gamescom 2015 – was beim Team hängen blieb

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Stefans Eindrücke

gamescom-2015-neXGam-10Die diesjährigen Daten sind erneute Rekordzahlen. 345.000 Besucher, davon 33.200 Fachbesucher sowie 6.000 Journalisten treffen auf 806 Aussteller verteilt auf 193.000 Quadratmetern. Schaut man sich die Zahlen von 2002 an, als 80.000 Besucher, 3000 Fachbesucher, 750 Journalisten mit 166 Ausstellern auf 40.000qm zusammenkamen, kann man die gigantische Entwicklung sowie den Stellenwert von Videospielen in der Kultur und Wirtschaft nachvollziehen. Kaum zu verdenken, dass man sich hier nicht mehr alles zu Gemüte führen kann, wobei wir hier verstärkt auch auf Titel eingehen wollen, welche kein Millionen-Dollar-Budget und keine 200 Mann/Frau starke Entwicklerteams zur Entstehung im Rücken haben. Aber keine Angst, auch die finden sicherlich genug Aufmerksamkeit in den folgenden Zeilen.

world-of-warships-gamescom-2015-neXGamGleich der erste Termin bestätigte die gute Tendenz des Vorjahres. In World of Warship ging es in der laufenden Open Beta mit der Bismark und der Yamato gut zur Sache. Die detailverliebten Schiffe offenbarten ein Gameplay, dass für etliche Stunden Spielgenuss sorgen werden. Vor allem das Wissen um die Schwächen ist neben absoluter Teamfähigkeit der Schlüssel zum Sieg. Parallel konnte die Xbox-One-Version von World of Tanks überzeugen. Die deutlich aufpolierte Grafik ließ einen schnell ins Spielgeschehen eintauchen. Mit dem neuen Batch-System sowie dem ersten Cross-Gaming-Erlebnis zwischen Xbox 360 und Xbox One sollte es an Spielpartnern nicht mangeln. Zudem dürfen sich Einsteiger nun auch auf PVE-Kämpfe freuen, für die bereits ein Xbox Live Silber Account ausreicht!

Assassins-Creed-Syndicate-games-neXGamMit Assassin‘s Creed Syndicate schickt Ubisoft uns nun ins kalte London, welches grafisch lecker ausschaute und die Kälte der englischen Hauptstadt gut rüberbrachte. Zwar gab es noch keine Aussagen über fps oder Auflösung, aber bei unserem Versuch, in den Londoner Tower einzudringen, gab es keinerlei Auffälligkeiten. Die agil agierende Frau setzte gekonnt den neuen Wurfhaken ein, konnte auf Knopfdruck sofort alle Gegner in der Umgebung und hinter Wänden ausmachen und an jeder Ecke in einen Tarnmodus wechseln. Ich bin mir noch nicht sicher, ob dies das bisherige Gameplay nicht zu einfach macht, bei dem man die Umgebung und deren Gefahren erst genauer beobachten musste. Für mich zweifachen Papa punktete in diesem Jahr Just Dance 2016! Nicht nur, dass man durch die neue App (kostenfrei für Android und iOS) das gesamte Spiel steuern kann, wodurch am Ende der Runde der Wechsel zum Controller sowie die Kameras entfallen, hier geht auch klar der Punkt an Kundenfreundlichkeit an Ubisoft. Wer den oder die Vorgänger besitzt, kann sich nach einer Anmeldung die bisherigen Titel der Reihe kostenfrei herunterladen und nun mit den Just Dance 2016 Modi nutzen! Zudem hat man auf das Feedback der Multiplayer Session reagiert und die Solo-Zähler mit Sieger gegen einen fairen Koop-Zähler ersetzt, sodass es nun keine Tränen mehr geben sollte. Mit Just Dance Unlimited stehen euch neben den 34 neuen Tracks satte 150 weitere zum Download zur Verfügung.

gamescom-2015-neXGam-03Unsere Session mit Gigantic, das auf Xbox One und Windows 10 kommt, ließ viel Potential erkennen. Hier dürften sich PVP-Freunde auf ein solides Game in ausgefallener Optik freuen. Die Vorführung von Mafia III war dann in gewohnter Weise perfekt durchinszeniert. Die Räumlichkeiten entsprachen der Atmosphäre des Spiels und mit dem Sprung ins Jahr 1968, der passenden Musik und New Orleans als neuen Standort zog einen die Präsentation schnell ins Geschehen. Mit Lincoln Clay wartet erstmals ein schwarzer Charakter auf, der durch den Support dreier Helfer den Kampf gegen die italienische Mafia angeht. Einer der Unterstützer ist übrigens „Vito Scaletta“ aus Mafia 2! Ihr könnt eure Vorgehensweise nun selber entscheiden, da viele Wege zum Ziel führen. Das Ganze scheint aber nun eher ein Open-World-Game zu werden. Habt ihr Gebäude eingenommen, könnt ihr diese an eure Helfer verteilen und hierdurch deren Position und Fähigkeiten in der Stadt ausbauen. Hier kommt sicher wieder was Großes auf uns zu.

Positiv überrrascht war ich vom neuen Dying Light Update, bei dem wir aus den Bergen ins Tal mussten, um im Anschluss einen kleinen Hof zu durchsuchen (bei dem interessanterweise keiner den Weg durch die offene Tür nahm :D). Neben neuen Waffen kommt selbstverständlich auch die Armbrust wieder zum Einsatz, wobei man hier kurz innehalten und einen kleinen 1:1-Punktekampf im Zombieschießen gegen den Mitspieler anwerfen konnte. Der anschließende Endspurt in den frisch hinzugekommenen und aufrüstbaren Fahrzeugen machte dann richtig Laune. Season-Pass-Besitzer bekommen dieses extrem umfangreiche Add-on übrigens kostenfrei!

Wer auf der Suche nach Headsets ist, bekommt von Turtle Beach alsbald eine neue Palette angeboten. Die Einsteigerklasse 50P für gerade einmal 40 € sorgte hier bereits für einen guten Klang. Das nur 10 € teurere 60P inkl. Bassverstärker überzeugte dann noch mehr. So richtig interessant wird es dann mit dem PX24 für immer noch günstige 80 €. Dieses hat dann einen Mixer am Start, mit dem man etliche Einstellungen mit nur einem Rad verändern und optimieren kann. Trotz baugleicher Teile kommen die Headsets jeweils für PlayStation in blau und Xbox in grün heraus. Wer zudem ein reines Xbox One Chat-Headset sucht, wird alsbald mit dem X30 für gerade einmal 25 € bedient. PC Spieler sollten das Stealth 450 im Auge halten, welches für 130 € vier Presets-Einstellungen sowie einer Akkulaufzeit von satten 15 Stunden daherkommt.

gamescom-2015-neXGam-09Jess Lebow und Alex Sajnnach, Entwickler von Sniper Ghost Warrior 3, präsentierten uns ihr neuestes Werk, welches die verschiedenen Wege zum Erreichen der Ziele aufzeigte. Die Planung ist das A und O zum Erfolg, wobei die unterschiedlichen Waffen- und Munitionstypen für den Rest sorgen. Sogar nachjustierbare „DARPA-Geschosse“ stehen euch später zur Verfügung. Je nachdem, wie ihr das Ganze angeht, sammelt ihr Erfahrungen, welche euch z. B. besser Minen entschärfen oder mit dem Messer agieren lassen. Wir dürfen gespannt sein, was im Q2 2016 auf PC, Xbox One und PS4 rauskommt. Der Termin bei Activision entpuppte sich trotz Skepsis als positive Überraschung. Das neue „Skylanders Superchargers“ entpuppte sich als solider Kartracer, bei dem man am Boden, in der Luft oder auf und unter dem Wasser sein Können zeigen muss. Ja, auch wenn es genug Kontrahenten auf dem Markt gibt, machten die Session hier einen Heidenspaß! Lediglich das nächste Portal, das zwar im Starterpack enthalten ist, schlägt erneut mit Kritik auf. Zwar konnte man die Entwicklung bei Activision im ersten Anlauf kaum erahnen, aber Mitbewerber Warner und sein LEGO Dimensions erklärt bereits jetzt, dass das kommende Portal auch mit allen zukünftigen Nachfolgern kompatibel sein wird.

Crookz-gamescom-neXGamBei Kalypso wurde meine Session mit „Crookz“, welches bereits am 25.08.15 erscheint, länger als geplant, da das ambitionierte, in den 1970er Jahren angesiedelte „HEIST Planspiel“ mehr offenbarte, als man zu Anfang vermuten konnte. Die sechs Charaktere mit jeweils vier Skills müssen 18 Story Heists meistern, wobei manche Dinge in einem Heist nur dazu dienen, den nächsten vorzubereiten. So gehört eine Einbuchtung ins Gefängnis mit zum Plan und ist keine Niederlage, wie man zuerst glauben kann. Mit 45 Minuten bis 1,5 Stunden pro Heist und für Hardcore Gamer späteren Herausforderungen sollten Planstrategen einen absoluten Überraschungstitel vorfinden! Jan Theysen von King Art demonstrierte im Anschluss, was uns im kommenden Taktik RPG „Die Zwerge“ erwarten könnte. Auch wenn man noch in einem sehr frühen Stadium ist, wusste vor allem die Erzählweise, welche neben den Charakteren einen Sprecher beinhaltet, zu überzeugen. Das Ausnutzen der Umgebung gepaart mit der Physik-Engine ist ein Schlüssel zum Sieg. Damit Fans der Bücher nicht Sturm laufen, hat man über 3500 Seiten gelesen und alle wichtigen Merkmale des Handlungsortes in das Spiel einfließen lassen. Viele Ideen werden gerade experimentell getestet, wie z. B. eine Art Bullet-Time. Ob diese im finalen Spiel enthalten sind, kann man derzeit noch nicht sagen. Auf den Zwergenheld, welcher unter Menschen aufgewachsen ist, warten allerdings viele Stunden Abenteuer. Per Kickstarter möchte man hier noch mehr Input der Fans einfließen lassen und so Ende 2015 vielleicht schon eine spielbare Alpha zum Testen anbieten.

gamescom-2015-neXGam-24Keine Messe ohne große Überraschung! Dies war zum einen mein Termin bei Bandai Namco und Dark Souls III. Fest mit einer reinen Präsentation gerechnet in den Raum hinein, und ehe man sich versah, bekam man das Gamepad in die Hand gedrückt und durfte 25 Minuten probieren, wie weit man kommt. Headset auf und schon ging es über einen kleinen Friedhof an einem Drachen vorbei zu einem dicken Ritter und ins Kellergewölbe. An dieser Stelle war ich natürlich schon zehn Mal mit dem Tod beglückt worden, aber man kann einfach nicht aufhören, sich seine Portion Prügel abzuholen. Das Gameplay kam mir hierbei wieder verstärkt wie im ersten Dark Souls vor, und als die Zeit abgelaufen war, verließ ich die Räumlichkeiten mit zitternden Händen. Bäm – das wars! Mein Spiel für die gamescom 2015 stand fest und ich kann es kaum erwarten, hier erneut an den Start zu gehen. Dank an dieser Stelle an unseren Teamandromeda, welcher mich damals an Teil eins verwiesen und mir somit eines der Highlighttitel der letzten Dekade untergejubelt hat. Überraschung Nummer zwei fand sich dann bei astragon. Als Fans des Landwirtschaftssimulators 15 gab es zuerst nur die kleinere Meldung, dass es in diesem Jahr keine neue Version für PlayStation 4 und Xbox One gäbe, die PSVita hier allerdings mit Variante 16 bedient würde. Und dann stand sie vor mir – die gamescom Hardware dieses Jahres! Die Rede ist von einem richtig fetten Controller für den Landwirtschafts-Simulator, welcher in Zusammenarbeit mit Mad Catz/Saitek entwickelt wird. Das Ding sah nur genial aus und hat über 50 programmierbare Möglichkeiten. Marktreif soll es im Bundle mit dem Spiel erscheinen, wobei der finale Preis noch nicht ganz fest steht, aber im dreistelligen Bereich liegen wird. Schaut man sich die Verkaufszahlen dieser Simulatoren an, dürfte diesem Produkt eine gute Chance eingeräumt werden. Wir lassen uns überraschen und bleiben in diesem Punkt auf alle Fälle für euch am Ball.

Das Round-up von Square Enix bedarf nur weniger Worte, was keinesfalls heißen soll, dass man hier nichts zu bieten hatte. Das Portfolio, angefangen vom neuen Tomb Raider über Final Fantasy 15, Just Cause 2, Hitman und Deus Ex sowie Dragon Quest Heroes oder Final Fantasy Heroes für den 3DS, wird sicherlich so ziemlich alles erfüllen, was Spieler erwarten. Lediglich bei Hitman bin ich mir immer noch nicht sicher, ob das neue Episodensystem am Ende erfolgreich sein wird. Trotz einiger Skepsis ging ich im Anschluss aus den Halo 5 Guardians Termin bei Brad Welch und Josh Holmes angenehm überrascht aus dem Termin. Neben einer sauberen Optik lief die Live-Vorführung absolut flüssig und überzeugte durch die neuen Möglichkeiten wie z. B. die Teamkommandos. Selbst im Solo-Modus agierten die von der KI übernommen Kollegen sehr akkurat. Mit 20 Maps plus 15 weiteren in den anschließenden acht Monaten, welche übrigens allesamt kostenfrei nachgeliefert werden, gepaart mit dedizierten Servern und Drop in - Drop out dürfte Halo wohl wieder auf die Siegerstraße zurückkehren.

metal-gear-5-gamescom-neXGamBei Konami hieß es dann eine satte Stunde Metal Gear 5 anzocken! Auch wenn man dem Titel die langwierige Entwicklung in der Grafik ansah, war man schnell im Geschehen gefangen genommen. Unsere Aufgabe, ein Ziel zu finden und auszuschalten, bedurfte guter Vorplanung, wobei vor allem das Thema Ressourcensammlung für die Motherbase ernst genommen werden sollte. Das Fernglas erlaubt hier vorher die Analyse der Gegner zur Selektion, wen man per »Fulton System« in den Himmel schickt, wobei man dies nicht zu Nahe an anderen Gegnern machen sollte. Waffen, später Fahrzeuge und sogar Ziegen flogen später durch die Lüfte, um die Basis im Hintergrund weiter auszubauen. Ist diese groß genug, kann man eine vorverlegte Basis (FOB) im Atlantik errichten, welche für zusätzliche Elemente im Spiel sorgt. Diese kann von anderen Spielern online gesehen und angegriffen werden und muss verteidigt werden. Ihr könnt diese Basen allerdings auch einnehmen und deren Ressourcen klauen. Problematisch wird es, wenn dieser Angriff gerade in einer laufenden Mission stattfindet, da ihr euch in diesem Moment entscheiden müsst, ob ihr diese fortsetzt oder eure Basis beschützt. Als Option steht euch aber auch der Hilferuf bei einem Kumpel zur Verfügung, wenn dieser gerade online ist. Dieser kann die Verteidigung für euch übernehmen. Eines ist klar – MGS 5 wird für etliche Stunden am Bildschirm sorgen.

gamescom-2015-neXGam-00Bei unserem Round-up-Termin mit Deck13 gab es ebenfalls interessante Überraschungen. So konnte z. B. „Cross Code“, ein auf HTML 5 basierendes und retro inspiriertes Action-RPG überzeugen, welches neben PC auf Xbox One und PS4 erscheinen soll. Gleich im Anschluss zog „Hover Cube X“  nach, das man mit „Mirrors Edge trifft auf Unreal“ beschreiben könnte. Mit „Super Snow Fight“ kommt dann das passende Spiel zum schmalen Kurs für eine kurze Schnellballschlacht heraus.

Für Rennspielfans möchte ich auf jeden Fall das kommende Logitech G920 Driving Force Lenkrad für Xbox One und PC bzw. das G29 für PlayStation 3 + 4 erwähnen, welche einen überragenden Eindruck hinterließen! Sicherlich sind diese 399 € teuren Gerätschaften nur etwas für Hardcore-Rennfahrer (der Schaltknüppel ist für 59,99 € separat erhältlich), aber sowohl Verarbeitung, Feedback und die Funktionalität konnten im anschließenden Test im Raceseat vollends überzeugen. Trotz geringerer Möglichkeiten, was der Lizenzgeber vorgibt, werden Xbox-Besitzer gerade für Forza 6 das perfekte Eingabegerät an die Hand bekommen.

gamescom-2015-neXGam-20In einer Stunde alle Nintendo-Highlights durchgehen ist kaum zu schaffen, ziehen einen die Titel doch immer viel zu schnell in ihren Bann. So spielten wir zu dritt die Legend of Zelda: TriForce Heroes-Demo nur aufgrund guter Absprache in einem Raum durch. Obgleich der untere Bildschirm mit Hinweis-Icons versehen ist, die man Online-Spielern senden kann, darf man gespannt sein, wie dieses Abenteuer ohne Sprachchat zu meistern ist. Auf der anderen Seite hat es „Phantasy Star Online“ auf der Dreamcast auch geschafft, wobei hier die Tastatur für entsprechende Eingaben unterstützend zur Seite stand. Aber keine Angst, auch ein Solo-Modus ist im Spiel natürlich enthalten! Weiter ging es mit Mario Tennis Ultra Smash, welches wie erwartet das ideale Partyspiel geworden ist. Im Doppel schlug sich das Team neXGam ziemlich gut, inklusive vieler Lacher. Schon nach wenigen Minuten wurde der gesunde Ehrgeiz in vollem Umfang abgerufen, um den nächsten Punkt einzufahren. Xenoblade Chronicles X machte bereits in der gezeigten Form mit japanischer Sprache und aktuell noch englischen UT eine sehr gute Figur. Die Eindrücke sind natürlich extrem knapp, da in der Viertelstunde des Anspielens viele Erklärungen und Dialoge stattgefunden haben. Kämpfe konnte ich leider keine austragen, aber ich bin mir sicher, dass Nintendo hier alle Fans der Serie in vollem Umfang zufrieden stellen wird.

Unravel-gamescom-neXGamPuh, da will man sich immer kurz fassen, was durch die Fülle an Titeln kaum möglich ist. Somit möchte ich meinen gamescom Rundblick 2015 mit den Eindrücken von Electronic Arts abschließen. So brauchte Jeremy Miller von DICE nicht lange, um mich mit Mirrors Edge Catalyst erneut in den Bann von Faith zu ziehen. Auch wenn sich auf den ersten Blick nicht viel an der Grafik getan hat, offenbarten sich kurz drauf die neuen Schönheiten in Form von Spielungen an Wänden und Fenstern. Die neue 3D-Map zeigt verschiedene Wege zu den Zielen, was auch innerhalb der gläsernen Gehäuse zum Tragen kommt. Zudem heißt es nun auch hier Items einsammeln und den neuen Haken zum Einsatz bringen. Die Vorführung sorgte bei allen Beteiligten für dicken Applaus am Ende und jeder hätte sicherlich gerne sofort selber Hand angelegt. Mein zweites Date ließ mich mit Michael Gill, einem der Entwickler von Unravel, zusammentreffen. Nach einer kurzen Einführung hieß es hier sofort selbst Hand anlegen und sich von den Machern beobachten lassen, wie man die Rätsel lösen würde. Entstanden bei einem Campingausflug in Schweden, wobei dessen gemachte Fotos im Spiel Einzug finden, nehmen einen die Jungs mit auf eine Reise, das schöne Schweden aus einer anderen Perspektive zu entdecken. Ähnlich Ori and the Blind Forest wagte ich zu Anfang kaum den Stick komplett in eine Richtung zu drücken, um nur ja all die dargebotenen Eindrücke in mich aufzusaugen. Seit zwei Jahren arbeiten nur vier Leute an dem Projekt, wobei es aktuell noch keinen Releasetermin gibt. Wer Puzzle-Plattformer mag, sollte hier sofort zuschlagen, denn das Wollknäuel-Abenteuer, welches übrigens den gamescom Award für das beste Strategiespiel einheimste, ist etwas ganz besonderes!

need-for-speed-gamescom-neXGamDie Stunde der Wahrheit schlug dann für Need for Speed. Wohin soll die Reise gehen und wen wird sie ansprechen? Nach der Präsentation durch James Mouat von Ghost Games stand fest: es wird für jeden was! Mit fünf Helden, zu denen u. a. auch Ken Block gehört, darf jeder das Spiel so angehen, wie er es mag. Egal ob Drifts oder Cop-Jagd, hier ist für jeden was dabei. Das ausgefeilte Anpassen der Fahrzeuge bringt euren individuellen Boliden auf den Schirm. Sogar unterschiedliche Reifen für vorne und hinten sind möglich. Sucht euch eure Mission, wobei Cash und Reputation im Auge gehalten werden sollten. Vor allem die Übergänge zwischen Filmsequenzen und Spiel waren phänomenal. Um sich abzugrenzen und auch keine Richtung vorzuschreiben heißt das Spiel auch nur Need for Speed, da dies alles abdeckt, was es sein wird. Wenn man diesen Plan umgesetzt bekommt, könnte für mich nach Need for Speed: Most Wanted von 2005, welches ich fünfmal durchgespielt habe, endlich der erhoffte Nachfolger kommen!

 

Patricks Eindrücke

Neues Jahr, neue gamescom, neue Flut an Menschenmassen! Drei Tage gamescom sind wirklich immer ein Highlight im Jahr, aber es wird von Jahr zu Jahr schlimmer! Dieses Mal war ich genau einmal in einer Entertainment Halle, um Sniper 3 anspielen zu können. Als Privatbesucher ist die Messe bei Leibe kein Zuckerschlecken mehr. Aber darum soll es hier ja nicht gehen, wir sollen schließlich etwas zu unseren Highlights erzählen und zu den Spielen, die wir sehen konnten.

 

Sniper 3 war also eines der Spiele und ja, was ich da anspielen durfte, machte Lust auf mehr! Planen, schleichen, snipern. Was will man mehr? Den Titel sollte man auf jeden Fall mal im Auge behalten!

 

destiny1Ich möchte jedoch einen anderen Shooter in den Vordergrund stellen: Destiny oder vielmehr die bald erscheinende Erweiterung »König der Besessenen« hat mich doch sehr positiv überrascht! Wir durften den ersten Teil einer Mission anspielen und das Ganze ist viel cineastischer inszeniert, als ich es von den Destinymissionen gewohnt war. Wenn sich das Niveau halten kann, wird mich Destiny im September doch mal wieder in seinen Bann ziehen. Interessant für Neueinsteiger: Ihr erhaltet einen Boost, damit ihr auch so schnell wie möglich in das Add-on starten könnt und nicht erst die ganze Zeit aufholen müsst. Dazu kommen neue Waffen, neue Fertigkeiten, neue Skins. Da muss Halo 5 schon mächtig auftrumpfen, um Destiny schlagen zu können. Dort durften wir einen Teil der Singleplayerkampagne anschauen. Dabei wurde das neue Teamfeature gezeigt, bei dem ihr euren Kameraden Befehle geben könnt, wie »flankiere Gegner XY« oder »gehe dort in Deckung«. Kommt einem alles irgendwie bekannt vor, bringt aber neue Würze in den Halo-Alltag. Interessant ist, dass in der Kampagne jederzeit ein Freund einsteigen können soll, um mit euch zusammen zu spielen. Verlässt er das Spiel, übernimmt automatisch die KI wieder. Leider gab es keine richtigen neuen Details zum Multiplayer. Klar, er soll der beste Multiplayer der Halogeschichte werden ... warten wir mal ab, was uns erwartet, gerade nach der Katastrophe mit der Master Chief Collection.

 

gamescom-2015-neXGam-31Mein absolutes Highlight und der Gewinner der Gamescom war für mich schon von vorneherein klar: Star Wars Battlefront steht ganz oben auf meiner Liste der meist erwarteten Games dieses Jahres, kein Wunder also, dass ich es mit Kusshand angespielt habe. Ich durfte in einem X-Wing Platz nehmen und einen Flugkampf gegen das Imperium bestreiten. Die Steuerung lief butterweich von der Hand und ich bekam sofort das Feeling der alten Battlefront Teile zurück. Wenn alle im November Fallout 4 spielen, sitze ich in meinem Kämmerlein und mache die Planeten Hoth und Tatooine unsicher, garantiert!

 

Star Wars Battlefront war nicht der einzige Titel, den EA im Portflio hatte. Wir durften uns das neue Mirrors Edge Catalyst und Need for Speed anschauen. Von beiden Titeln war ich ebenfalls sehr begeistert, wobei man Mirrors Edge Catalyst seine lange Enwicklungszeit ansehen konnte. Grafisch hat sich da seit dem letzten Teil kaum etwas getan, aber solange das Game spielerisch punktet, sehe ich da keinerlei Probleme. Need for Speed hat mich hingegen richtig heiß gemacht. Es sah aus wie die alten Undergroundteile und man fühlte sich wirklich wieder zurückversetzt in die Zeit am Steuer. Mal sehen, vielleicht kann das neue Need for Speed endlich an das grandiose Most Wanted (der alte Teil natürlich) anknüpfen.

 

Natürlich darf auch Ubisoft nicht fehlen, und so kann ich euch ein bisschen von Rainbow Six Siege berichten. Wir durften ein paar Multiplayermatches anspielen und ich muss schon sagen: Das Spiel könnte den Shooteralltag ein wenig auf den Kopf stellen. Hier sind Taktik und Teamplay die entscheidenden Wege zum Sieg. Sollten sich Fans von Ghost Recon und auch Counter Strike (!) ruhig im Hinterkopf abspeichern.

 

Von Ubisoft geht es weiter zu Konami. Hier bahnt sich ein spannender Angriff von Pro Evolution Soccer 15 an. Denn während FIFA mittlerweile ein klein wenig stagniert, hat sich PES in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Nach drei Matches war ich wieder voll im PES-Fieber und bin gespannt, ob mich Konami zurückholen kann auf die »dunkle Seite« der Fußballsimulationen (Ihr seht schon, ich brauche neues Star Wars Futter). Natürlich durfte das bald erscheinende Metal Gear Solid 5: Phantom Pain nicht fehlen. Irgendwie hat sich seit Ground Zeroes nur nicht viel getan!? Klar, gezockt wird das Game so oder so, aber der Hype ist bei mir etwas abgeklungen.

 

gamescom-2015-neXGam-01Was auf der gamescom nicht fehlen darf, sind die ganzen kleineren Projekte. Die großen Blockbuster kennt man, die kleinen Indietitel schließt man meistens ins Herz. Und auch dieses Jahr gab es wieder den einen oder anderen Titel, der es Wert ist, genannt zu werden. Wirklich gespannt bin ich auf Cross Code, einem Action-RPG im Stile von Zelda und Terranigma, geknüpft mit ein paar knackigen Rätselpassagen. Leider befindet sich das Spiel noch in der Early-Access-Phase. Es gibt jedoch eine kostenlose Demo, die ich jedem SNES-Fan ans Herz legen kann. Zu den etwas kleineren Games zähle ich auch das neue Warhammer-40,000-Spiel mit dem Untertitel Inquisitor. Stark an der Diablo-Reihe angelehnt, konnten uns die Entwickler leider noch nicht so viel zum Spiel erzählen. Es soll eine Singleplayerkampagne und einen losgelösten Multiplayer geben, indem ganz viel passieren kann. Das klingt alles nach den Beutezügen von Diablo 3, was ja an sich nichts Schlechtes bedeuten muss. Ein wenig ernüchternd war, dass es nur drei Klassen geben wird. Vielleicht kommt da später noch etwas nach, die Entwicklung war immerhin noch nicht sehr fortgeschritten ...

 

Insgesamt muss ich sagen, dass gerade die zwei großen Publisher Microsoft und Sony enttäuscht haben. Das hat man von einigen Redakteuren mitbekommen, dass es da viele Unstimmigkeiten gab dieses Jahr. Hoffentlich wird das nächstes Jahr wieder besser! Zum Glück konnte man meistens bei den anderen Publishern die wichtigsten Dinge sehen oder testen, ein Uncharted hätte ich mir trotzdem gerne noch angeschaut, aber man kann ja nicht alles haben!

 

gamescom-2015-neXGam-22Als Nicht-Wii-U-Spieler muss ich da trotzdem Nintendo loben, da wird trotz der Wii-U-Pleite und gewissen Verschiebungen, was das neue Zelda angeht, trotzdem noch einiges geboten. Wirklich gefallen hat mir nämlich der Super Mario Maker. Wer schonmal Little Big Planet gespielt hat, der weiß, wie komplex so ein Editor werden kann. Das Wii-U-Tablet ist optimal für solch ein Sandbox-Prinzip. Im Handumdrehen lassen sich Level bauen und auf Knopfdruck direkt testen. Keine Frage, das Ding hat Potential!

 

Zum Schluss möchte ich noch auf ein Spiel aufmerksam machen, dass ich selbst bisher nur belächelt habe. Mad Max konnte ich ebenfalls ein bisschen anspielen und ich muss sagen, abgesehen von der sehr verwirrenden Controllerbelegung hat Mad Max echt gerockt! Man konnte direkt eintauchen in diese harte und dreckige Welt, in der man immer auf der Suche nach Benzin und Wasser ist. Die Fahrzeugsteuerung hat sich auch genauso angefühlt, wie ich mir so ein Fahrzeug in der Wüste vorstelle. Kennt ihr noch Jak 3? Mad Max bringt mir dieses erdrückende Wüstensetting zurück in ein erwachseneres Gewand. Ich freue mich wirklich auf das Spiel. Mein kleines Highlight dieser gamescom. Allerdings nur, weil ich mit wenig Erwartungen an das Spiel herangegangen bin. Wenn man es nächsten Monat spielen kann, zeigt sich, ob es sich nicht nur um eine Eintagsfliege handelt, die kaum Abwechslung bietet.

 


 

Heikos Eindrücke

Prototype_1434426797Auch bei mir war der Terminplan für die diesjährige Messe mehr als voll. Insbesondere die immer zahlreicher angekündigten VR-Headsets standen bei mir auf dem Plan. So konnte ich im Laufe der drei Tage zumindest Oculus Rift und die neuste Version von Sonys Project Morpheus antesten. Leider gab es keine Möglichkeit, einen Blick auf HTCs »Vive«, oder besser bekannt als Steam VR, zu werfen. Den Abschluss bildete dann eine Runde mit dem Zeiss VR One, einer luxuriösen Form der sogenannten »Cardboard-Brille« deren Displays von einem Smartphone dargestellt werden.


TMT_screenshot_3c_GC_150805_10am_CET_1438624102Den größten Fortschritt gegenüber dem Vorjahr wusste dabei Sonys Brille zu verzeichnen. So konnten wir bei Ubisoft das neue Trackmania mit der aktuellen Version des Headsets antesten. Es wurden nicht nur technische Änderungen vorgenommen, sondern auch ergonomische. So liegt die Brilleneinheit nicht mehr auf dem Nasenrücken auf, sondern wird über ein Gurtsystem vom Kopf getragen, sodass der Abstand zwischen Auge und Display individuell eingestellt werden kann. Das ist insbesondere für Brillenträger von Vorteil, da die Sehhilfe so bequem unterm Headset getragen werden kann. Der Bildschirm weiß ebenfalls große Fortschritte zu verzeichnen, sowohl Auflösung als auch Reaktionszeit der Displays wurden stark verbessert, sodass bei den Probesessions nur ganz leichte Schlieren zu erkennen waren. Die Immersion ist wie bereis letztes Jahr stark: So musste man am Ende des VR-Testparcours die Ziellinie mittels eines extrem weiten und langen Sprung überwunden werden, was höhenempfindlichen Personen schon mal auf den Magen schlagen kann.

 

Oculus Rift konnte bereits im letzten Jahr überzeugen. In diesem Jahr gab es keinen dezidierten Stand, doch man konnte das Gerät jedoch vereinzelt antesten, wie bei Crytek und der Dinosaur Islands 2 Demo. Leider konnten wir nicht auf dem aktuellen Kit testen, sondern noch auf der alten DK2-Revision, sodass kein direkter Vergleich zwischen Oculus und dem Sony-Headset angestellt werden konnte.

Der Test des VR One bei Zeiss fiel positiv auf. Das Konzept ist simpel: Mittels Schublade schiebt man sein Android Smartphone oder das iPhone 6 in das HMD und kann so mittels dezidierter VR-Apps abtauchen. Wir konnten so einen kleinen Roboter auf einem Tisch mittels Kopfbewegungen steuern, was z. B. Für Begehungen von engen Gebieten sinnvoll ist. Via Bluetooth Controller am PC und einer Streaming-App war auch eine Runde Portal auf dem Zeiss VR One möglich. Die Immersion war dabei völlig in Ordnung, die Linsen schafften es, die Inhalte scharf darzustellen, wobei die Display-Geschwindigkeit natürlich vom verwendeten Smartphone abhängt.

 
elexDoch auch Spiele wurden in den drei Tagen Messestress natürlich ausgiebig getestet, dieses Jahr mit Fokus meines Lieblingsgenres: Sandbox-West-RPGs. Den Anfang machte die Präsentation von Elex, dem neusten Spross aus dem Hause der Gothic- und Risen-Macher Piranha Bytes. Zwar gab es nur ganz frühes Alpha-Material zu sehen, doch der Ansatz, wieder auf einen einzelnen, riesigen Kontinent zu setzen, wusste zu gefallen. Die postapokalyptische Welt von Elex ist getrieben von eben dieser Substanz bzw. deren Jagd danach. So machen sich unterschiedliche Fraktionen das Elex auf ihre Weise zu nutzen. Wie für Piranha Bytes üblich, entscheidet sich der Spieler im Laufe des Spiels für eine der drei Fraktionen, die diesmal aus dem Fantasy-Mittelalter-Stamm der Klerike, der technisch orientierten Fraktion Albs, welche Laserwaffen nutzt, und den endzeitlichen Outlaws, die Elex als Droge nutzen, bestehen. Hauptproblem von Elex: Der Konsum unterdrückt jegliche Emotionen, was die Konflikte dieser dystopischen Welt noch schürt. Wir sind gespannt, wie sich das Spiel noch entwickelt. Der angepeilte Termin ist Ende 2016.
 

005Risen3_EnhancedEbenfalls bei Piranha Bytes konnten wir einen Blick auf die Enhanced Edition von Risen 3 werfen, welche neben einer kompletten technischen Aufwertung nun auch alle Add-ons an Bord hat. Ansonsten wurde am Spiel jedoch nichts geändert, sodass Kenner der PC- und PS3/360-Version sich einen Neukauf überlegen sollten.

Bei Deep Silver konnten wir einen Blick auf die Konsolenversion von Wastelands 2 werfen, welches bereits auf dem PC überzeugen konnte. Das gesamte Interface wurde komplett auf den Controller angepasst. So steuert man seine Partymember nun direkt und nicht mehr mit der Maus. Insgesamt lief die gezeigte PS4-Version sehr rund. Das Endzeit-RPG mit Western-Einschlag erscheint bereits im Oktober auch auf Disc für PS4 und Xbox One.

 
Fallout4_MusketReload_1434390903Von Fallout 4 gab es leider nur ein längeres Video zu sehen, welches aber bereits klar andeutete, wohin die Reise geht. Einige Zeit nach Fallout 3, wo ihr am Ende den Purifier reaktiviert habt, hat sich der nukleare Himmel etwas gelichtet und die Sonne zeigt sich im ehemals farbarmen Ödland. Das Video zeigte deutlich, dass Fallout-Veteranen sich sofort zurechtfinden. Das Skill- und Waffensystem scheint nahezu unangetastet worden zu sein, auch der Pip-Boy bedient sich wie im Vorgänger. Neuerungen konnte man lediglich in der stetigen Begleitung eines Hundes erkennen, welcher aber bereits in Fallout: New Vegas ein optionaler Begleiter war.
 
KC_Deliverance_siege-pc-gamesDas persönliche Highlight jedoch war die Präsentation von Kingdom Come: Deliverance, dem teils crowdfinanzierten West-RPG der tschechischen Warhorse Studios. Neben einer Präsentation konnten wir die aktuelle Alpha-Version des Mittelalter-RPGs direkt vor Ort anspielen. Der besondere Ansatz des Titels ist sein Realismus-Anspruch. Entgegen Genre-Konventionen bietet der Titel keinerlei Magie oder andere Fantasy-Elemente. Die Handlung spielt in Böhmen im Jahre 1403, detailgetreu nachgebildet mittels historischer Karten. Auch die aktuellen Zeitgeschehnisse wurden 1:1 in den Spielablauf übernommen. Der Spieler übernimmt auch keine Rolle eines großen Helden, sondern die des Sohns eines einfachen Schmieds, der keinerlei Einfluss auf das Schicksal der Welt hat. Ebenfalls möglichst realistisch gehalten: das Kampfsystem. Nur zeitgenössische Waffen und Rüstungen kommen zum Einsatz, für geschichtliche Akkuratheit sorgt dabei eine Historikerin, die die Entwickler berät. Der Schwertkampf ist dabei durch die Egoperspektive besonders intensiv, und leider auch nicht leicht. Wie im Gefecht üblich, könnt ihr nicht einfach in einen Gegnermob rennen und alles umsäbeln, denn das wäre euer schnelles Ende. So ist auch die Wahl der Waffe und Rüstung essentiell – wer mit einem Schwert auf eine schwere Plattenrüstung einhaut, sieht schnell die Radieschen von unten. Geschickter Einsatz von Waffen und auch Rüstung sind der Schlüssel zum Sieg. Der Kampf in der Alpha-Version gestaltete sich noch ungewohnt und komplex und alles andere als zugänglich. Wer aber ernsthafte Herausforderungen sucht ist hier richtig. Ob der Spielspaß darunter leidet, werden wir wohl im Laufe der Entwicklung erfahren. Jedenfalls sollte jeder Fan von West-RPGs ein Auge auf den Titel werfen, hier kommt etwas frischer Wind ins Genre!
 
Doch auch Titel aus Japan wurden betrachtet. So präsentierte uns NIS America gut ein Dutzend Spiele, welche in den nächsten sechs Monaten erscheinen, darunter auch der ersehnte fünfte Teil von Disgaea, welches im Oktober erscheint. Auch für ausgehungerte Wii-U-Fans hatte man mit Rodea the Sky Soldier einen Titel von Sonic-Erfinder Yuji Naka im Angebot, der ein wenig an seinen eigenen Klassiker Nights erinnert. Auch Danganronpa-Fans dürfen im Herbst im Third-Person-Spinoff auf Monokuma-Jagd gehen. Wir sind gespannt!
 
Bei Nintendo gab es schlussendlich noch den ersehnten neuen Star-Fox-Teil anzuspielen. Die Eindrücke waren durchaus gemischt. Das typische Star-Fox-Feeling war sofort da, der Arwing steuert sich in den klassischen Action-Stages gut. Zudem kann der Gleiter in einen Walker transformiert werden, eine Technik, die schon im nicht releasten zweiten Teil auf dem SNES umgesetzt wurde. Leider gestaltete sich hier das Zielen mittels Tablet-Gyroskop als mühselig, auch der Manöverflug in die Basisstation, wo der Reaktorkern zerstört werden muss, war aufgrund der statischen Kamera noch leicht fummelig. Aber den Entwicklern bleibt ja auch noch etwas Zeit fürs Feintuning.


Michaels Eindrücke

hardwestBei mir stand die gamescom dieses Jahr fast ausschließlich im Zeichen der Indie-Games, was sich im Nachhinein als gute Entscheidung herausstellte. Ich war dieses Jahr zwar nur zwei Tage vor Ort, am Mittwoch und Donnerstag, habe aber dennoch viele gute Games gesehen, die ich mir bei Release sicherlich gönnen werde. Meine Reise begann im Wilden Westen mit Hard West von Gambitious, das von Creative Forge Games entwickelt wird. Hinter dem Erstlingswerk aus Programmierern von Techland, CI Games und Flying Wild Hogs verbirgt sich ein rundenbasiertes Strategiespiel im Wilden Westen. Es erfindet zwar das Genre nicht neu, bietet aber dennoch einige Detailverbesserungen, um das Spielerlebnis frisch zu halten. Beispielsweise kann der Spieler im Kampf Gegner bereits erahnen, die man noch nicht sieht, wenn man ihren Schatten am Boden erblickt. Außerdem wird es eine Kampagne mit acht verschiedenen Szenarios und vierzig Missionen geben, was ordentlich Inhalt bringt. Neben anpassbaren Charakterfähigkeiten und mehr als drei Dutzend Schusswaffen dürfte man genug zum Ausprobieren haben. Ab Oktober wissen wir dahingehend mehr, denn dann erscheint das Spiel über Steam als Early-Access-Version.

 

Enter-the-GungeonWeiteres Highlight war Enter the Gungeon, ein Twin-Stick-Dungeon-Crawler im liebevollen Retrodesign, der das klassische Roguelike mit flottem Twin-Stick-Shooter-Gameplay verbindet. Jeder Raum ist gespickt mit Gegnern oder Fallen, aber ebenso mit Schätzen. Die Dungeons sind zwar zufallsgeneriert, gewisse Elemente sind pro Ebene aber vorgegeben. Erledigte Widersacher lassen dabei Münzen zurück, die im Shop in Waffen oder zusätzliche Ausrüstung investiert werden können. Diese braucht ihr auch gegen Bosse, die es in Sachen Schwierigkeitsgrad in sich haben. Glücklicherweise lassen sich die Geschosse der Gegner auf Knopfdruck ausweichen, was im Laufe des Spiels euer bester Freund werden wird. Bereits in der Alphaversion machte das Game einen Heidenspaß und ich konnte mich nur schwer davon trennen. Sicherlich ein Pflichtkauf!

 

The-Talos-Principle-Deluxe-EditionAnschließend ging es ruhiger zu, denn die Deluxe Edition von The Talos Principle wartete auf mich, zusammen mit Nikola Mosettig von Croteam, der sich Zeit genommen hatte, mir das Spiel zu präsentieren. Bereits die Grundversion des Spiels hatte auf dem PC zahlreiche Preise und großartige Kritiken eingeheimst und gilt als Must-Have. Es handelt sich um ein First-Person-Puzzlegame, das mit seiner Geschichte einen leicht philosophischen Ansatz einschlägt. Croteam war ja bisher bekannt geworden mit der Serious-Sam-Reihe, die zwar nicht gerade mit einer tiefgründigen Story, dafür aber durch fetzige Action gefallen hat. The Talos Principle ist das genaue Gegenteil dazu: Entspanntes Gameplay, das eure Gehirnzellen strapazieren wird. Neben dem Grundspiel enthält die Deluxe-Fassung der PS4-Version auch das kürzlich erschienene Add-on namens Road to Gehenna, das nicht nur forderndere Puzzles, sondern ebenso eine neue Storyline enthalten wird. Insgesamt dürft ihr euch also durch 120 Rätsel knobeln und die komplette Geschichte ab Oktober auf PlayStation 4 erleben.

 

Shadow-Warrior-2Im Anschluss ging es bei Shadow Warrior 2 etwas brachialer zur Sache. Wer bereits den direkten Vorgänger, also das Reboot des Klassikers der 90er Jahre, kennt, der weiß, dass Lo Wang keine Gefangenen macht. In der erweiterten Road Hog Engine des Entwicklers ist die frei erkundbare Welt noch schöner und auch gefährlicher. Dafür darf man als wichtigstes neues Feature im Coop mit bis zu drei Freunden auf die Jagd gehen. Dabei wird jeder die gleiche Geschichte erleben, ob allein oder zu viert. Die Levels sind zufallsgeneriert, wenn auch gewisse Teile davon, beispielsweise Bosskämpfe, fest vorgegeben sind. Die Spielweise bleibt einem selbst überlassen. Als Ninja ist es natürlich möglich, sich an Gegnern vorbeizuschleichen, um sie mit einem einzigen Hieb zu erledigen. Genauso könnt ihr euch auf die brachiale Tour durch die Feindesreihen schnetzeln und wichtiges Loot abgreifen. Dabei wurde betont, dass anhand der verbesserten Engine man die Feinde noch zu kleineren Klumpen als bisher verarbeiten kann, was einen Deutschlandrelease auch dieses Mal sehr unwahrscheinlich machen wird. Spaßig sah es aber dennoch aus und mit dem Lootsystem und den zufallsgenerierten Missionen im Coop sind launige Spielsessions mit Freunden garantiert.

 

IroncastBei Ironcast ging es wieder ruhiger zu. In dem Steampunk-Strategie-Puzzlegame steht die Match-3-Spielmechanik im Vordergrund, durch die das tiefe Gameplay leicht zu erlernen ist. Das Spiel spielt in einem alternativen 19. Jahrhundert, das durch einen Krieg zerrüttet ist. Die Parteien bekämpfen sich allerdings mit riesigen Mechs und auch wir haben solch einen Ironcast und versuchen das British Empire vor den Eindringlingen zu befreien. In verschiedenen Missionen werden wir zum Kampf herausgefordert und müssen strategische Entscheidungen treffen, um den Feind zu vernichten. Dabei erhalten wir mit jedem Kampf Erfahrungspunkte und können die Kampfkraft des Ironcast mit Geld und Gegenständen erweitern. Auf dem PC sorgte das Spiel bereits Anfang des Jahres für viel positives Feedback der Nutzer. Im ersten Quartal 2016 wird das Spiel auf PlayStation 3, PS4 und Xbox One veröffentlicht werden. Wir dürfen gespannt sein!

 

sebastien-loeb-rallye-evoMit Sebastién Loeb Rallye will Milestone nun auch ohne offizielle WRC Lizenz eine eigene Rallye-IP am Markt positionieren. Das Spiel trägt dabei die typischen Trademarks des Entwicklers: Man hält ein gutes Maß zwischen Realismus und Arcadegameplay, hinkt aber optisch dem aktuellen Zeitgeist hinterher. Stört mich persönlich nicht, da das Gameplay selbst stimmt. Man hat die Wahl zwischen klassischen Rallyeevents und dem Rallyecross. Allerdings waren es gefühlt noch ziemlich wenige Spielmodi, die bisher integriert wurden, aber da der Titel ins neue Jahr verschoben wurde, hat Milestone ja noch genug Zeit, um weiteren Inhalt zu implementieren.

 

Nächste Station meinerseits war der Reboot der Guitar-Hero-Reihe, der meines Erachtens sehr gut gelungen ist. Das neue Instrument liegt sehr gut in der Hand und die Entscheidung, die Gitarre umzugestalten, war keine schlechte. Statt der früheren fünf Buttons sind es nun sechs geworden, die auf drei Frets aufgeteilt sind. So spielt man hohe und niedrige Noten, was gefühlt eingängiger ist und man so weniger Finger zum Spielen braucht; ergo einsteigerfreundlicher. Im Gegensatz zu den früheren Teilen geht man weg vom Comicstil der Figuren und unterlegt die Songs mit Realvideos aus der Egoperspektive des Gitarristen. Diese Videos verändern sich dynamisch, je nachdem wie gut man spielt. Trifft man die Noten, ist das Publikum aus dem Häuschen und auch die Bandmitglieder sind happy. Läuft es allerdings nicht so gut, wird man ausgebuht und es fliegen schon mal leere Becher auf die Bühne. Jedoch wird ein Song nie abgebrochen, egal wie schlecht man auch spielt. Gelungenes Feature ist auch der Live Modus, bei dem man online verschiedene Sender besucht, die nach Genres aufgeteilt sind. Hier läuft ein stündliches spezielles Programm im Live-TV oder man wählt einen bestimmten Song aus, mit dem man sich mit anderen messen möchte. Wer Guitar Hero früher schon mochte, wird auch den kommenden Teil lieben!

 

HogwashEine besondere Spielerfahrung lieferte mir Starpoint Gemini 2, ein Open-World-Weltraumsimulator mit RPG-Elementen, das von den Little Green Men entwickelt wird. Ein Spiel, das nicht nur durch einen enormen Umfang besticht, sondern auch dadurch, dass man solch ein Game auf der Xbox One bisher vergeblich sucht. Obwohl in Kürze Elite Dangerous auf der One starten wird, sind diese Spiele nur oberflächlich miteinander vergleichbar. In Starpoint Gemini 2 steuert man sein Schiff nicht direkt aus dem Cockpit heraus, sondern von einer Außenansicht. Allein die Sternenkarte des Spiels ist riesig, mit verschiedenen Welten, die es alle zu erkunden gilt. Das Spiel ist mehr ein Rollenspiel, in dem wir Quests annehmen, die unterschiedlicher Natur sein können. Ob man Waren transportiert oder jemanden gegen Geld erledigt, bleibt einem selbst überlassen. Das Gameplay erinnert ein wenig an das Vorbild Freelancer oder meinem All-Time-Favoriten Wing Commander Privateer, wenn auch nur im Ansatz. Die größte Schwierigkeit war laut Entwickler die Umsetzung der Steuerung von PC auf Konsole, was durchaus nachvollziehbar ist. Auf jeden Fall verspricht das Game stundenlangen Spielspaß und wird gegen Ende des Jahres bei uns erscheinen. Ebenfalls in Entwicklung befindet sich ein Ableger der Starpoint-Gemini-Reihe, der den Namen Warlords trägt. Allerdings sind zu diesem Spiel erst Konzeptzeichnungen vorhanden. Hier handelt es sich um ein eher kriegerisches Spiel, bei dem man mit Taktik und Strategie andere Systeme erobern wird. Da alles aber noch in einem frühen Stadium ist, werden wir dazu erst in Kürze näher darauf eingehen können. Es gab sogar »Ingame-Verpflegung«, wie ihr anhand des Bildes erkennen könnt. ;)

 

BlackholeEin weiteres spaßiges Game war Blackhole von dem jungen tschechischen Entwicklerteam Fiolasoft. Ein Puzzle-Plattformer, der bereits für PC erschienen ist und bald für nVidia Shield und Xbox One veröffentlicht wird. Hierbei ist es die Aufgabe des Spielers, innerhalb eines Levels mehrere Orbs zu sammeln, um den Ausgang ins nächste Level zu öffnen. Um zum nächsten Spielabschnitt zu gelangen, ist jedoch nur einer dieser wertvollen Brocken notwendig. Diese Designentscheidung wurde deshalb getroffen, damit jeder Spieler den vollen Storymodus genießen kann, denn alle aufzusammeln kann in manchen Levels eine knackige Aufgabe werden. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man das Spielfeld mit den Blackholes an den Wänden drehen kann und so auf Plattformen kommt, die man vorher nicht erreicht hat. Diese muss man clever nutzen, um alle Orbs zu sammeln. Sollte man in der Zwischenzeit sterben, muss von neuem begonnen werden. Weiterhin läuft eine Zeit mit, die gespeichert wird, sobald man einen Puzzlelevel zu 100 % abgeschlossen hat. Diese kann genutzt werden, um seine Zeiten mit anderen zu vergleichen. Insgesamt mehr als 70 Levels und eine etwa zehnstündige Story warten auf die Erkundung.

 

Mit Kollege Heiko war ich zudem bei NIS America, die in nächster Zeit einige Games zu uns nach Europa bringen. Darunter auch mein persönliches Highlight Etrian Mystery Dungeon für den 3DS, von dem aber leider nichts gezeigt wurde. Ich freue mich aber auch auf Danganronpa Ultra Despair Girls, einem Spin-off der Danganronpa-Reihe, der zwischen Teil 1 und 2 spielt. Allerdings ist es diesmal kein Visual Novel bzw. Adventure, sondern ein Third-Person-Action-Game. Hier gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten und man konnte für die Zwischensequenzen des Spiels das Team des Animes gewinnen, was für die nötige Immersion sorgt.

 

Yokai-WatchZuletzt war ich mit meinen Kollegen noch bei Nintendo zu Gast, um kommende Spiele anzuspielen. Mein Favorit bei der Präsentation war eindeutig Yokai Watch, das für mich als Fantasy-Life-Veteranen zwar ein ähnliches Gameplay aufweist, aber auch wieder durch das liebevolle Design von Level 5 besticht. Überraschend war, dass man kein Metroid Prime Federation Force für 3DS anspielen konnte, aber womöglich hat man nach der Reaktion des Publikums während der E3 sich noch einmal zurückgezogen, um das Spiel zu überarbeiten. Ich hatte mich persönlich auch auf ein Project Zero: Priesterin des Schwarzen Wassers gefreut, was aber ebenfalls nicht gezeigt wurde. Überrascht hat mich der Super Mario Maker. Mit ihm lassen sich aberwitzige Levelkreationen erstellen und mit anderen teilen. Sofern das System angenommen wird, ergeben sich womöglich unendlich viele Spielmöglichkeiten. Ich bin gespannt, ob Nintendo selbst auch Levelpacks dazu liefern wird.

 

Leider hatte ich während der gesamten Messe keine Möglichkeit, mein kommendes Highlight Forza Motorsport 6 anzuspielen, aber glücklicherweise ist der Release bereits in einem Monat, sodass ich nicht mehr warten muss. Im Grunde war es aber für uns wieder eine lohnenswerte Messe mit tollen Games und freundlichen Kontakten. Nächstes Jahr bin ich dann wieder über die volle Distanz am Start und werde wieder ausgiebig Games antesten. Ich freu mich drauf! :)



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  • von Civilisation:

    Auch neXGam war auf der gamescom. Und ist mit einem ganzen Haufen an Eindrücken zurückgekommen. gamescom 2015 – was beim Team hängen blieb Die Welt der Videospiele öffnete sich 2015 in Form der gamescom erneut für hunderttausende Besucher, Fachbesucher und Journalisten....

  • von RE4:

    ja, aber das ist ja genau der Punkt. Der ganze ehemalige Sinn einer solchen Veranstaltung ist doch total verschwunden.

  • von Taku:

    Für mehr als ein bisschen war keine Zeit, bei den Schlangen. Nächstes Jahr schaue ich mal ob ich zwei Tage gehen kann damit ich mal alles anspielen kann was mich interessiert.

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