Programme
Wer seine Urlaubsfotos in der Hosentasche parat haben möchte, bekommt mit DSPhoto ein Fotoalbum im Kleinformat. Leseratten bevorzugen DSBook für den komfortablen eBook-Konsum. Wobei die Comic-Fans nicht in die Röhre gucken müssen, denn Comic Book DS hilft mit Zoom-Funktion dem Hobby auch digital nachzukommen. Der normale Multimedia-User wird damit zufrieden gestellt, doch den echten Nerd holt nur eines aus seinem dunklen Kellerraum: DS Linux. Dieser Port des freien Betriebssystems muss leider ohne einen X-Server auskommen, jedoch ist auch ohne diesen einiges möglich, wenn der Pinguin auf den DS losgelassen wird.
Wer aufmerksam die Beschreibung des DSOrganize gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass auch Homebrew-Programme die WLAN-Fähigkeit des DS nutzen können. Man bedient sich hierbei den drei WiFi-Einstellungen, die man vorher in seinen WiFi-fähigen Spielen gespeichert hat. Hier ein kleiner Eindruck, was bisher damit möglich ist: MSN-Clients (z. B. Beup), FTP-Clients (z. B. DSFTP), IRC-Clients (z. B. IRCDS), Mail-Programme (z. B. NDS Mail) oder Spielereien wie Wetterabfrage (z. B. DSLiveWeather).
Portierungen
Den Anfang macht ein Programm, welches schon viele Windows-, Mac- und Linux-User glücklich machte: ScummVM. Die anfänglichen Testversionen hatten eher Grafik-Demo-Charakter. Doch nach den ersten Anpassungen bei der Steuerung wurde klar, dass ein ScummVM DS als offizieller Port eine Chance haben wird. Die Unterstützung der Spiele wurde immer weiter verbessert und mittlerweile ist das Programm nahezu fehlerfrei. Wegen der Hardware-Grenzen gibt es drei verschiedene Versionen von ScummVM (A,B und C). Version A spielt die LucasArts-Adventures ab, leider ausgenommen die grafikintensiveren späten Titel, wie Full Throttle - Vollgas, The Dig und Monkey Island 3. Mit Version B könnt ihr Beneath a Steel Sky oder Flight of the Amazon Queen spielen. Und mit Version C finden Gobliiins, die Simon the Sorcerer Abenteuer und The Legend of Kyrandia den Weg auf den Handheld.
Weitere Ports sind in der Mache und teilweise schon sehr gut spielbar. Da wären z. B. eine Reihe von ID Software-Produkten, wie DSDoom, DSQuake, Wolfenstein 3D, Duke3DS oder Hexen DS. Die Spiele verlangen wie ScummVM die original Spieldaten und machen diese dann auf der DS-Hardware lauffähig. Sogar Online-Modi werden Stück für Stück integriert und verbessert. Der Rest der großen Portierungsprojekte befasst sich mit Klassikern a la Couleur. Spielbare Versionen gibt es beispielsweise von Giana Sisters DS, Lemmings DS (mit eigenem Leveleditor) oder North&South DS. Grafisch ähnlich anspruchsvoll wie die ID-Titel ist DSCent, eine Portierung des 3D-Shooter Klassikers Descent.
Games
Aber auch komplette Eigenentwicklungen wachsen und gedeihen, wie der Versuch, den Warcraft-Mod Tower-Defense für unterwegs spielbar zu machen. Ein Multiplayermodus ist leider noch nicht integriert, soll aber Teil des nächsten Updates sein. Hier macht schon die Verteidigung gegen den Computer Spaß und ist technisch äußerst gut umgesetzt. Was grafisch möglich ist, versuchen Projekte wie der FPS Online oder WolveSlayer auszutesten. Wenn auch noch nicht wirklich spielbar, macht es doch Spaß, den aktuellen Stand einmal selber auszuprobieren.
Der Nintendo DS ist und bleibt ein kleiner Wunderkasten und hält für jeden Spieler- und Genretyp viele Knaller parat. MIt den hier vorgestellten Homebrew Programmen kann man sogar noch mehr aus dem Handheld heraus holen. Wer also keine Angst vor Experimenten hat und gerne Dinge wie einen Organizer, ScummVM oder andere Umsetzungen ausprobieren möchte, dem kann man nur raten, sich die Homebrew-Szene des DS ein wenig genauer anzuschauen. Viel falsch machen kann man mit dem Gebotenen nicht und das Wachstum in der Szene zeigt, dass sowohl der Nintendo DS, wie auch die Bastler noch lange am Ende ihres Weges angekommen sind.