Mario Party Island Tour im Test

Zuerst kommt die Frage auf: Kann ein Partyspiel, das an einer stationären Konsole seinen Spaßfaktor vollends entfaltet, auf einem Handheld funktionieren? Ich war vor meiner Testsession mit Mario Party: Island Tour noch unschlüssig. Nach vielen Spielstunden muss ich ernüchternd berichten, dass es in diesem Fall nicht klappt. Und das liegt an eine Vielzahl kleiner Faktoren. Als Erstes ist da der Stolperstein der Kosten. Hat jemand eine stationäre Heimkonsole zuhause, muss man nur noch das Spiel kaufen, ein paar Wii-Remotes beschaffen und fertig ist der Mehrspielerspaß. Bei Mario Party: Island Tour braucht ihr erstmal eine Hand voll Freunde, die einen Nintendo 3DS ihr eigen nennen und damit bereit sind, sich vor dem Handheld zum Affen zu machen.

Nintendo war sich diesem Problem bewusst und legt einen starken Fokus auf das ´´Download-Spiel´´, wo der Host nur die Cartridge besitzen muss und der Rest der Spieler durch Download hinzukommt. Doch ein fader Beigeschmack bleibt vorhanden, weil eben jeder ein eigenes System in der Hand hält, wo bei Mario Party 8 bzw. 9 alle Mitspieler vor der heimischen Glotze sitzen. Das bringt mich zum zweiten Punkt. Während in der Vergangenheit der Serie immer jeder Spieler bei den Minigames gemeinsam auf einem Fernseher zu sehen waren, ist das wegen der kleinen Bildschirme nicht mehr möglich. Hier geht ein Ansporn flöten und das Game gibt zu wenig Aufschluss, wer aktuell an der Spitze steht. Erst wenn eine Runde vorbei ist, erfährt man, wo die einzelnen Teilnehmer im Ranking gelandet sind.

Das führt mich unweigerlich zum dritten Punkt und dieser betrifft die Hardware. Der Nintendo 3DS biete viele Eingabemöglichkeiten und diese werden auch ausgiebig bei den 80 Minispielen genutzt, doch kommt der namensgebende 3D-Effekt zu kurz. Das besonders dann, wenn ihr durch die Bewegungssteuerung das Gerät bewegt. Hier seit ihr gezwungen den dreidimensionalen Effekt abzuschalten oder ihr seht ein doppeltes Bild. Und jedes Mal den Regler hoch und runterschieben nach Art der Interaktion empfinde ich als störend. Dann kann man diesen auch gleich vollends abschalten.

Der letzte schwerwiegende Punkt ist der lahme Einzelspielermodus. Zwar gibt sich Nd Cube, die Macher von Mario Party 9 und Wii Party U viel Mühe damit gegeben, diesen mit unterschiedlichen Regelwerken abwechslungsreich zu gestalten. Doch macht es alleine gegen die Computer-KI einfach nicht so viel Spaß. Zudem scheint es so zu sein das die künstlichen Feinde beim Würfeln das Glück für sich gepachtet haben. Diese bekommen häufig die passenden Zahlen, während der eigentliche Spieler bei jeder Würfelrunde von einem Unglück ins nächste tappt. Hofft man jetzt noch, das Nintendo diesem Mario Party-Ableger wenigstens einen Onlinemodus spendierte, stellt man schnell fest das dieser Gedanke eher ein Fantasiegebilde ist.