The Caligula Effect 2 im Test

NintendoSwitchPlayStation 4

Es heißt ja, besser gut kopiert als schlecht gemacht. Wenn man von diesem Spruch ausgeht, dann müsste The Caligula Effect 2 ein sehr gutes Game sein. Denn schließlich übernimmt es viele Elemente aus Persona 5.

The Caligula Effect 2 neXGam 2

The Caligula Effect war der Titel eines J-RPGs, dass 2017 für die PS Vita herauskam. Eine überarbeitete Version mit dem Zusatz Overdose kam 2019 für PC, PS4 und Nintendo Switch heraus. Michael hat das Game damals getestet und gab ihm eine Wertung von 6,2. 

Mit The Caligula Effect 2 liegt jetzt eine Fortsetzung vor. Wer den Vorgänger noch nie gespielt hat, der braucht sich nicht zu sorgen. Es gibt zwar hier und da ein paar Anspielungen auf den ersten Teil. Allerdings wird man keine Probleme haben, der Geschichte des zweiten Teils folgen zu können.

Du steuerst den Protagonisten, der ein ganz normales Leben führt. Er geht zur Schule und engagiert sich in den diversen Schulclubs. Bis er bemerkt, dass Risse in der Realität auftauchen. Und als dann ein Virtualdoll mit dem Namen χ auftaucht und ihn darüber aufklärt, dass er in einer virtuellen Realität steckt, die von einem Wesen mit namens Regret erschaffen wurde, fasst er einen Entschluss. Er möchte wieder zurück in die normale Welt. Doch das ist alles andere als einfach, weil Regret Personen um sich versammelt hat, die genau dies verhindern wollen und ihn deshalb jagen. Zum Glück kann er und damit auch du im Laufe deines Abenteuers Freunde finden, die dich in deinem Kampf für die Freiheit unterstützen.

Es war für mich ein Deja-Vu, als ich anfing The Caligula Effect 2 zu spielen. Ich hatte bereits den ersten Teil gespielt und kann daher Michaels Meinung von damals nur unterstreichen. Wie sehr mir das Game zu jener Zeit Spaß bereitete, kann man unter anderem daran erkennen, dass ich es komplett aus meinem Kopf gestrichen hatte, bis ich den Nachfolger anfing zu spielen. Womit es mich wieder überkam. Denn leider macht auch der zweite Teil dieselben Fehler, wie der Vorgänger, nur noch ein wenig schlimmer.

Das Game lässt dir nicht viel Zeit, Luft zu holen, da du direkt nach der Einführung schon in den ersten Dungeon geworfen wirst. Ein riesiges U-Bahn-System wartet darauf, dass du dich im wahrsten Sinne des Wortes durchkämpfst. Wobei der Kampf weniger da drinnen besteht, dass du dich gegen die Feinde erwehren musst, als vielmehr, dass du nicht gelangweilt den Controller zur Seite legst.

The Caligula Effect 2 neXGam 63Denn bereits diese erste Stage ist symptomatisch für das gesamte Rest-Game. Man fühlt sich an die riesigen Dungeons von Persona erinnert, nur dass diese dort deutlich abwechslungsreicher sind, als in The Caligula Effect 2. Das große Problem ist, dass das Design dieser Level langweilig ist. Es fehlt an Abwechslung, sowohl was das Leveldesign angeht, als auch die Gegnervielfalt. Irgendwann verschwimmt alles zu einem langweiligen Allerlei.

Dasselbe gilt auch für die Protagonisten, deren Aussehen nichtssagend ist. Im Prinzip tragen sie ein und dieselbe Schuluniform, die sich nur in wenigen Details, wie einem Cappy oder einer farbigen Weste voneinander unterscheidet. Sobald es in den Kampf geht, nehmen sie andere Erscheinungsformen an, die sich anschließend geringfügig von ihrem Standardaussehen unterscheiden. So trägt Gin, einer der Freunde des Hauptcharakters, hochhackige Schuhe, weil er dann mit χ verschmolzen ist.

Immerhin kann das Kampfsystem von Caligula Effect 2 überzeugen. Dieses ist in zwei Phasen unterteilt. In der Ersten kannst du erkennen, welchen Effekt deine Angriffe haben, bzw. wann deine Kameraden und die Gegner ihrerseits attackieren. Es gilt, die Attacken aufeinander abzustimmen. Dass wenn beispielsweise der Feind einen Riskbreak erleidet oder in die Luft fliegt, dementsprechend die Angriffsarten nahezu gleichzeitig erfolgen sollten, damit er tüchtig Schaden kassiert. Doch andererseits kann auch den Gegner dir das Leben schwer machen, was du ebenfalls in der Vorschau erkennen kannst. Und dann obliegt dir die Entscheidung, den Angriff entweder durchzulassen, oder ihn zu blockieren. Letzteres kostet allerdings SP, die sich nur langsam regenerieren, es sei denn du wählst eine Aktion, wo du eine Runde wirklich nur das tust.

Sobald die Vorschau zu deiner Zufriedenheit abgestimmt ist, kannst du dann den realen Kampf aktivieren. Wobei hier das Geschehen manchmal auch anders ablaufen kann, als gedacht, etwa wenn der Schaden, denn ein Feind dir zufügt, doch heftiger ausfällt als prognostiziert. Immerhin kannst du deine Angriffe mit einer vollen Voltage-Leiste, die du am rechten Rand des Kampfgeschehens siehst verstärken. Oder aber deine Sin-Leiste ist komplett, wodurch du eine besondere Attacke durchführen kannst, nicht unähnlich den Limit Breaks von Final Fantasy.

The Caligula Effect 2 neXGam 83Es liegt übrigens ganz in deinem Ermessen, ob du deine Partymitglieder von der KI steuern lässt oder selber deren Aktionen diktierst. Meine Erfahrung zeigt, dass sich bei den einfachen Feinden deine Kameraden durchaus beachtlich alleine schlagen. Hingegen bei den Bosskämpfen empfiehlt es sich, selber die Handlungen zu bestimmen. Denn diese Dungeonendgegner sind nicht ohne und können, auch wenn du vorher problemlos durch den Dungeon gekommen bist, mit dir den Boden aufwischen. Da hilft nur zielstrebiges Vorgehen, wodurch die Kämpfe durchaus ihre Zeit dauern können.

Außerhalb dieser kannst du, ganz Personalike, die Beziehungen mit deinen Partygenossen ausbauen. Je nach Fortentwicklungsgrad erhältst du verschiedene Boni, die auch auf das Gameplay Auswirkungen haben. Übrigens kannst du potentielle Partymitglieder daran erkennen, dass sie im Vergleich zu den sonstigen NPCs etwas detaillierter dargestellt werden. Und sobald sie sich dann deiner Gruppe anschließen, ihre Kräfte entdecken, gibt es eine Zwischensequenz, die an das ähnliche Erwachen aus Persona 5 erinnert.

Bei der Musik liegen Freud und Leid nahe beinander. Es gibt feinste J-Idol-Musik, die durchaus Ohrwurm-Charakter hat. Was allerdings auch daran liegt, dass sie sich wiederholt, was vor allem in den Dungeons, die eh sehr umfangreich sind, schnell nervt.

Neben der bereits angesprochenen mangelnden Abwechslung hat die Grafik noch ein weiteres Problem: Denn die Figuren bewegen sich nicht wie normale Menschen fort. Stattdessen gleiten sie beim Gehen über den Boden, was dementsprechen merkwürdig aussieht.

 

Götz meint:

Götz

Caligula Effect 2 ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein J-RPG nicht sein sollte. Die Protagonisten und die Story sind uninteressant, die Dungeons öde designt und die Musik besteht aus Stücken, die sich wiederholen. Nur das Kampfsystem bereitet Freude, weil es ungewöhnlich und gut gestaltet ist.

Positiv

  • Gelungenes Kampfsystem

Negativ

  • Langweiliges Dungeondesign
  • Sich wiederholende Gegner
  • Uninteressante Story
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Forum
  • von Mistercinema:

    Keiner Bock auf Teil 2? neXGam ist bereits am Test zum Spiel dran! NIS America veröffentlicht heute The Caligula Effect 2 für PlayStation 4 und Nintendo Switch. Der Go-Home-Club stellt sich im zweiten Ableger der Serie den Gefahren in Redo, dem „Paradies“, in dem Regret und die...

  • von Azazel:

    Wer hat sichs angesehen? Der @Nognir Nexgam schrieb: Bereits auf der PlayStation Vita durften Spieler in die Welt von Caligula Effect eintauchen, doch mit fortschreitendem Erfolg der Nintendo Switch dürfen sich nun auch...

  • von Mistercinema:

    NIS America veröffentlicht einen neuen Trailer zu "The Caligula Effect: Overdose". Das JRPG erscheint am 15. März 2019 auf Nintendo Switch und PlayStation 4. Der Musician-Trailer stellt eine Vielzahl der Charaktere vor, auf die der Spieler im Verlauf der Spiels treffen wird. M.C....

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The Caligula Effect 2 Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2021-10-22 15:24:00
Vermarkter NipponIchi
Wertung 5.2
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