Etherborn - alles eine Sache der Perspektive? im Test

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Spanien tritt immer mehr auf die Bühne der Videospielentwickler. Heute gibt es einen Blick auf „Etherborn“, dass vom erst 2016 gegründeten Studio „Altered Matter“ in Barcelona kreiert wurde. Ab 18. Juli 2019 dürfte das Spiel die Köpfe von PC, Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch Besitzer zum Rauchen bringen.

Etherborn-neXGam-15Puzzle Plattformen sind immer wieder eine willkommene Abwechslung im Videospielalltag. Fordern sie doch nicht nur auf, den eigenen Kopf zu benutzen, sondern in vielen Fällen die gestellten Aufgaben besser sogar im Team anzugehen. Etherborn gehört sicherlich zu diesen Kandidaten, denn der Schwierigkeitsgrad des Puzzle-Plattformers zieht relativ schnell an. Als sprachloser Körper begeht ihr euch auf die Suche nach einer körperlosen Stimme, die schon auf euch wartet. Hierzu beschreitet ihr Wege über den „Baum der Unendlichkeit“, der nach erfolgreichem Absolvieren eines Level neue Wege frei gibt und euch so über Stämme und Äste immer weiter voran schreiten lässt. Bereits dieser Baum vermittelt auf eindrucksvolle Weise, wie stark der dreidimensionale Gedanke in dieses Projekt eingeflossen ist. Dabei hat man die Grundlage für eine große Verbreitung gut gewählt. Drei Sprachausgaben (Englisch, Spanisch, Katalanisch), 10 wählbare Untertitel bis nach Asien, frei definierbare Steuerung, sowie passende Soundeinstellungen wissen zu gefallen.

Etherborn-neXGam-22Gepaart wird das Ganze mit einem teils orchestralen Sound, der dann auch schon einmal in Gitarrenklänge oder leichten Jazz abschweift. Die ansprechende, außergewöhnliche Optik reiht sich nathlos in das Geschehen ein. Die teildynamische Kamera verfügt über einen Zoom und kann über die analogen Sticks dezent nachkorrigiert werden. Dachte ich zu Beginn, dass das ausreicht, stellt sich schnell heraus, dass eine komplett frei justierbare Kamera besser gewesen wäre. Auf der anderen Seite würde dies den Schwierigkeitsgrad des Spiels aber auch deutlich senken. Was ist nun so ausgefallen an Etherborn?

Das wird euch am Anfang des Spiels durch kleine Einblendungen erklärt. Der Hauptfokus liegt nämlich auf der Gravitation. An allen abgerundeten Stellen eines Abschnitts könnt ihr um 90 oder 180 Grad die Seiten des Gebildes wechseln und so auf die hinteren oder seitlichen Plattformen gelangen. Auf diesen müsst Ihr Kugeln/Schlüssel einsammeln, mit denen sich Schalter aktivieren lassen. Sind dies zu Beginn einzelne, bedarf es später zwei, drei oder gar fünf „Schlüssel“, um einen Mechanismus, eine Brücke oder gar komplett neue Teilstücke auf den Schirm zu zaubern.

Etherborn-neXGam-25Bereits ab dem dritten Level gesellen sich dann unterschiedliche Pfeiler hinzu, die auf eure Nähe reagieren. Hier hatte ich den ersten Gedankenstau, bis man erkennt, dass man das Agieren dieser geschickt in seinen Laufweg einbauen muss. Durch die wechselnden Perspektiven und Untergründe manches Mal sogar doppelt, halt nur von der anderen Seite. Ab Level vier wird das Areal und die Möglichkeiten dann nochmals größer. Spätestens hier sind weitere Köpfe hilfreich, denn durch die Tiefenunschärfe und der nicht vorhandenen Alternative, das gesamte Gebilde/den kompletten Level von allen Seiten zu betrachten, bedarf es schon einer guten Portion Orientierungssinn. Gehirne mit großer räumlicher Speicherkapazität, die Zusammenhänge und Wege auch nach einer Restrukturierung des Abschnitts wieder abzurufen könne, sind hier klar im Vorteil.

Mit einer angegebenen Spielzeit von drei bis fünf Stunden dürften sich nur klare  Gehirnakrobaten am Ende des Spiels befinden. Obgleich das Spiel durch seine Präsentation und Art sowie der tollen musikalischen Untermalung ein dickes Lob vertragen, so ist der Schwierigkeitsgrad nicht zu unterschätzen und dürfte vielleicht so manchen Gelegenheitsspieler schnell an seine Grenzen und Frust führen. Von daher solltet ihr euch vor einem Kauf eventuell doch zweimal überlegen, ob diese harte Knobelnuss für euch das Richtige ist. Wer übrigens auf die volle Punkte/Trophy Jagd gehen möchte, muss nach dem Durchspielen einen zweiten Anlauf im New Game+ unternehmen. Bei diesem sind die benötigten Steine an noch schwereren Stellen, teils in Gebüschen dem Auge vorenthalten, versteckt!
 

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Forum
  • von Mistercinema:

    Eben noch den Durchlauf im New Game+ absolviert, bei dem die Energiesteine an anderen/noch schwereren Stellen platziert sind. Mit dem ersten Durchlauf gab es nämlich gerade einmal 250 Gamerscore, was mit stutzig machte. Für Plus habe ich aber ehrlich gesagt ein wenig Hilfe bei YT...

  • von Mistercinema:

    Heute war es nach vier Jahren Entwicklung so weit - Etherborn Launch! Passend dazu gibt es noch den Launch Trailer: M.C....

  • von Mistercinema:

    Etherborn Review / Test @nexgam schrieb: Spanien tritt immer mehr auf die Bühne der Videospielentwickler. Heute gibt es einen Blick auf „Etherborn“, dass vom erst 2016 gegründeten Studio „Altered Matter“ in Barcelona kreiert wurde....

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