Na, kommt euch die Geschichte bekannt vor? Das ist auch durchaus so gewollt, denn wie bereits erwähnt hatte das Team hinter Book of Demons eine Hommage an einen der größten Titel der Spielegeschichte im Sinn. Jedoch mit einer eigenen, persönlichen Note. Das beginnt bereits mit der Grafik. Diese ist in einer so genannten Papercraft-Optik gehalten. Das heißt, dass alle Charaktere, Akteure und Figuren in einer Art Papierschnippseltechnik dargestellt werden. Die Umgebungen selbst, sind aber im klassisch düsteren Diablo Design gestaltet. Könnt ihr zu Beginn nur mit dem Krieger in den Dungeon vordringen, ist es nach einem etwa zwanzigminütigen Tutorial möglich, einen Schurken oder einen Magier auszuwählen.
Diese lassen danach Gold und andere Gegenstände fallen. Book of Demons nutzt allerdings kein klassisches Inventar, sondern ein Kartensystem. Die von einem Charakter ausgerüstet werden können. Diese sind in drei verschiedene Kategorien eingeteilt. Zum einen gibt es die Ausrüstungsgegenstände, die etwa Boni auf Schaden und Rüstungsschutz oder Elementschaden wie Feuer oder Eis bieten. Des Weiteren gibt es passive Fertigkeiten, die man ausrüsten kann wie zum Beispiel eine bessere Resistenz gegen kritischen Schaden. Zu guter Letzt gibt es die Zaubersprüche, mit denen man entweder Gegnern schaden, oder sich selbst buffen kann. Zu Beginn können maximal drei Karten ausgerüstet werden. Mit zunehmendem Erfahrungsschatz und etwas Kleingeld können weitere Slots freigeschaltet werden, so dass man am Ende bis zu zehn Karten ausrüsten kann.
Die Dungeons selbst sind zufallsgeneriert, jedoch kann man deren Größe selbst wählen. Dabei wird zusätzlich eine Zeitangabe gemacht, wie lange man in etwa benötigt, um diesen abzuschließen, damit man seinen Raid entsprechend planen kann. Natürlich warten hin und wieder auch Bosse und Minibosse auf den Spieler lossengelassen. Selbstverständlich haben sie mehrere Kampfphasen und liefern zusätzliches Loot. Die Kampagne selbst ist zwar in etwa zehn Stunden beendet, allerdings geht es danach im Endgame weiter. Dort kann man seinen Charakter in zufälligen Quests weiterleveln und versuchen immer bessere Ausrüstung zu bekommen.
Von der Technik gibt sich das Spiel sehr solide und vor allem der Grafikstil weiß zu gefallen. Begleitet wird das Spiel von einem Soundtrack, der genauso zum alten Diablo hätte laufen können. Jeder erinnert sich sicherlich an den Track mit der Akustikgitarre und dem Nachhalleffekt. Dann könnt ihr euch vorstellen, wie der Soundtrack in Book of Demons ist. Allerdings ist dieser keine dreiste Kopie, sondern besitzt seinen eigenen Charme.
Nachtrag zu den PS4, XBO und Switch Versionen:
Gut 1 1/2 Jahre nach Erscheinen des Spiels auf dem PC erscheint Book of Demons nun auch auf PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch. Letztere Version konnte ich mir nun genauer ansehen und erkennen, dass das Spielprinzip vorzüglich vom Rechner auf Spielkonsole portiert wurde. In Sachen Steuerung musste man natürlich etwas umdisponieren. So steuert man seinen Charakter jetzt direkt mit dem linken Controller und mit dem rechten können wir den Mauszeiger bewegen, um zu zielen und verschiedene Gegenstände auszuwählen und aufzulesen. Ansonsten hat sich zur PC-Fassung nicht viel geändert. Nur der Herausforderungsmodus hat es nicht mit auf die Konsole geschafft, was zwar schade ist, aber dem Spielspaß keinen Abbruch tut.
Ich war wirklich schwer überrascht wie gut und süchtig machend das Gameplay von Book of Demons ist. Wer befürchtet, nur einen simplen Diabloklon vor sich zu haben ist definitiv schiefgewickelt, denn das Spiel weiß ganz genau, wo es eigene Akzente setzt, und ist trotzdem motivierend genug, lange an den Rechner zu fesseln. Für mich ganz klar ein Pflichtkauf und ein ganz starker Titel, der jedem Action-RPG Fan zu empfehlen ist!