Tenkai Knights Brave Battle im Test

Nintendo 3DS

Junge Zielgruppen sind für ihre Anfälligkeit gegenüber Produktwerbung bekannt. Im Fernsehen rattert pausenlos derselbe Spot, der den Kids einbläut, wie cool Spielzeug XYZ ist und nach viel Genörgel und Bettelei geben die Eltern diesen Druck nach und am Ende gewinnt die betreffende Firma. Neuster Streich sind die Tenkai Knights, eine Erfindung des kanadischen Spielzeughersteller Spin Master. Der Anime läuft in den Staaten schon seit 2013 und bei uns seit Juni diesen Jahres. Die Macher dachten sich wohl, dass man das Eisen schmieden sollte, solange es noch heiß ist, und gaben ein Videospiel bei Bandai Namco Games in Auftrag. So wurde Tenkai Knights Brave Battle,  dass sich um die vier Helden Bravenwolf, Tributon, Valorn und Lydendor dreht, geboren.

Tenkai_Knights_Brave_Battle_1Das fertige Produkt, auf das ich gleich ausführlicher eingehen werde, ist ein Musterbeispiel, wie eine schlechte Linzenzumsetzung aussieht. Aus Kostengründen sparte man wohl an allen Ecken und Enden, denn es gibt weder Videosequenzen aus der Animeserie zu sehen, noch sonstiges Lametta. Dem Käufer von Tenkai Knights Brave Battle wird mit Standbildern und mies aufgelösten Hintergründen eine Geschichte zwischen Gut und Böse erzählt. Auf dem Planeten Quarton herrschte vor langer Zeit ein bewaffneter Konflikt, der von vier Kriegern, den Tenkai Knights, gewonnen wurde. Danach verschwanden diese und vier Kids von der Erde schlüpfen mittels eines interdimensionalen Portals in die Haut der besagten Recken, um erneut Quarton vor dem Bösewicht Vilius zu verteidigen. Diese „Verteidigung“ mündet leider immer in dasselbe Spielmuster.

Erst seid ihr gezwungen, minutenlangen Smalltalk zwischen den Protagonisten auszuhalten, denn wegschalten funktioniert erst, nachdem ihr die betreffende Mission einmal durchgespielt habt. Nun findet ihr euch in der Haut von Bravenwolf, Tributon, Valorn und Lydendor in einer kleinen Arena wieder, welche sich immer nur durch anders sortierte, schwebenden Plattformen voneinander unterscheiden. Abwechslung ist hier Mangelware. Dadurch bekommt das Leveldesign die Note „mangelhaft“. Weiter geht es zum Missionsdesign. Diese glänzt jederzeit mit Missionsbeschreibungen wie „Besiege X Korrupten-Soldaten“, „Überlebe die Schlacht für 90 Sekunden“ bzw. „Besiege Feind X im Titan Modus“. Das hört sich anfangs ganz nett an, aber wenn man nach gut 60 Minuten Spielzeit immer noch dasselbe tut, dann macht das einfach keinen Spaß. Doch das Spielprinzip und die daraus resultierende Steuerung setzt dem Ganzen zudem die Krone auf.

Doch muss ich positiv hervorheben, dass sich die vier Tenkai Knights spürbar voneinander unterscheiden. Das seht ihr nicht nur anhand der unterschiedlichen Eigenschaften, sondern während der Kämpfe ist das Spielgefühl jedes Mal anders. Trotzdem kann dies nicht darüber Hinwegtäuschen, dass die Steuerung oft zu sensibel bzw. dann wieder zu ungenau reagiert. Oft werdet ihr euch dabei erwischen, versehentlich einen Booster gezündet zu haben und hierbei schnurstracks in die Arme der Feinde zu düsen. Sprungeinlagen sind Geduldsspiele, weil euer Roboter in der Luft nicht genau das tun möchte, was ihr von ihm wollt. Nahkämpfe sind langweilig, da wildes Rumhauen immer seinen Zweck erfüllt.

Tenkai_Knights_Brave_Battle_3Wer es noch einfacher mag, nimmt sich eine Fernwaffe und erledigt die strunzdumme Feindesmacht aus der Ferne. Hin und wieder seid ihr gezwungen, im Titan Modus, den man am besten mit Street Fighter II vergleichen kann, einen Obermotz zu kicken. Hier wird es noch simpler. Prügelt diesen schnell in Richtung Wand und nagelt ihn fest. Schon habt ihr den Kampf gewonnen. Auf der Rückseite der Verpackung bewirbt Namco Bandai Games das Spiel mit „Baue und modifiziere deinen Tenkai-Ritter“. Das ist eine Mogelpackung! Durch Erledigen von Feinden sammelt ihr Ressourcen, die ihr in das Herstellen von Ausrüstung investiert und diese könnt ihr mittels eines Anpassungsmenüs anlegen. Doch bis auf das Wechseln von Waffen, Schilde und Rückeneinheiten gibt es keine Baumöglichkeiten.

Lobend muss ich aber den Mehrspielermodus erwähnen. Jederzeit habt ihr die Möglichkeit, im Einzelspielermodus einen Kollegen zum Koop einzuladen. Natürlich sollte er seine eigene Version von Tenkai Knights Brave Battle besitzen. Auch ein Onlinemodus ist mit an Bord, der bestimmt wunderbar funktioniert. Leider war nur niemand während meiner Testzeit auf Quarton unterwegs. Wollt ihr diesen trotzdem spielen, lassen sich jederzeit computergesteuerte Bots hinzuschalten.




Dominic meint:

Dominic

Was hat Namco Bandai Games bei der Programmierung von Tenkai Knights Brave Battle geritten? Hatten sie zu wenig Geld oder mangelten es ihnen an Ideen die Anime-Serie in ein Videospielkonzept zu stecken? Was schlussendlich am Ende rausgekommen ist, kann ich niemanden empfehlen. Nicht mal den Fans der Anime-Serie!

Positiv

  • Koop-Modus
  • Online-Modus

Negativ

  • Mieses Gameplay
  • Miese Steuerung
  • Keine echten Baumöglichkeiten
Userwertung
1.56667 3 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von Psmoke:

    Tenkai Knights Brave Battle Junge Zielgruppen sind für ihre Anfälligkeit gegenüber Produktwerbung bekannt. Im Fernsehen rattert pausenlos derselbe Spot, der den Kids einbläut, wie cool Spielzeug XYZ ist und nach viel Genörgel und Bettelei geben die Eltern diesen Druck nach und...

  • von Psmoke:

    Noch kein Thread? Test folgt

Insgesamt 1 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Tenkai Knights Brave Battle Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2014-09-26
Vermarkter Bandai
Wertung 2.8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen