Es ist eine Gruppe aus vier Helden, die sich zusammenschließen, um in den Dungeons unterhalb des goldenen Walds nach wertvollen Schätzen zu suchen und man selbst ist der Anführer dieser Truppe. Bevor es allerdings losgeht, gilt es zunächst seine Party aus acht verschiedenen Charaktertypen zusammenstellen. Diese reichen vom Zerstörer mit mächtigem Schwert über den Schildknappen, der mit seinem übergroßen Schild die Truppe schützt, bis zum Nekromanten, der Feinde mit Magie angreift. Grundsätzlich kann man Charaktere einer jeden Klasse erstellen, jedoch nur vier mit auf eine Quest mitnehmen. Ausgangspunkt der Reise ist immer der Unterschlupf mitten im Wald. Hier finden sich verschiedene Händler, die ihre Waren feilbieten oder euch mit Essen versorgen, dass euch für die nächste Mission stärken kann.
Rüstet ihr euch im Dorf aus, geht es mit dem Vierertrupp auf eine Quest. Das Gameplay des Action-Rollenspiels erinnert dabei mehr an ein Jump ‚n‘ Run als an ein klassisches RPG. Ziel einer Quest ist es, innerhalb eines Zeitlimits bis zum Ausgang fortzuschreiten. Die Helden werden hierbei nicht einzeln gesteuert, sondern laufen als Paket umher. Genauer gesagt wählen wir mit der Schultertaste einen Anführer, der dann die restlichen Charaktere huckepack trägt. Der Clou an der Stacking-Mechanik ist, dass die Fähigkeiten der anderen Hauptakteure zu einem gewissen Teil auf den Bandenführer übertragen werden und diesen stärken. Greifen wir einen Feind an, erhöht sich unser Schatzmultiplikator, der am Ende bestimmt, wie wertvoll unsere Schätze sind, die wir erhalten. Allerdings müsst ihr aufpassen, weil jeder Treffer, den ihr einstecken müsst, setzt diesen Wert wieder auf 0. Genauso müsst ihr auf die Lebensleiste der Charaktere achten, denn falls einer davon ins Gras beißt, schwächt es auch die passiven Boni. Hier lohnt es sich per Schultertaste den nächsten Anführer zu wählen, bevor es so weit kommt.
Die verwinkelten, in einer Vanillaware-ähnlichen Optik gehaltenen Dungeons werden also in der Seitenansicht erkundet und geben genug Möglichkeiten unzählige Schätze zu bergen. Ihr solltet aber stets ein Blick auf die Zeit haben, denn falls der Countdown auf Null fällt, erscheint ein Verfolger, der euch bei der ersten Berührung die Quest fehlschlagen lässt. Allerdings dürft ihr das erbeutete Gold behalten, genauso wie Gegenstände aus den Truhen. Letztere sind es auch, die zur Weiterentwicklung euerer Charaktere nötig sind. Sobald ihr eine Quest beginnt, startet ihr erneut mit Level 1 und wertet eure Helden innerhalb des Dungeons auf. Dies ist ein durchaus spannendes System, da es verhindert, dass ihr stets einfachere Quests wiederholt spielt, um laufend Gegenstände zu bekommen während ihr völlig overpowered seid. Wichtiger zur Charakterentwicklung sind die Ausrüstungsgegenstände, wie Waffen oder Rüstungen, die euren Charakter nachhaltig kräftigen und euch das Leben leichter machen. Auch könnt ihr stets eure Teammitglieder durchwechseln, so dass ihr ständig motiviert werdet, das Team zu stärken und es wird nicht so schnell langweilig.
Hier hilft auch, dass der Spielablauf ziemlich unkompliziert ist und man nach dem Tutorial schnell vertraut ist mit dem Spielprinzip. Ebenfalls ist auf dem Bildschirm ständig was geboten. Es wird gehüpft und gekämpft, wobei es in manchen Situationen bei dem Effektgewitter auf dem Screen mitunter hektisch werden kann, da bei erfolgreichen Treffern die Rubine nur so umherfliegen. Dies ist vor allem bei Spezialangriffen der Fall, so dass manchmal die Übersicht ein wenig darunter leidet. Speziell im Fevermodus kommt die Switch auch gerne etwas ins Ruckeln, sobald sehr viele Edelsteine sich verselbständigen. Ansonsten kann der Umfang des Games sich durchaus sehen lassen. Bei insgesamt knapp 80 Quests auf 220 unterschiedlichen Karten kommt sicherlich keine Langeweile auf und durch die Kürze der Missionen ist das Spiel geradezu prädestiniert dafür, es mobil auf der Switch zu zocken.
Lapis x Labyrinth ist ein actionreiches und durchaus stimmiges Action-RPG geworden, dass euch für lange Zeit beschäftigen wird. Das Kombinieren der unterschiedlichen Charaktere für die actionreichen Quests macht Laune und gibt viele Möglichkeiten zum Ausprobieren. Durch die „Stacking“ Spielmechanik lohnt es sich ebenfalls, alle Charaktertypen einmal durchzuprobieren, da man so die jeweiligen Stärken und Schwächen einmal austesten kann. Schade nur, dass man aufgrund des Zeitdrucks nur selten die wunderschöne Optik genießen kann. Auch in den Kämpfen kann es mitunter hektisch werden, worunter die Performance auf der Switch etwas leidet, aber das sind im Prinzip nur geringe Probleme, denn der Spielspaß macht einiges wett!