Stellt sich natürlich die Frage, ob und inwiefern es Unterschiede zwischen den beiden Games gibt? Doch dazu komme ich gleich. Zunächst einmal gehe ich auf das Gameplay ein.
The Escapists: The Walking Dead ist vor allem eine Simulation eines „geregelten“ Tagesablaufs. Man muss mehrere Routineaufträge erledigen, wie zum Beispiel Wäsche waschen oder Zimmer machen. Zwischendurch gilt es aber auch, mit den anderen Kameraden gemeinsam zu essen und sich über den Tag auszutauschen. Zwischendurch, wenn man gerade Zeit hat, gibt es Sondermissionen, wie zum Beispiel einem Arzt Verbandszeug zu bringen.
Das klingt jetzt natürlich alles nett und so. Aber die Wahrheit ist, dass jeglicher Spielspaß unter dem Gameplay leidet. Hauptproblem ist nämlich, dass man viel zu sehr merkt, dass die Vorlage eben ein Spiel war, in dem es darum ging, dass die Gefangenen aus dem Gefängnis ausbrachen.
Es wirkt einfach merkwürdig, wenn so viel Augenmerk auf die regulären Aktivitäten gerichtet wird. Und man diesen auch nachgehen muss. Das wird dadurch erklärt, dass man sonst Aufmerksamkeit erregt. Und tut man dies zu sehr, werden die Untoten auf einen »neugierig«. Doch abgesehen von dieser hanebüchenen Erklärung passt es einfach nicht zum Quellenmaterial. Vor allem, weil die täglichen Aktivitäten irgendwann stumpfsinnig machen und es an Abwechslung mangelt. Man langweilt sich sozusagen zu Tode.
Auch die ganzen Möglichkeiten, Waffen und Objekte zusammenzubauen, klingen auf dem Papier spannender, als es in der Realität der Fall ist. Ein Problem ist nämlich, dass man nur über ein limitiertes Inventar verfügt. Und deshalb kann man nur wenig Gegenstände gleichzeitig tragen. Jetzt kann es locker passieren, dass man, um zum Beispiel ein Erste Hilfe-Set zu erstellen, man noch etwas Bestimmtes benötigt. Nur, wo soll man das finden? Man kann zwar theoretisch vorher in allen Schubladen nachgeguckt haben. Doch genauso gut kann es sein, dass man vergessen hat, wo sich was befindet. Und wenn man es trotzdem weiß, dann kann es geschehen, dass man den langen Weg von A nach B gehen muss, um den gewünschten Gegenstand einzusammeln.
Am Ende ist The Escapists: The Walking Dead deshalb nur ein mittelmäßiges Spiel, das aus seiner Vorlage nichts macht.