Nachdem Mario letztes Jahr sein 25. Jubiläum feierte, steht 2011 alles in Zeichen von Link und Zelda. Erwartet uns mit The Legend of Zelda: Skyward Sword der beste Titel der Reihe..? Lest selbst.
Ich staunte nicht schlecht, als das Limited Edition Pack eintraf. Neben einem Exemplar des Spiels beinhaltet das Set eine CD mit Orchesteraufnahmen sowie eine goldfarbene Wii-Fernbedienung Plus inklusive hylianischem Wappen - sehr schick und definitiv ein Fall für die Vitrine. Die Entwickler legten The Legend of Zelda: Skyward Sword komplett auf MotionPlus aus. Ist das schlimm? Nein, weil insbesondere die Kämpfe ungemein davon profitieren.
Link schwingt fortan sein Schwert elegant in die gewünschte Richtung, geblockt wird via Nunchuk und Schild. Die Abfrage erfolgt präzise. Gelegentlich muss die Fernbedienung neu kalibriert werden, was zügig vonstatten geht. Gegner, sowie deren Angriffs- und Verteidigungsmuster, gilt es zu analysieren. Generell gefielen mir die Fights in Red Steel 2 besser, da ausgereifter und packender in Szene gesetzt. Ein großer Fortschritt zu The Legend of Zelda: Twilight Princess ist es allemal. Der Classic Controller findet wie erwartet keine Unterstützung. Ein sehenswertes Video-Tutorial zum Kampfsystem steht in unserem YouTube-Kanal bereit.
Im Großen und Ganzen bin ich mit der Einbindung der Bewegungssteuerung zufrieden. Sporadisch, wie etwa beim Seilschwingen, Klettern oder Fliegen wirkt die Steuerung meiner Ansicht nach aufgesetzt. Fliegen? Richtig gelesen, The Legend of Zelda: Skyward Sword spielt wie BioShock: Infinite über den Wolken. Als Schauplatz dient das atmosphärische Städtchen Wolkenhort - eine schwebende Insel. Von hier aus reist ihr auf der Suche nach der verschollenen Bürgermeistertochter Zelda mithilfe eines Riesenvogels in drei Gebiete: Der Wald von Phirone, Vulkan Eldin und die Wünste von Ranelle.
Hmmh, klingt limitiert. Ja, ist es auch. Die Art von Freiheit, wie sie bspw. ein The Legend of Zelda: Twilight Princess oder ein Ocarina of Time bietet, erreicht das linear aufgebaute Skyward Sword bei weitem nicht. Frei ergründen lässt sich ausschließlich das Wolkenmeer - der Schauplatz rund um den Wolkenhorst. Eine zusammenhängende Oberwelt existiert nicht mehr. Obendrein wirkt das Spiel gegen Ende unnötig in die Länge gezogen. Stichwort: Backtracking. Soll heißen: Ihr besucht bereits abgeschlossene Gebiete erneut. Ehrlich: Ich bin kein Freund davon. Wenig anfreunden konnte ich mich demnach mit dem Schleich-Sammelspiel »Tränen der Göttin«, das gleich drei Mal hintereinander für das Voranschreiten bewältigt werden muss. Wer auf die glorreiche Idee kam, solch einen Spielspaßkiller einzubauen, gehört an den Pranger gestellt.
Für gemischte Gefühle sorgte bei mir das kleine Helferlein Phai (Navi-Ersatz), die in Links Masterschwert haust. Ich fühlte mich von ihren gut gemeinten Ratschlägen oft belästigt. Dasselbe gilt für die Aura-Suche, welche euch in die Ego-Perspektive versetzt und zum Aufspühren von Personen/Gegenständen dient. Serientypisch liegen die Stärken von The Legend of Zelda: Skyward Sword in den komplexen Dungeons und Rätseln. Sowohl Geschicklichkeitsaufgaben (Ritt auf einer Kugel, Loren-/ Bootsfahrt) als auch Kopfnüsse (Zeitportale) wollen von euch gelöst werden. Die ausgefallenen Gerätschaften, die unser Held Link im Laufe des Abenteuers erhält, überzeugen. Cool fand ich den magischen Krug (eine Art Laubbläser), der zum Freilegen von Bodenplatten dient sowie den mechanischen Käfer. Mit seiner Hilfe aktiviert ihr entfernte Schalter und erkundet die Umgebung. Später transportiert ihr mit dem ferngesteuerten Fluggerät Bomben um Hindernisse zu sprengen und Geheimgänge freizulegen. Waffen, Gadgets sowie Heiltränke rüstet ihr RPG-typisch gegen Bares und gesammelte Insekten auf. Link spendierten die Programmierer eine Ausdauerleiste, was meiner Ansicht nach frischen Wind in das etwas angestaubte Gameplay bringt. Die Einbindung von MotionPlus erinnert stellenweise an Wii Sports Resort (Bogenschießen und Bomben-Bowling) und funktioniert tadellos.
Statt dunkler Farbtöne wie im Vorgänger dominieren in The Legend of Zelda: Skyward Sword helle und bunte Pastelltöne. Ein schicker Aquarell-Filter samt Unschärfeeffekt verleiht dem Spiel eine ganz persönliche Note - mir gefällt´s. Der orchestrale Soundtrack komplettiert die Atmosphäre bravourös. Schade jedoch, dass Link & Co. erneut gänzlich stumm bleiben. Vom Nachfolger erhoffe ich mir endlich eine Sprachausgabe.
Daniel meint:
Kollege Daniel bringt die Dinge gezielt auf den Punkt, die mich nach und nach bei Skyward Sword störten. So verflog meine anfängliche Euphorie leider. Backtracking muss bei einem Zelda Spiel wirklich nicht sein. Absolut genervt war ich ebenfalls vom Sammeln der »Tränen der Göttin«. 25 Jahre nach dem ersten Zelda merkt man deutlich, dass Link graue Haare bekommt. Nintendo muss jetzt was tun, um der Serie neuen Schwung zu verleihen. Auch wenn The Legend of Zelda: Skyward Sword immer noch ein sehr gutes Action-Adventure ist, welches mir vor allem grafisch und akustisch hervorragend gefällt, ist für künftige Abenteuer viel Luft nach oben. Wii Besitzer greifen trotzdem zu!
Daniel meint:
Es existieren nicht viele Spiele, bei denen die Bewegungssteuerung derart innovativ eingesetzt wird, wie es bei The Legend of Zelda: Skyward Sword der Fall ist. Zack & Wiki: Der Schatz von Barbaros zählt zu diesen Ausnahme-Titeln. Summa summarum liefert Nintendo mit Skyward Sword ein überaus einsteigerfreundliches Zelda-Abenteuer ab, was sich insbesondere in der Linearität und im Aufbau bemerkbar macht. Qualitativ ein gutes Stück hinter Ocarina of Time und Twilight Princess angesiedelt, unterhielt mich das Action-Adventure zum größten Teil vorzüglich - trotz der angesprochenen Kritikpunkte. Neuesten Infos zufolge arbeitet Big N momentan eifrig an einem Patch, welcher den 'Breaking-Bug' bei der sogenannten »Song of the Hero«-Aufgabe beseitigen soll. Weitere Details findet ihr in unserem Foren-Thread.
Ich werde einfach nicht warm mit dem Spiel.
Auf der Wii habe ich es damals zwei- oder dreimal begonnen und jedes Mal wieder abgebrochen: Vor allem die Steuerung hat mich damals in den Wahnsinn getrieben.
Als dann die Switch-Portierung mit Gamepad-Steuerung angekündigt wurde, dachte ich mir: Ok,...
Kollege Daniel bringt die Dinge gezielt auf den Punkt, die mich nach und nach bei Skyward Sword störten. So verflog meine anfängliche Euphorie leider. Backtracking muss bei einem Zelda Spiel wirklich nicht sein. Absolut genervt war ich ebenfalls vom Sammeln der »Tränen der Göttin«. 25 Jahre nach dem ersten Zelda merkt man deutlich, dass Link graue Haare bekommt. Nintendo muss jetzt was tun, um der Serie neuen Schwung zu verleihen. Auch wenn The Legend of Zelda: Skyward Sword immer noch ein sehr gutes Action-Adventure ist, welches mir vor allem grafisch und akustisch hervorragend gefällt, ist für künftige Abenteuer viel Luft nach oben. Wii Besitzer greifen trotzdem zu!