Die Lösung für dieses Problem hat das Entwicklerstudio Awfully Nice Studios aus Österreich und liefern mit The Bug Butcher, die ultimative Pang Version. Sie machen auch keinen Hehl daraus, dass sie das Gameplay 1:1 imitieren, im Gegenteil. Das Spiel ist wie eine Liebeserklärung an das Spielprinzip, nur das Gewand ist ein anderes. Im bunten Comiclook präsentiert sich unser Held im Raumanzug, der einer Gruppe von Wissenschaftlern in ihrer von Käfern verseuchten Raumstation als Kammerjäger aushelfen muss. Dort haben sich allerlei schäbige Kreaturen breitgemacht, die trotz Comiclook herrlich hässlich und eklig aussehen. Man selbst steuert sein Alter Ego wahlweise mit Tastatur oder Controller durch die verschiedenen Szenen und ballert aus allen Rohren, allerdings nur nach oben. Im Gegensatz zum Original ist die Geschwindigkeit des Gameplays recht hoch und hier hat man vor allem in höheren Levels seine liebe Mühe mit den Feinden Schritt zu halten. Doch das ist es auch, was die Motivation des Spiels ausmacht.
Durch die schnelle Spielgeschwindigkeit wird die Monsterhatz zu einem puren Adrenalinkick, der seinesgleichen sucht. Zwar sind die Levels an sich nicht so verstrickt wie noch bei Pang und mit Plattformen versehen, die eine gewisse Taktik benötigten einen Level zu schaffen. Dafür hat man einen Combo-Modifikator eingefügt, der lange Killcombos mit extra Münzen belohnt. Anhand dieser Münzen leveln wir unsere Waffen auf, um den Feinden noch stärker in den Hintern zu treten. Beim Ableben der Feinde lassen diese auch manchmal Extras fallen, wie beispielsweise, dass Gegner kurzzeitig vereist werden, oder abschießbare Raketen, die mächtig Feinde platt machen. Solche Extras sind auch hilfreich bei Bossgegnern, die vereinzelt auf eurem Bildschirm herumfleuchen. Allgemein ist die Abwechslung bei den Feinden gegeben, so dass keine Langeweile aufkommt. Mit der Möglichkeit seine Waffen im Storymodus aufzuleveln und zusätzliche Herausforderungen aus bereits abgeschlossenen Leveln freizuschalten bietet The Bug Butcher zusätzliche Motivation, um auch zu bereits beendeten Levels wieder zurückzukehren. Aufgelockert wird das Ganze mit den witzigen Dialogen zwischen dem Protagonisten und dem Wissenschaftler, der seinen Weg durch die Station begleitet.
Wer einmal keine Lust auf den Storymodus hat und nur eine schnelle Runde spielen möchte, der kann das im Arcade Mode tun. Hier greifen immer stärker werdende Wellen an Gegnern an, bis man all seine Leben verloren hat. Zusätzlich gibt es sogar einen lokalen Coop Modus um miteinander auf Käferjagd zu gehen. Leider hat man es aber versäumt dem Spiel eine Onlinefunktion zu verpassen, so dass ihr eure Höchstpunktzahlen auch nur lokal speichern könnte. Auch verändert sich das Gameplay selbst nur marginal, so dass man The Bug Butcher lieber in kleinen Dosen genießt, als dass man lange Zeit dran sitzt. Dafür erfüllt es seinen Zweck mehr als recht!
The Bug Butcher ist eine kleine Perle am Arcadehimmel. Selten hat mir ein Spiel in letzter Zeit so viel Spaß bereitet aufgrund seiner unkomplizierten Action und seinem Gameplay. Durch die hohe Spielgeschwindigkeit kommt man in einen wahren Adrenalinrausch, der aber bereits nach einer Stunde abflacht, da sich das Gameplay nicht sonderlich verändert. Die Option zu zweit gegen die Aliens anzutreten ist genauso willkommen, wie der Arcademodus, aber ein zusätzliche Onlinemultiplayer oder zumindest Highscorelisten hätte dem Spiel auch gut getan. Kurzum ein spaßiges Spiel für zwischendurch, aber nicht unbedingt eine abendfüllende Unterhaltung.