Für die Xbox ist es bereits längere Zeit her, dass ein Ace Combat Titel dort gelandet ist und auch allgemein hat man von solchen Action-Flugsimulationen schon lange Zeit kein Spiel mehr zu Gesicht bekommen. Höchste Zeit will ich mal meinen! Wie in den vergangenen Spielen entführt uns Bandai Namco in eine fiktive Welt in der wie aus heiterem Himmel eine Nation die andere angreift. Die beiden Kontrahenten sind Erusea und Osea, die beide recht ähnlich klingen, was es im Spielverlauf auch schwer macht, die beiden Nationen auseinanderzuhalten. Auf jeden Fall greift die eine den anderen an, obwohl mehr als ein Jahrzehnt lang Frieden herrschte und schon entbrennt ein neuer Krieg, der die ganze Welt in Atem hält. Mit der Entwicklung von unbemannten Flugdrohnen wird dieser Schlagabtausch noch zusätzlich erbarmungsloser, und als der Präsident auch noch entführt wird, ist an Frieden nicht mehr zu denken.
Zwischen den Missionen wird die Geschichte des Kriegsverlaufs vorangetrieben und zusätzlich wird die Geschichte einer jungen Kampfpilotin erzählt, die nach einem Ausflug mit ihrem eigenen Düsenjet in Gefangenschaft gerät. Inwiefern sie in die Gesamtgeschichte verstrickt ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Allerdings ist diese durchaus spannend und mit einigen interessanten Wendungen erzählt, so dass man als Spieler ordentlich motiviert wird noch eine weitere Mission zu spielen. Die Missionen an sich sind wahrscheinlich bereits aus vorherigen Spielen bekannt. Über klassische Kampfmissionen bei denen gegnerische Flieger oder Kampfbomber ausgeschaltet werden müssen, gibt es ebenso Stealthmissionen oder solche, bei denen ihr ein bestimmtes Flugzeug beschützen müsst. Innerhalb eines Zeitlimits müssen diese Missionen dann erledigt werden, wobei dieses Zeitlimit meist großzügig genug ist, um diese auch einzuhalten.
Ebenso bietet Ace Combat 7: Skies Unknown auch zahlreiche Schlachten, in denen zahlreiche Ziele bombardiert oder zerstört werden müssen. Hier ist es oft anspruchsvoll die Übersicht zu behalten, da man oft einige Ziele hat, die nur wenige Punkte bringen und nur diese Punkte haben Einfluss auf eine möglichst hohe Bewertung in den Missionen. Habt ihr ein Ziel anvisiert ist dieses aber dann leicht zu finden, dadurch, dass ein Pfeil auf dem Bildschirm anzeigt, in welcher Richtung sich dieses befindet. Genauso findet sich auf dem HUD ein Radar, dass übersichtlich die Feinde aus nächster Nähe zeigt. Zudem kann man als Spieler zwischen mehreren Kameraperspektiven wählen. Actionorientierte Spieler wählen die Third-Person Ansicht, wobei Simulationsfans eher die Innenansicht verwenden. Es wird außerdem eine Cockpitansicht angeboten, jedoch ist der Sichtbereich dort so eingeschränkt, dass man nahezu nichts von seiner Umwelt sieht. Auch die dort sichtbaren Instrumente zeigen keine wirklichen Werte an, so dass diese eher Dekoration als wirklich funktional sind.
Im Spiel finden sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Flugzeugmodellen. Die meisten davon sind aus unserer realen Welt wie die F-14 Tomcat oder die F-15 Eagle. Außerdem hat man einige Phantasiemodelle kreiert, die sich mit erworbenen Punkten aus den Missionen nach und nach freischalten und auch mit neuen Waffen und Mods aufwerten lassen. Die Flugzeuge bekommt man vor allem in den aufwändigen Zwischensequenzen präsentiert, die dort durchaus imposant zur Geltung kommen. Dazu nutzt Bandai Namco eine Technik, die sie selbst Strangereality nennen. Dabei werden die realen Flugzeugmodelle in eine computergerenderte Welt eingebettet, und zwar so gut, dass man kaum einen Unterschied erkennt. Der größte Motivationsfaktor ist die Geschichte der vorher erwähnten weiblichen Erzählerin, denn in Sachen Missionsdesign wiederholt man sich doch recht schnell. Ist für mich persönlich aber kein Problem, da Ace Combat 7: Skies Unknown für mich keine abendfüllende Unterhaltung ist. Es ist ein Spiel, mit dem man gern mal zwei, drei Stunden am Stück verbringt, dann was anderes zockt und am nächsten Tag wieder richtig Bock darauf hat.
Eine Alternative ist außerdem der Mehrspielermodus, bei dem es zwei verschiedene Spielmodi gibt. Zu allererst eine Art Battle Royale, bei dem bis zu acht Piloten auf einer Karte sich gegenseitig jagen und innerhalb eines Zeitlimits versuchen müssen so viele Abschüsse wie möglich zu erreichen. Als zweiten Modus findet sich noch ein Team-Deathmatch. Dort treten entweder Teams aus 2 bzw. 4 Leuten gegen andere an, um das andere Team so effizient wie möglich zu vernichten. Auch hier zeigt sich, wer die fortgeschrittenen Flugzeuge freigeschaltet hat, der wird sich in diesem Modus umso leichter tun. Um die Immersion noch mehr zu fördern, unterstützt das Spiel zudem noch diverse Flight Sticks, die wir in der Redaktion allerdings nicht zur Verfügung hatten. PlayStation 4 Besitzer dürfen sich außerdem über eine Mini-Kampagne für die PSVR freuen.
Ace Combat 7: Skies Unknown ist eine angenehme Abwechslung im Spielealltag. Ich habe schon lange kein Actiongame in einem Flugzeug mehr gespielt und das Spiel kann meinen Durst in dieser Hinsicht vollkommen stillen. Simulationsfans sind hier aber immer noch fehl am Platz, das sollte einem bewusst sein. Wer sich darauf einlässt, bekommt einen unterhaltsamen Titel, der mitunter durch die interessante Geschichte um eine junge Kampfpilotin motiviert und zudem mit allerlei anpassbaren Flugzeugen und spaßigem Multiplayer lockt. Ace Combat 7: Skies Unknown ist definitiv einen Blick wert!