Total War: Warhammer - Grandios! im Test

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Es ist kurz vor Mitternacht. Ich bin in meiner Küche und trinke meinen Schlaftrunk. Müde starre ich gedankenverloren aus dem Fenster. Und ertappe mich auf einmal dabei, wie ich die letzten Ereignisse aus Total War: Warhammer im Kopf durchgehe und analysiere. Mit einem Schmunzeln wird mir klar, dass mich das Spiel gepackt hat, was schon seit langer Zeit nicht mehr bei einem Total War-Game passiert.

Total_war_Warhammer_neXGam_11Bislang war die Total War-Reihe vor allem dadurch bekannt, dass sie sich historischer Perioden annahm und diese im Spiel verwendete. Allerdings erreichten die letzten Teile, Rome II und Attila, nicht ganz die Güte der ersten Games. Umso überraschender war es bei der letzten E3 als Creative Assembly ankündigte, einen Titel auf Basis des Warhammer-Franchises zu entwickeln.
 
Warhammer und Warhammer 40k sind beides Tabletop-Spiele, die von Games Workshop herausgebracht werden.  Gleichzeitig erscheinen und erschienen jede Menge Bücher, Comics oder eben auch Videospiele zu den Franchises. Wobei die Anzahl an Titeln in der letzten Zeit deutlich anstiegen und dabei ebenfalls Titel wie Vermintide, einem Online-First-Person-Shooter, in den Handel gebracht wurden.
 
Was einem zuerst auffällt ist die, im Vergleich zu den vorherigen Spielen, geringe Zahl an spielbaren Völkern. Zur Verfügung stehen die Menschen, die Zwerge, die Orks und die Vampire. Wenn man das Game in der ersten Woche nach Release gekauft hat, kriegt man außerdem auch noch kostenlosen Zugriff auf den Chaos-DLC, den spätere Käufer käuflich erwerben müssen. Es wird ansonsten gemunkelt, dass zusätzliche DLCs in Form weiterer spielbarer Rassen in Arbeit sind. Was durchaus möglich ist, da das Warhammer-Universum noch mehr Völker in Form von Elfen oder den Sklaven enthält, um nur ein paar zu nennen.
 
 
Total_war_Warhammer_neXGam_16Jetzt ist das Besondere, dass all diese Rassen extrem unterschiedlich sind. Jede hat ihre Eigenheiten, die sich auch auf das normale Gameplay auswirken. Allen gemein ist, dass sie nicht jede Siedlung einfach so übernehmen können. Zwerge können nur die Dörfer und Städte anderer Zwergenstaaten oder der Orks einnehmen, derweil sich die Vampire wiederum nur die der Menschen oder weiterer Blutsauger einverleiben.
 
Doch was ich mit Eigenheiten wirklich meinte, ist, dass zum Beispiel die Zwerge technisch hochgerüstete Einheiten wie Gyrokopter haben. Doch andererseits sind die Unterhaltungskosten der Truppen bei ihnen enorm hoch. Vampire und Chaos können das Land, auf dem sie sich befinden, so korrumpieren, dass normale Hundertschaften Schaden davon tragen. Und bei den Untoten ist es unmöglich, dass Soldaten in Panik geraten. Hier heißt es Kämpfen bis zum Tod. Bei den Orks hingegen gilt es eine Feindseligkeitsleiste zu betrachten, die, wenn sie zu tief ist, dazu führt, dass die Truppen sich untereinander bekämpfen. Weshalb man konstant in Bewegung ist und kämpft, um diese Leiste hochzuhalten.
 
Dies sind jetzt nur ein paar Aspekte, die diese verschiedenen Völker ausmachen. Alle aufzulisten würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Daher belassen wir es einfach nur dabei zu sagen, dass die Unterschiede enorm sind und ebenso dafür sorgen, dass die Spielweise anders ausfällt.
 
Total_war_Warhammer_neXGam_3Des Weiteren hat man pro Volk zwei verschiedene Hauptcharaktere zur Auswahl. Allerdings wird in dem Einführungsvideo nur der Hauptheld vorgestellt. Die Nebenfigur wird mit ein paar dürren Worten eingeführt und das war es dann auch schon.
 
Allgemein muss man bemängeln, dass der Plot des jeweiligen Volkes nur sehr dünn ist. Die Geschichte wird nur über die Missionen und ein paar selten auftretende Cutscenes weiter fortgeführt. Wodurch die Story praktisch nicht existent ist. Das ist schade, lässt sich aber nicht ändern.
 
Denn im Prinzip spielt man Total War: Warhammer nicht wegen der Story. Sondern wegen der Herausforderung! Und die ist durchaus vorhanden.
 
Selbst bei den Zwergen, die von dem Spiel explizit als Leicht vorgegeben sind, wird man sehr schnell auf die ersten Hindernisse stoßen. Dann nämlich, wenn die Orks, quasi die natürlichen Feinde, mit zwei gut ausgerüsteten Armeen einen in die Enge treiben. Das heißt also, man muss hier versuchen selber zwei Streitkräfte aufzubauen, aber auch gleichzeitig ein Auge darauf haben, dass das Gold, das man pro Runde verdient, nicht zu rasch durch den Einheitenunterhalt aufgebraucht wird.
 
Total_war_Warhammer_neXGam_8Denn etwas davon benötigt man, um die eigenen Städte weiter ausbauen zu können. Was wichtig ist, um weiterhin Einkommen zu generieren und ebenso Zugriff auf bessere und stärkere Einheiten zu kriegen. Ganz zu schweigen davon, dass man nur bedingt Platz pro Stadt hat und sich gut überlegen muss, was man wo baut. Einige Gebäudetypen sollte man nämlich nur ein Mal pro Region erbauen.
 
Nicht unerwähnt darf sein, dass man ebenfalls ein Auge auf die Truppen haben muss, die unterwegs sind. Denn es gibt Gebiete auf der riesigen Weltkarte, in denen sie Schaden mit dem Namen Verschleiß nehmen können. Nicht nur in den Vampirgebieten, sondern ebenso in Sumpfarealen.
 
Leider muss man hier die KI bemängeln, die teilweise erhebliche Schwierigkeiten hat, den richtigen Weg zu finden. Es gab wiederholt Situationen, in denen eine Einheit einen wesentlich längeren und umständlicheren Weg genommen hat, als sie im Prinzip sollte. Und dabei auch Schaden nahm, weshalb sie erstmal in dem eigenen Gebiet regenerieren musste. Ärgerlich!
 
Total_war_Warhammer_neXGam_18Doch das Kerngeschäft von Total War: Warhammer sind die Gefechte. Hier haben die Macher von Creative Assembley nichts angerührt. Noch immer stellt man die Einheiten vor Beginn der Auseinandersetzungen auf, um dann im Kampf selber den Feind in die Ecke zu drängen und zu besiegen. 
 
Allerdings gibt es eine bestimmte Neuerung: Magie! Im Warhammer-Reich wehen magische Winde und es existieren Helden und Kommandanten, die diese nutzen können, abgesehen von den Zwergen. Man kann im Laufe des Games die Charaktere aufleveln und dabei neue Sprüche erlernen, die den Feinden Schaden zufügen. Eine, wie ich finde, sinnvolle und gute Ergänzung des Spiels, ohne das grundsätzliche Gameplay allzu sehr zu zerstören.
 
Die Grafik ist überwiegend hervorragend und die Einheiten super designt worden. Es gibt allerdings Grafikbugs, die jedoch nur selten auftreten. Im Test ist zum Beispiel mal passiert, dass eine Stadt nicht mehr zu sehen war, obwohl sie nicht zerstört wurde. Und die Musik ist ohnehin großartig. Wobei es indessen merkwürdig wirkt, wenn die Texte auf Deutsch sind, die Sprachausgabe dagegen Englisch ist.
 
Trotzdem: Insgesamt ist Total War: Warhammer wieder ein fantastisches Game, dass für die Zukunft der Marke Hoffnung gibt. Und jetzt kann ich nur hoffen, dass bald der nächste DLC herauskommt!
 
 
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  • von Civilisation:

    Total War: Warhammer - Grandios! Es ist kurz vor Mitternacht. Ich bin in meiner Küche und trinke meinen Schlaftrunk. Müde starre ich gedankenverloren aus dem Fenster. Und ertappe mich auf einmal dabei, wie ich die letzten Ereignisse aus Total War: Warhammer im Kopf durchgehe und...

  • von Captnkuesel:

    Ich habe es jetzt die Abende ein wenig gespielt. Gefällt mir bisher eigentlich echt ganz gut und ein bisschen was wird auch erklärt aber irgendwie doch nicht alles. Habe jetzt meine erste Provinz ganz fertig erobert aber scheinbar wird die Bevölkerung bald rebellieren, keine ahnung warum ich so...

  • von Captnkuesel:

    Okay. Habe es mir heute für 40€ geladen, ab morgen kann ich dann loslegen. Bin gespannt ob ich direkt mit dem gameplay klarkommen werde ...

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