Demons Crystals besinnt sich hingegen auf die Anfänge. Sprich: linker Stick laufen, rechter Stick schießen. Fertig. Alle anderen Tasten werden nicht genutzt. Das Ganze wirkt fast schon archaisch. Dafür ist es einfach zu verstehen und erfüllt damit einen alten Spruch der Videogamesgeschichte: „easy to learn, hard to handle“.
Das Menü gibt sich hingegen modern. Neben dem Storymodus, bietet es verschiedene andere Varianten. So könnt ihr, mit bis zu drei weiteren Spielern, den allseits beliebten Hordemodus bewältigen. Deathmatch, Teamdeathmatch und einige andere Multiplayer Abenteuer haben es ebenfalls ins Spiel geschafft. Allesamt sind jedoch lediglich im offline Modus, also an einer Konsole, spielbar. Online ist nicht.
Vier Damen stehen zur Auswahl. Allerdings unterscheiden sich diese nahezu ausschließlich durch die optische Erscheinung. Vier Damen? Richtig gelesen. Bei Demons Chrystals steuert ihr kein waffenstarrendes Raumschiff oder einen muskelbepackten Söldner. Stattdessen bewegt ihr eine leicht bekleidete Dame, einen Succubus, denn die Kämpferinnen sind selbst Dämonen. Hübsch und niedlich, aber eben nicht ganz menschlich.
Die illustre Feindesriege setzt sich ebenso aus eher lustig aussehenden Skeletten, Fledermäusen, Riesen und anderen Fantasy/Horrorgestalten im Cartoon Stil zusammen. Spezialwaffen dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Streuschuss, zielsuchende Projektile, Bomben oder auch ein Wachstumsdrunk liegen in den kleinen Leveln verstreut und wollen eingesammelt werden. Ist das geschehen, ballert ihr für begrenzte Zeit mit der Spezialwaffe. Danach ist sie verbraucht. Die Levels sind wie gesagt klein, im weiteren Verlauf aber durchaus leicht verschachtelt. Engstellen und, zerstörbare, Gebäude sorgen dafür, dass man sich die eine oder andere Map zunächst genau anschauen sollte. Allzu schnell sitzt man sonst selbst in einer Enge fest und wird von Gegnern eingekesselt.
Der Energiebalken der Damen ist nicht gerade üppig und flott verbraucht. Der Tod bedeutet: Level von vorne. In jedem Abschnitt gilt es, zwei Aufgaben zu erledigen. Nummer 1 ist immer das Vernichten einer bestimmten Anzahl von Feinden, Nummer 2 das Einsammeln einer bestimmten Anzahl von Kristallen. In welcher Reihenfolge ihr diese erledigt, bleibt euch überlassen. Ergibt sich aber meist von alleine. Jeder vernichtete Gegner bringt Erfahrungspunkte. Ab einer gewissen Anzahl steigt die Figur auf. Der Umfang kann sich sehen lassen. Es gibt drei Areale mit jeweils 8 Abschnitten. Im Letzten gilt es, einen Bossgegner zu erledigen.
Soweit, so einfach. Das Spielsystem ist ruck zuck gelernt, die Grafik insgesamt nett, der Sound ebenso. Was den Spielspaß trübt, ist die fehlende Übersicht. Schnell rennen zig Gegner über den Bildschirm, eure und die Schüsse der Feinde fliegen in alle Richtungen, Gebäude explodieren. Zu allem Überfluss wird im weiteren Verlauf die Umgebung feindselig. Manch ein, anfangs friedlicher, Baum fängt an zu schießen und aus kleinen Spalten im Boden greifen Hände nach euch. Immer wieder werdet ihr so, mehr oder minder unverschuldet, von Projektilen getroffen und sterbt den Heldentod. Fleißiges grinden hilft, es sorgt aber nicht gerade für Abwechslung, wenn man immer wieder und wieder den gleichen Level wiederholen muß.
Demons Crystals ist ein Twin Stick Shooter der simplen Art. Im Grunde perfekt für eine Runde zwischendurch. Die fehlende Übersicht, die stellenweise jedem Bullett-Hell-Shooter zur Ehre genügen würde, vermiest gerne mal das Spiel. So bietet es uns absolut nichts Herausragendes. Alles war schonmal da. Ich spiele da lieber wieder eine Runde Geometry Wars.