Atelier Ryza Ever Darkness & The Secret Hideout im Test

NintendoSwitchPlayStation 4

Gust ist in Höchstform. Während Atelier Lydie & Suelle: The Alchemists and the Mysterious Paintings in meinem Schrank noch darauf wartet von mir gespielt zu werden, ist der neuste Teil mit Atelier Ryza Ever Darkness & The Secret Hideout schon in den Startlöchern. Also muss ich wohl einen Serienteil überspringen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Manchmal sind JRPG‘s mit ihrer langen Spielzeit ein Fluch (schnauf).

atelier_ryza_8Auf der Insel Kurken, wo Reisalin Stout aka Ryza wohnt, könnte es nicht idyllischer sein. Die Bewohner gehen ihren Arbeiten nach, während die Titelheldin auf einem Bauernhof ein wohlbehütetes Dasein fristet. Doch das öde Leben mit Kühen und die lästige Feldarbeit scheint ihr zu wider zu sein und sie möchte gerne große Abenteuer erleben. Davon überzeugt sie ihre beiden Freunde Tao und Lent und mit einem Ruderboot begeben sie sich Richtung Festland. Dort treffen sie auf den Wander-Alchimisten Empel Vollmer und dessen Bodyguard Lila Decyrus, der Ryza mit dessen Arbeit begeistern kann. Ab da möchte die junge Titelheldin das Handwerk des Alchimisten erlernen. Am Anfang der Geschichte operiert ihr noch von Ryzas Schlafzimmer aus. Hier macht sie nach einem Crashkurs von Empel ihre ersten praktischen Erfahrungen. Später findet ihr im Wald ein verlassenes Atelier, das ihr individuell einrichten könnt.

Obwohl es sich bei Atelier Ryza Ever Darkness & The Secret Hideout um einen neuen Serienableger handelt, sind die Grundpfeiler der Rollenspielreihe weiterhin vorhanden. Im Vordergrund steht natürlich das Synthetisieren von Items. Hierzu wandert ihr durch die begrenzten Areale und sammelt alles ein, was zu gebrauchen ist. Mit Werkzeugen wie Hammer, Sichel oder Axt könnt ihr selbst Materialen abbauen, indem ihr Sträucher abschneidet bzw. Holz hackt. Ist der Sammelkorb voll, geht es ans Fertigen der Items. Entweder für Kunden oder für eure eigene Party lassen sich Gegenstände erschaffen. Ein Hauptteil der Rezepte erlernt ihr durch das Lesen von Büchern, die es zu kaufen gibt. Das Craftingsystem wurde stark umgewandelt. So werden jetzt Zutaten in Slots gesetzt, um neue Pfade im Fertiggungssystem freizuschalten. So lassen sich Eigenschaften verändern oder brandneue Rezepte freischalten. Als Kenner der Serie fand ich diese Art des Synthetisieren recht intuitiv. Soll es manchmal schnell gehen, kann man eine Automatikfunktion hinzuschalten, die nach zwei kurzen Klicks den benötigten Gegenstand fabriziert. Einstellen muss man dann nur die nötige Qualität. Sehr praktisch!

atelier_ryza_3Das Kampfsystem hat auch eine Frischzellenkur bekommen. Vorbei sind die Zeiten, wo man in rundenbasierten Scharmützeln die Gegner erledigt. Für ihren neuen Serienteil hat sich Gust vom Active-Time-Battle von  Final Fantasy inspirieren lassen. Auf einer Zeitlinie ziehen die Porträts von Partymitgliedern und Feinden vorbei, bis sie eine Aktion ausüben dürfen. Als Serienkenner musste ich mich erst mal an die hektischeren Kämpfe gewöhnen. Egal ob ihr im Inventar ein Heilmittel sucht oder eine Spezialattacke auswählt, die Action stoppt nicht und ihr müsst euch schnell durch die Menüs klicken. Durch normale Angriffe verdient man Aktionspunkte, die man sammeln kann, um entweder Zauber- bzw. Spezialangriffe auszuführen oder man spart diese und erhöht das Taktiklevel der gesamten Gruppe, was zur Folge hat, dass man mehr Attacken oder mächtigere Fähigkeiten vom Stapel lassen kann. Zum Glück agieren eure Teamkollegen automatisch, wobei diese, was die Heilfähigkeiten angeht, eher unterbelichtet sind. Das führt leider recht häufig dazu, dass ihr zum Heiler des Teams abgestempelt werdet. Bei Bedarf könnt ihr jederzeit in die Haut eines Kollegen schlüpfen, während die CPU euren Charakter übernimmt. Attribute beim Levelaufstieg werden wieder automatisch verteilt.

Was das Storytelling angeht, ist Atelier Ryza noch behäbiger als seine Vorgänger, was zu Anfang ein bisschen an den Nerven zehrt. Grafisch ist die Switch-Version technisch auf dem Stand der Playstation 3-Vorgänger, wobei in den Nahaufnahmen Texturdetails ein wenig schwächer wirken. Sowohl im Handheld- wie Dock-Modus bleibt das JRPG jederzeit flüssig, doch schaut die Cell Shading-Grafik auf dem kleineren Display schöner aus. Bedauerlicherweise gibt es nur japanische Sprachausgabe mit englischen Texten. Schöner wäre es gewesen, wenn es alternative noch eine englische Tonspur gegeben hätte, damit man bei den längeren Wanderungen die Unterhaltungen besser verfolgen könnte. Dafür ist der Soundtrack erneut märchenhaft und glänzt mit wunderschönen Melodien.
 

Dominic meint:

Dominic

Das Fazit von Atelier Ryza Ever Darkness & The Secret Hideout ist leicht in Worte zu fassen. Zähes Storytelling trifft auf runderneutes und flottes Kampfsystem, mit entschlacktem Craftig-Baukasten. Zudem merkt man, das Gust sich immer mehr bemüht mit jedem neuen Serienteil die Serie Richtung Mainstreams-JRPG zu lenken, was bestimmt zu mehr Fans und auch verkauften Exemplaren führen kann. Ich würde es ihnen wünschen.

Positiv

  • Neues dynamisches Kampfsystem
  • Toller Soundtrack
  • Craftingsystem wurde überarbeitet

Negativ

  • Keine englische Sprachausgabe
  • Storytelling lahm
  • Technisch nur PS3-Nivea
Userwertung
8.9 2 Stimmen
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Atelier Ryza Ever Darkness & The Secret Hideout Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2019-10-25
Vermarkter Koch Media
Wertung 8
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