Pokemon Schwarze / Weisse Edition Edition 2 im Test

Sogar die Storyline ist bis auf ein paar kleine Abweichungen derselbe Stoff, den Fans schon seit grauer Vorzeit kennen. Wieder einmal erwacht ihr in der Haut eines jungen Pokemontrainers und bekommt die glorreiche Aufgabe einen Pokedex mit Taschenmonster zu füllen. Dieser wird euch von der zuckersüßen Bell überreicht, die jetzt als Assistentin von Professor Esche fungiert. Als direkte Fortsetzung zu Pokemon Schwarz und Weiss durchlauft ihr wieder die Einall-Region und besucht Schauplätze und trefft NPCs, die ihr im letzten Teil schon gesehen habt. Um hier aber den Käufer nicht zu vergraulen, wurden neue Locations hinzugefügt, damit die bereits erforschten Umgebungen nicht zu bekannt wirken.

Kenner der Serie, die wegweisende Neuerungen erwarten, auf ganzer Linie enttäuscht. Hier ein paar Beispiele: Wieder stehen zu Beginn nur Floink, Serpifeu und Ottaro als Startpokemon zur Verfügung. Nebenbei erwähnt gibt es am Anfang der Geschichte immer noch keine Importfunktion, um bereits gefangene Taschenmonster in das neue Abenteuer mitzunehmen. Hierzu müsst ihr das Spiel erst einmal durchgespielt haben. Auch storytechnisch wird immer derselbe Brei gekaut, der langsam abgedroschen wirkt. Natürlich hat ein feindliches Pokemon-Team einen Auftritt, um euch Kontrahenten zu präsentieren, damit ihr weiter der Storyline folgt.

Mehr Schwarz-Weiss-Malerei ging nun wirklich nicht. Doch ich glaube über die Jahre hinweg haben Pokemon-Fans das Bedürfnis eine andere Spielwelt und eine alternative Geschichtenerzählung zu erfahren entwickelt. In der nicht die Taschenmonster alle paar Meter im Mittelpunkt stehen, wie es bis dato der Fall ist. Egal wo ihr geht oder steht, immer will euch ein williger Trainer zum Kampf herausfordern - meist mit skurrilen und kopflosen Begründungen.

Sogar das Filmstudio Pokewood dreht sich komplett um die kleinen Tierchen. Lauft mal durch eine Stadt und redet mit jedem Einwohner. Ihr werdet schnell merken, dass selbst der älteste Greis und das jüngste Kind nix anderes im Kopf haben wie Taschenmonster zu sammeln. Diese Selbstmalung einer fiktiven Welt war vielleicht vor zehn Jahren noch in Ordnung, doch im Jahr 2012 ist das nicht mehr zeitgemäß.

Apropos Pokewood: Vorher als neues Feature angepriesen, entpuppt es sich schnell als vermummter Herausforderungsmodus, wo ihr den Anweisungen des Drehbuchs folge leisten müsst. Wenn dann der Kampf mit dem fiktiven Feind im Kasten ist, dürft ihr euch den langweiligen Fight an der Kinoleinwand ansehen und euren Namen im Abspann bestaunen.

Wenn es um das eigentliche Spielprinzip geht, macht Pokemon Schwarz Weiss 2 nichts falsch. Im hohen Grass lauern immer noch viele Taschenmonster auf ihre Entdeckung und ihr fangt sie ein, um eure Sammlung zu komplettieren. Hier sollte noch erwähnt werden, dass einige neue Pokemon hinzugekommen sind. In jeder Stadt gibt es zudem Arena-Kämpfe.

Besiegt ihr deren Arena-Leiter, winken Orden und ihr wandert die Bekanntheitsliste weiter nach oben, um mal der größte Trainer zu werden. Aufgrunddessen geht wieder sehr viel Spielzeit drauf, um die kleinen Tierchen zu trainieren, sie zu sammeln und das perfekte Team zu erstellen. Hier liegt der Motivationsfaktor weiter ungebrochen hoch und dank des schon guten Mehrspielermodus werden die Stunden wie Minuten vergehen.