Das bot nämlich ungewöhnliche Vehikel, deren Reifengröße an Monstertrucks erinnerten, doch kleinere Karosserien besaßen. Der Clou bei dieser Bauweise war einfach aber genial. Hierdurch war es egal, ob ihr mit dem Unterboden oben oder unten fuhrt. Außerdem war es den Fahrzeugen dank der hohen Geschwindigkeit erlaubt, Tunnelpassagen an der Decke zu fahren oder Canyonwände als Geschwindigkeitsrampen zu benutzen. Dem Rest des Designs überlies man nicht dem Zufall. Bewusst wurden die Wettrennen in die Zukunft verlegt.
Dort, untermalt von Beats a la Fat Boy Slim und einer Vielzahl auf der Strecke verteilten Spezialwaffen, erinnerte es trotzdem an Psygnosis Gleiterspiel. Bevor man doch das Ligarennen in Angriff nahm, galt es einen Fahrer und dessen Fahrzeug zu wählen, die sich in Sachen Beschleunigung, Max. Km/h, Robustheit und Grip unterschieden. Drei Ligaklassen galt es zu durchfahren, um sich als Meister zu krönen. Diese boten viel grafische Abwechslung und kontrastreiche Rennstrecken.
Fairness gab es auch bei Rollcage nicht. Hier wurde gedrängelt oder eben mal ein halbes Gebäude durch Raketen auf den Asphalt gesprengt, um den gegnerischen Fahrern das Leben schwer zu machen. So boten die Strecken genug Material, welches man mit viel Kawumm zerstörte. Doch im Vergleich zu Wipeout war Rollcage spielerisch ein bisschen Anspruchsvoller. Den durch den Fakt, das die Fahrzeuge so große Reifen besaßen und mit mehr als 350 Km/h umherrasten, war es recht schwer, diese zu beherrschen. Einfaches Vollgas und durch die Mitte brachte es meist nicht. Kontrolliertes Gas in den Kurven war nötig, um am Ende der Session als Punktsieger oben zu stehen.
Doch leider bot das Streckendesign ein paar Makel. Bedauerlicherweise verpassten die Entwickler von Attention to Detail es, die Rennstrecken den Fahrzeugtypen besser anzupassen. So gibt es zu wenig Möglichkeiten um Wände oder Decken zu nutzen. Manche Abkürzungen sind so verwinkelt, dass man gerne dort stecken blieb. Und das Fahrerfeld nutzte diese Chance, um an einem vorbei zu rauschen. Die Vorgaben des Spiels verlangten immer den ersten Platz, ansonsten musste man mit der Meisterschaft von vorne beginnen. Das hatte Frustpotential.
Im Mehrspielerbereich bot der Titel dank Splitscreenmodus einigen Spaß, konnte allerdings leider nicht das Potential entfalten, wie man es von Mario Kart64 kannte. Grafisch war Rollcage im Jahr 1999 ein echter Hinkucker mit vielen bunten Explosionen und hohem Geschwindigkeitsgefühl. Auch auf der Playstation 3 funktioniert der Racer hervorragend. Und dank Kantenglättung sieht das Rennspektakel gleich noch viel besser aus. Aber Vorsicht vor der Speicheroption. Diese bringt das Spiel zum Einfrieren und ihr seit gezwungen die Konsole neu zu starten.
Rollcage im Test
Futuristische Rennspiele hatten es zur Zeit der PSOne im Schatten von Wipeout nicht einfach. Meist mussten diese durch interessante Spielmechaniken punkten, und wenn sie es nicht taten, waren sie schon wieder vom Bildschirm verschwunden. Bei Rollcage war dies aber nicht der Fall.
Dominic meint:
Positiv
- Gutes Geschwindigkeitsgefühl
- Decken und Wände als Strecke nutzbar
- Viele Waffen
Negativ
- Streckendesign nicht den Bedürfnissen der Fahrzeuge angepasst
- Steuerung gewöhnungsbedürftig
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von 108 Sterne:
Sehr guter Punkt, das ist wirklich ein häufiger Fehler.Da müssen wir n Zukunft drauf achten.
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von acrid:
Endlich wird mal wieder über dieses schöne Spiel geredet. Für mich zählt es zu denen, die trotz der 3D-Grafik ganz gut gealtert sind und auch heute noch gut aussehen. Wieso wird in dem Review eigentlich immer in der Vergangenheit geredet? "Das bot nämlich ungewöhnliche Vehikel, deren...
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von Jongie:
Der Titel war damals extrem spaßig! Hab ich sehr sehr sehr positiv in Erinnerung! ...
Wipeout kam mit großem Tamtam auf die Playstation und siegte in allen Punkten, wodurch sich die Konkurrenz schwer tat. Doch, wenn ihr mich fragt, wer nach dem Gleiterrennen von Psygnosis die Nummer 2 ist, kann ich freudig verkünden das dieser Platz Rollcage gehört.