Landwirtschafts-Simulator 2012 3D im Test

Beim Landwirtschafts-Simulator ist dies fast der Fall. Woran das jedoch liegt, erfährst du erst ein paar Absätze später. Zuerst einige allgemeine Infos über den Titel.

Er erschien ursprünglich für den PC und erfreut sich dort noch heute einer hohen Beliebtheit. Der Inhalt ist, dass du als Landwirt unterschiedliche Felder bewirtschaften musst. Dazu gibt es drei verschiedene Feldfrüchte, nämlich Raps, Mais und Weizen. Die Ernte wiederum lässt sich verschiedenartigen Zwecken zuführen. Man kann sie entweder bei der Mühle abliefern oder beim nächsten Bahnhof. In jedem Fall erhält man dafür Geld, was man in neue Maschinen und Saatgut investieren kann.

Zu Beginn stehen nur drei Felder zur Verfügung. Eines musst du ernten, dass andere pflügen und das letztere besäen. Dazu musst du natürlich die unterschiedlichen Maschinerien und Anhänger in Kombination zu benutzen wissen. Der Ernter beispielsweise kann nur eine bestimmte Menge an Einbringung aufnehmen, dann ist er voll. In diesem Fall wechselst du zum Trecker, hängst einen leeren Auffangbehälter an und nimmst die Ladung auf. Diese wiederum bringst du zu einem Ziel deiner Wahl. Welches das sein kann, verrät dir das Spiel. Wiederholt wird dir eine Info-Tafel eingeblendet, die dir anzeigt, welche Feldfrucht wo am meisten Cash bringt. Später ist es dir möglich neue Felder hinzukaufen, genauso wie neue Maschinen, mit denen du beispielsweise das Korn in Bündel pressen kannst, und Hilfskräfte lassen sich ebenso anheuern.

Die Spielgeschwindigkeit ist nicht gerade atemberaubend, was der Realität geschuldet ist. Ein Traktor kann maximal nur 50 km/h auf die Straße bringen. Und bei der Landwirtschaft gilt, Sorgfalt vor Tempo. Hier spielt das Game seine stärkste Trumpfkarte aus. Es hat schon fast etwas meditatives, wenn man ein Feld erntet und sich anschließend dem Nächsten zuwendet. Es macht Spaß, die verschiedensten Maschinen auszuprobieren, die übrigens alle exakt so in der Wirklichkeit existieren. Viele Daddler werden es richtig genießen, und so viele Stunden damit zubringen, in Ruhe das eigene Landgut zu pflegen und kleinere Aufträge zu erfüllen.

Doch wird es auch jene Spieler geben, die, vollkommen zu Recht, diverse Mankos finden werden. Und von diesen besitzt es so viele, dass ein ungestörtes Spielvergnügen nur dann denkbar ist, wenn man sich Scheuklappen anzieht. Ein Teil der Fehler lässt sich damit zusammenfassen, dass die Realität eben nicht genau wiedergegeben wird, wie man es im Grunde genommen von einem Simulator erwarten würde.

Am offensichtlichsten ist der Tag- und Nachtwechsel. Zwar bauten die Entwickler diesen ein, doch hat er überhaupt keine Auswirkungen auf das Spielgeschehen. Du ackerst sowohl wenn es hell ist, als auch, wenn es dunkel ist. Für die Pflanzen macht es ebenso keinen Unterschied, ob jetzt die Sterne am Himmel stehen, oder Wolken übers Firmament ziehen. Es ist nur eine optische Spielerei, auf die die Programmierer genauso gut hätten verzichten können.

Ebenso irritiert das Schadensmodell. Es existiert nämlich überhaupt keins. So macht es keinerlei Unterschied, ob du gegen ein Auto fährt, oder über einen unebenen Boden. Deine Maschinen bleiben davon unbeeindruckt.  Das stört besonders deswegen, weil dein Bauernhof an einer vielbefahrenen Straße liegt. Wieso nicht Unfälle einbauen, die Geld kosten? Wo bleibt der Anreiz, vorsichtig zu fahren, wenn nichts passiert?

Und damit kommen wir zu den technischen Mankos. Auch davon gibt es einige. Vor allem die Steuerung geriet schwammig und gewöhnungsbedürftig. Zu Beginn ist man versucht, nur mit dem Analog-Stick zu fahren. Doch bewegt sich das Fahrzeug kein Stückchen weiter. Richtig ist, dass man mit A und B in Kombination mit der Scheibe sich fortbewegt. Allerdings gerät dabei das Punktgenaue Steuern zum reinen Glücksspiel. Es braucht beispielsweise mehrere Anläufe, um die Ernte auf einen Hänger zu verladen. Denn fast immer nimmt dein Trecker eine verkehrte Position ein, so dass das der Abfüll-Vorgang nicht startet.

Zudem stört die Karte. Besonders zu Beginn des Spiels weiß man absolut nicht, wo man hin soll. Denn die Übersicht lässt sich nicht selbst bewegen oder zoomen. Letzteres generell nicht. Stattdessen bewegt sie sich mit dem Fahrzeug selber, was gewöhnungsbedürftig ist. Gottseidank waren die Entwickler so nett, und legten einen Gesamtausdruck der Spieleverpackung bei. Man wird oft auf sie zurückgreifen müssen!

Man kann Landwirtschafts-Simulator 2012 3D perfekt ohne die besonderen Fähigkeiten des 3DS zocken. Der Tiefeneffekt ist zwar eingebaut worden. Doch macht er sich nicht spürbar bemerklich. Die Grafik selbst ist auf einem Niveau stehengeblieben, dass der DS zu Beginn seiner Laufbahn hatte. Doch inzwischen sind viele Jahre vergangen, und jetzt ist sie schlicht und ergreifend veraltet! Über die Musik selber breiten wir am besten den Mantel des Schweigens aus. Je weniger man darüber Worte verliert, desto besser.