges Game. Wenn man so will, kann man es als eine Art digitales Brettspiel bezeichnen, bei dem man auf einer Spieloberfläche mit weiteren zusammenspielen kann, aber auch allein.
Die Story spielt in einem Fantasy-Reich, dessen Bewohner anthropomorphische Wesen sind. Das heißt, es handelt sich um menschenähnliche Tiere. Der König, ein Löwe, ist von der Fäulnis befallen, einer uralten Bedrohung. Innerhalb einer gewissen Zeit wird er daran zu Grunde gehen. Und wir haben jetzt die Möglichkeit, zu entscheiden, was am Ende geschehen wird.
Man fängt am ersten Tag am Startplatz an und kann drei Mal übers Brett ziehen, ehe man den Zug beendet und die anderen dran sind. Wenn dies geschehen ist, wechselt die Tageszeit und es wird Nacht und das Spiel geht von vorne los. Bis wieder Tag ist.
Karten und Würfel bestimmen Armello. Man erhält so beispielsweise neue Ausrüstung oder Begleiter, die jeweils gewisse Boni geben, wie zum Beispiel mehr Angriffs- und Verteidigungswürfel. Gleichzeitig führt man immer eine bestimmte Anzahl an Karten mit sich, mit denen man unter anderem Geländefelder beeinflussen kann oder sich selbst.
Es gibt viel zu tun. Denn neben der Hauptquest, auf die ich gleich kommen werde, gibt es auch noch diverse Nebenquests, die für den Charakter, den man spielt, nicht verkehrt sind. So kann zum Beispiel Dörfer kontrollieren, was einem zu Beginn eines jeden Tages Gold und Ansehen bringt. Beides braucht man im Spiel.
Der Kampf ist sehr gut inszeniert. Man sieht, wie man selbst je nach Rasse und Boni verschiedene Würfel kriegt. Und diese wirft man dann auf ein separates Kampfspielbrett. Eindeutig wird gemacht, welche Würfe erfolgreich sind und welche nicht. Anschließend greift man selber an und im Anschluss der Gegner. Der Schaden bemisst sich dann danach, wie viele Schildwürfe man hat, die ihn abfangen können.
Armello ist ein Spiel, das einfach nur unglaublich gut aussieht. Das ganze Design ist sehr ansprechend geworden. Und man merkt, wie viel Arbeit dahinter stecken muss, um diese wunderbare Grafik zu erstellen. Alles sieht nur fantastisch aus.
„Fantastisch“ ist auch der Soundtrack. Denn dieser braucht sich vor diversen AAA-Produkten nicht zu verstecken. Die Musik ist gefällig und geht einem unter die Haut.
Armello ist ohne Zweifel eines der besten Independent-Games, die man aktuell kriegen kann. Wer das Spiel noch nicht hat, soll es sich holen!