Stella Glow im Test

Es ist ruhig wie immer. Hier in dem kleinen Dorf Mithra geht jedermann seinem Tagwerk nach und fröhnt dem beschaulichen Dorfleben. Man selbst schlüpft in die Rolle von Alto, einem jungen Mann, der unter einem Amnesie leidet. Als Kind wurde er von Lisette und ihrer Mutter aufgenommen und seither wohnt er bei den beiden und geht seiner täglichen Arbeit nach. Als er eines Tages auf der Jagd im Wald eine seltsame Melodie hört, trifft er auf die Hexe Hilda, die auf einer Lichtung ein Lied angestimmt hat. Dazu muss man wissen, dass die Götter aufgrund der Überheblichkeit der Menschen ihnen die Fähigkeit zu singen aberkannt haben und eben nur besagte Hexen die Gabe haben, Lieder anzustimmen. Diese Gesänge haben eine magische Kraft und das lernt unser Held von einem folgenden Kampf mit einem Rudel Wölfe, dass ebenso von diesem Gesang angelockt wurden.

 

Nachdem die Angreifer abgewehrt wurden ist der seltsame Gast verschwunden und Alto kehrt zu seiner Familie zurück, um seinen stolzen Fang zu präsentieren. Nach einem ausgiebigen Mahl ist es am nächsten Morgen aber mit der Ruhe schon zu Ende. Ein Bewohner des Dorfes wurde in einem seltsamen Zustand gefunden. Es wirkte, als sei er zu Kristall erstarrt worden. Nach kurzer Zeit erkennt Alto auch, warum dies geschehen ist. Die Hexe Hilda ist in der Nähe des Dorfes und hat ihren Gesang angestimmt, um dem Dorf den Erdboden gleich zu machen. Begleitet wird sie von ihrem Handlanger Dante, der uns sofort ruhig stellen möchte. Nachdem die Hexe das komplette Dorf verwüstet und die Bewohner in Kristall verwandelt hat, können wir zusammen mit Lisette nur in höchster Not den Feinden entkommen, da die Soldaten der Königin angerückt sind, um uns zu unterstützen. Mit dem Schrecken davongekommen begleiten wir diese mit zum Schloss, in dem wir erfahren wie wir Hilda Einhalt gebieten können. Es müssen die verbliebenen fünf Hexen des Landes gefunden und versammelt werden, um ein einziges mächtiges Lied anzustimmen und die Bevölkerung der Welt von ihrem Gefängnis zu befreien.

 

Zunächst muss Alto aber ein Training absolvieren, um sich der Garnison der Königin als würdig zu erweisen. Danach dient das Schloss und die umliegende Stadt als Basis und Rückzugsort für die Gruppe, um sich zu stärken und neu auszurüsten. In Shops kann man neue Waffen erstehen oder seine Ausrüstung verbessern. Ähnlich wie in anderen Rollenspielen Marke Persona sind unsere Aktionen einem gewissen Zeitfenster unterworfen. Neben der festgeschriebenen Zeit, in der die Story weitergeführt und Aufträge ausgeführt werden müssen habt ihr ebenso die Möglichkeit, euch mit den neu gewonnenen Gefährten auszutauschen und euch mit ihnen mehr anzufreunden. Das gibt den Figuren nicht nur eine emotionale Tiefe und eine Persönlichkeit, sondern stärken ebenso die Bande zu Alto, die ihnen sogar zusätzliche Fertigkeiten verleihen. In der Stadt beschränkt man sich auf einfache Menüs und Standbilder der Charaktere, mit denen man sich unterhält. Bewegt man sich durch die Spielwelt, wird eine Übersichtskarte von oben angezeigt, auf der wichtige Punkte markiert sind. Neben Hauptquests gibt es auch zahlreiche Nebenaufgaben, die entweder bessere Gegenstände, oder aber die Bande zwischen den Mitstreitern verbessern.

 

Kommen wir zum Kern des Games und das sind in der Tat die Kämpfe. Wie in einem Taktik-RPG üblich sind diese rundenbasiert, wobei wir zu Beginn unsere eigenen Einheiten erstmal platzieren können. Jeder unserer Mitstreiter hat seine eigenen Stärken und Schwächen, so dass man bereits hier einiges falsch machen kann. Glücklicherweise ist Stella Glow ein forderndes, aber kein schweres Spiel, so dass wenn die Lebenspunkte wirklich einmal den Nullpunkt erreicht sein sollten, sich der Kumpan nur zurückzieht und nicht gleich tot ist. Im Gegenzug erhalten wir durch erledigte Gegner und ausgeführte Angriffe Erfahrungspunkte, die bei einem aufleveln während eines Kampfes zu sofortiger voller Gesundheit führen. Ebenso werden die Aktionspunkte aufgefüllt, die benötigt werden bestimmte Angriffe und Fertigkeiten einzusetzen. Dabei sollte man auch darauf achten, wie man seine Gruppenmitglieder einsetzt. Da ist beispielsweise der Ritter Archibald der mit seinem Schild alle Helden schützen kann, die direkt bei ihm stehen, um deren Schaden zu mildern, oder der eigene Held, der mit seinem Gegenangriff Feinden sofort Schaden machen kann. Genauso wichtig ist es, wie ihr im Feld steht. So gibt es je nach Terrain Boni oder Mali beim Schaden. Greift ihr beispielsweise frontal einen Feind an, macht ihr weniger Schaden, als wenn ihr ihn von hinten oder der Seite angreift. Vor allem diese Spielmechanik erinnert stark an die Genreklassiker wie Final Fantasy Tactics oder Luminous Arc. Letzteres wurde auch vom Entwickler von Stella Glow erschaffen.