Tokyo Mirage Sessions #FE Encore: Und wieder ein Titel weniger im Test

NintendoSwitch

Es ist kaum zu glauben aber es existieren noch immer Spiele, die Wii U-Exklusiv sind.Wobei die entsprechende Anzahl im Laufe der Zeit übersichtlich geworden ist. Der neuste Titel, der jetzt für die Switch überarbeitet herausgebracht wurde, ist Tokyo Mirage Sessions #FE, mit dem Namenszusatz Encore.

Tokyo_Mirage_Sessions_FE_Encore_neXGam_11

Tokyo Mirage Sessions #FE Encore, was für ein Name, ist ein Titel, der von Atlus entwickelt und von Nintendo publiziert wurde. Dabei wurde das Game damit beworben, dass es eine Mischung der Fire Emblem und der Shin Megami Tensei-Reihe ist. Wobei sich das Spiel mehr an Letzterer orientiert, anstatt an Ersterer.
 
Die Story spielt in einem Tokyo der Gegenwart. Man steuert eine Gruppe von Teenagern, die gegen feindliche Wesen kämpfen, die den Menschen eine Energie mit dem Namen Performa stehlen. Diese Kreaturen werden Mirage genannt. Es gibt allerdings auch freundliche Vertreter dieser Spezies, die sich mit den Teenagern verbünden. Sie basieren auf Fire Emblem-Charaktere und verschmelzen mit den Protagonisten zu sogenannten Mirage Masters. Ausgehend aus der Talentagentur Fortuna Entertainment wollen sie die Unschuldigen beschützen und herausfinden, wer hinter allen Attacken steckt.
 
Zugegeben, die Story ist selbst für JRPG-Verhältnisse durchgedreht, nicht zuletzt dank der Idolthematik. Aber sie wird auf eine Art und Weise präsentiert, dass man sich bereits nach kurzer Zeit daran gewöhnt hat. Dafür sorgen schon allein die Charaktere, die einem schnell ans Herz wachsen. Dabei sticht insbesondere Tsubasa Oribe mit ihrem Optimismus hervor, der auch gleichzeitig aufs gesamte Game förmlich überschwappt. Tokyo Mirage Session bemüht sich hierbei alle Figuren gleichermaßen gut zu charakterisieren. Man lernt jedes Castmitglied mit seinen jeweiligen Wünschen gut kennen. Tsubasa möchte ein berühmtes Idol werden, ein anderer will hingegen Schauspieler werden und so weiter und so fort. Dabei sind diese Begehren keine oberflächlichen Charaktereigenschaften, sondern ein essentieller Bestandteil der jeweiligen Figurenzeichnung, ohne den die Charaktere nicht die personelle Tiefe besitzen, die sie eben haben.
 

Tokyo_Mirage_Sessions_FE_Encore_neXGam_12

Wie bereits vorhin erwähnt, orientiert sich Tokyo Mirage mehr an der Shin Megami Tensei-Reihe, denn an Fire Emblem. So liegt der Fokus des Spiels vor allem auf dem, unter anderem aus der Persona-Reihe bekannten, Clash of Realities. In diesem Fall also auf dem Gegensatz zwischen normaler Welt und den sogenannten Idolaspheren, die die Dungeons des Games bilden. Das Aussehen dieser  variiert je nachdem, auf welcher Figur sie basieren. Denn auch Nebencharaktere besitzen ihren eigenen, individuellen Stil. Dementsprechend vielfältig fällt die Optik aus. Interessanterweise hat man in jedem Dungen die Möglichkeit, ihn jederzeit zu verlassen und wieder zurückzukehren. Hierfür ist es zwar nötig, Abkürzungen und Teleportpunkte zu finden, allerdings lädt dies wiederum dazu ein, wirklich jeden Winkel zu durchforsten und jedes noch so kleine Geheimnis zu finden.
 
Natürlich gibt es auch Feinde, die es zu besiegen gilt. Wie man es bereits aus der Persona-Reihe her kennt, ist nicht immer sofort erkennbar, mit welcher Art von Gegner der Spieler es zu tun ist. Erst, wenn körperlicher Kontakt mit dem Gegner hergestellt wird, wechselt die Darstellung in die rundenbasierende Kampfszene und es ist ersichtlich, welche Art von Feinden in welcher Anzahl sich einem entgegenstellen.
 
Dabei haben diese Gegner unterschiedliche Stärken und Schwächen. Die werden nicht immer von Beginn an sichtbar dargestellt, sondern je öfter man mit ihnen kämpft, desto mehr Details findet man über die Gegenspieler heraus. Die absolute Krönung ist allerdings dabei das Encore-System. Wenn man eine Schwäche ausnutzt, greift dann auf Knopfdruck das nächste Partymitglied mit einem Angriff an, der ebenfalls den Schwachpunkt ausnützt. Durch dieses Kampfsystem kriegt man auch den schwersten Gegner schnell klein. 
 

Tokyo_Mirage_Sessions_FE_Encore_neXGam_9

Wer jetzt von Tokyo Mirage Sessions viele Fire Emblem-Elemente erwartet, der wird enttäuscht werden. Vom Gameplay her ist das einzige, was übernommen wurde, das berühmte Waffendreieck. Ansonsten dient die bekannte Spielereihe eher als Grundlage für Charaktere und Namen. Das ist zu Beginn gewöhnungsbedürftig, wird allerdings von dem Spiel gut erklärt.
 
Was im Vergleich zu der Wii U-Fassung unter anderem neu ist, ist, dass man jetzt die Möglichkeit hat, außerhalb der Dungeons zu Grinden. Dazu hat man von einem bestimmten Ort aus Zugriff auf spezielle Dungeons, mit denen man zum Beispiel besser Erfahrungspunkte zusammenkriegen kann. Das stellt eine Riesenerleichterung dar und macht das Spiel flotter und interessanter.
 
Da Musik in diesem Game eine große Rolle spielt, ist es auch wichtig, dass die Musikstücke passen, was sie sie zum Glück tun. Jedes einzelne Stück ist gut komponiert und hat Schwung, bzw. sorgt für Stimmung. Hinzu kommen außerdem noch die jeweiligen Lieder, die die Castmitglieder im Laufe des Games lernen. Die Sprachausgabe ist übrigens japanisch, wobei die Untertitel auf Englisch oder Deutsch eingestellt werden können.
 

Tokyo_Mirage_Sessions_FE_Encore_neXGam_2

Die Grafik sorgt ebenfalls mit dafür, dass das Spiel gefällt. Das Characterdesign ist zwar einerseits gewöhnungsbedürftig, aber andererseits auch ein Alleinstellungsmerkmal. Details, wie der Pausenscreen, auf dem sich nach und nach alle Charaktere des Casts tümmeln, sind faszinierend. Und das Dungeondesign braucht sich vor dem eines Persona 5 nicht zu verstecken, kombiniert es doch geschickt ungewöhnliche Elemente mit Rätseln und Herausforderungen.
 
Ich hatte mit Tokyo Mirage Sessions #FE Encore meinen Spaß. Und kann es jedem JRPG-Fan, der nach neuem Futter für die Switch guckt, ans Herz legen.

Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von snk-freak:

    Persona gefällt mir aber bedeutend besser als diese bunte"Wundertüte". Naja ich habs halt mal gezockt und meinen Pile of Shame etwas verkleinert. Müsste bald durch sein.

  • von Patricia:

    Stimmt, aber man kann ja (so wie ich) beides mögen. SMT und Persona (wobei ich SMT vorziehe). Persona war am Anfang auch nichts anderes als ein SMT Spinoff. Wobei ich TMS deutlisch schwächer als die Persona Spiele finde....

  • von ChaosQu33n:

    Es ist halt auch eigentlich nicht wirklich wie SMT. Eher wie Persona.

Insgesamt 100 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen