Bound by Flame im Test

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Klassisch westliche Rollenspiele sind auf Konsolen nur spärlich vertreten. Wer sich dafür interessiert, kommt kaum an den RPGs von Bethesda (Fallout, Skyrim) oder Bioware (Dragon Age, Mass Effect) vorbei. Diese kleine Lücke möchte Focus Interactive und ihr Entwicklerteam Spiders aus Frankreich schließen und veröffentlichen mit Bound by Flame ein Action-RPG alter Schule, das überraschenderweise traditionell geworden ist.

Bound-By-Flame-07Die Welt von Bound by Flame ist vom Krieg zerrüttet. Die Ice Lords überziehen das Land, dank ihrer Armee von Wiedergängern, mit Schrecken und Terror. Als Spieler schlüpft man in die Rolle von Vulcan, einem Söldner der Freeborn Blades, deren Aufgabe es ist, die Magier des roten Ordens zu beschützen. Diese versuchen mithilfe eines Rituals mächtige Kräfte herbeizurufen, die sie im Kampf gegen die scheinbar übermächtigen Feinde unterstützen sollen. Doch etwas geht schief und fortan ist das eigene Alter Ego von einem Dämon besessen, der in den ungünstigsten Momenten für kurze Zeit die Kontrolle über den Körper übernimmt. Von da an trägt man eine große Last auf den Schultern, denn durch die neu erhaltenen Fähigkeiten avanciert Vulcan zur größten Hoffnung bei der Auseinandersetzung mit den Ice Lords.

Bound-By-Flame-06Die zugegebenermaßen klischeehaft anmutende Geschichte um den etwas rüpelhaften Söldner und seiner Besessenheit durch einen Dämon gewinnt garantiert keinen Preis für Originalität, jedoch überrascht sie im Spielverlauf anhand interessanter Wendungen und Entscheidungsmöglichkeiten. Auch trifft man auf Nebencharaktere, die sich zum Teil dem Spieler anschließen, um zu zweit durch die Schauplätze zu streifen. Die Dialoge zwischen den Personen wurden komplett vertont, was leider den Nachteil hat, dass das Game vom gesprochenen Text her »unflexibel« ist. Das heißt, dass sich zwar ein weiblicher Charakter mit einem eigenen Namen erstellen lässt, allerdings wird man dennoch in der Geschichte Vulcan genannt. Da fragt man sich, warum man anfangs diese Anpassungen überhaupt vornehmen kann. Genauso wenig überzeugt die Grafik. Zumindest bei unserer PlayStation 3 Fassung wirkt die Optik altbacken, die Figuren hölzern und zum Teil leblos.

Bound-By-Flame-09Dennoch stimmen die inneren Werte, auch wenn es an der Technik hapert. Ein großes Plus stellt das Kampfsystem dar, welches äußerst dynamisch und durch die drei verschiedenen Kräfte sehr variabel daherkommt. Wahlweise darf man mit Schwert oder Axt kämpfen, die zwar etwas langsamer sind, aber dafür ordentlich Bumms haben, oder man greift auf die Doppelklingen zurück, mit denen man schnelle Angriffe tätigen kann. Ebenso lassen sich die Klingen als Meuchelinstrumente verwenden, wenn man sich von hinten anschleicht. Mit der Verwandlung des Helden kommt zusätzlich noch die Fähigkeiten als Pyromancer hinzu. Hier lassen sich die Nahkampfwaffen in Flammen stecken, um sie wirkungsvoller zu machen, oder Feuerbälle auf seine Widersacher schleudern. Des Weiteren lassen sich die Waffen durch ein simples, aber effektives Craftingsystem verbessern. Beim Erledigen von Gegner hinterlassen diese Beutel mit Materialien, die ansonsten bei Händlern für teures Gold erstanden werden müssten. Diese schmiedet ihr zu Edelsteinen, die in Waffenslots eingesetzt werden und Resistenzen oder den Schaden erhöhen. Genauso werden auch Heil- und Manatränke hergestellt. Alles kinderleicht.

Bound-By-Flame-02Im Laufe des Spiels treffen wir auf diverse NPCs, die sich zudem als Partner anschließen können. Diese haben unterschiedliche Fertigkeiten und geben euch wiederholt Nebenquests, wie auch andere Bewohner in den Städten. Diese werden im Questlog aufgelistet und nach Belieben auf der Karte markiert. Im Grunde handelt es sich bei diesen um schlichte »besorge fünf Materialien« oder »schlag den fiesen Troll kaputt« Quests, aber sie bringen wichtige EPs und Gegenstände, die im weiteren Verlauf nützlich sein könnten. Schade ist allerdings, dass hier kein Mitspieler ins Geschehen eingreifen kann, denn die NPCs agieren leider trotz Anweisungen nicht sonderlich intelligent. Ein Koop-Modus hätte sicherlich noch einiges an Spaß mit reingebracht.

 



Michael meint:

Michael

Nachdem ich anfangs von der teils veralteten Optik und der klischeebehafteten Geschichte ernüchtert war, fand ich doch relativ schnell Gefallen an Bound by Flame. Die Entwickler aus Frankreich leisteten gute Arbeit, auch wenn sich das Spieldesign gut und gerne als altbacken bezeichnen lässt. Die Echtzeitkämpfe sind fordernd, das Craftingsystem herrlich einfach zu bedienen und zahlreiche Nebenquests machen Laune. Ich persönlich frage mich, ob die PlayStation 4 Fassung eine hochwertigere Optik bietet. Dennoch sollten alle Fans von klassisch westlichen Action-RPGs ruhig mal reinschauen. Wer kein allzu episches Abenteuer, sondern solide Hausmannskost erwartet, der sollte nicht enttäuscht werden.

Positiv

  • spannende Kämpfe
  • leicht zu erlernendes Craftingsystem
  • Rollenspiel alter Schule

Negativ

  • Grafik sehr altbacken
  • Geschichte klischeebehaftet
Userwertung
6 1 Stimmen
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Forum
  • von PatrickF27:

    Leichenschändung - aber ich hab den Titel (nachdem ich die PS4 Fassung vor Urzeiten erst gespielt, dann abgebrochen und später verkauft hatte) auf Steam für ganz kleines Geld erworben und noch mal einen Anlauf gewagt, bisher 2 Stunden drin - ist ja ein eher kurzer Titel, mit ca. 15 Stunden für...

  • von Nognir:

    Of Orcs and Men ist ja auch vom gleichen Entwickler, was ich aber immer noch nicht gespielt hab und das Mars War Logs. Das hab ich mir letztens im Sale geholt, aber noch nicht gezockt. Das kommende The Technomancer ist ja auch von dem selben Entwickler....

  • von 108 Sterne:

    Ich mochte auch die vorigen RPGs, die Focus gepublished hat: Game of Thrones war wirklich gut, und Of Orcs & Men zumindest nett. Bound by Flame liegt auch schon hier, aber noch ungespielt.

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Bound by Flame Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz 720p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2014-05-09
Vermarkter Focus
Wertung 6.8
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