The Final Station: Dystopisch gut im Test

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Ich bin unterwegs. Die Schienen gleiten unter meinem Zug hinweg, doch ich habe keine Gelegenheit, die Umgebung zu genießen. Denn wenn ich nicht aufpasse, sterben mir entweder die Passagiere weg oder der Zug bleibt wegen technischer Defekte stehen. Und das ist nicht gut.

The_Final_Station_neXGam_3The Final Station hakt die üblichen Kästchen eines aktuellen Independent-Games ab. Es ist in einem Pixelstil gehalten, der an die 8-Bit-Ära erinnert. Und es hat auch eine entsprechende Musik. Und doch reicht dies aus, um dem Spiel eine gute Atmosphäre zu verschaffen.
 
The Final Station spielt in einer dystopischen Zukunft. Genauer gesagt, dem Jahr 2053. Vor hundert Jahren kam es zur First Visitation. Merkwürdige Kapseln sind auf der Erde gelandet, die ein mysteriöses Gas versprühten, was die Personen, die damit in Kontakt kamen, in Zombies verwandelten. Daraufhin wurde das Council gegründet und die Erde hat sich verändert.
 
Der einzige Kontakt zwischen den einzelnen Siedlungen besteht aus einer Eisenbahnstrecke. Und du spielst einen Lokführer, der verschiedene Stationen anfährt. Schnell wird klar, dass etwas Schreckliches passiert ist. Nach und nach bricht der Kontakt zu vielen anderen Haltestellen im Land ab. Und in den Städten nimmt das Militär quasi überhand. Schon bald wird klar, dass die Lage ernst ist. Die Zweite Visitation ist ausgebrochen und die Zombies tauchen vermehrt auf.
 
The_Final_Station_neXGam_4Wer jetzt übrigens epische Cutscenes oder Ähnliches erwartet, der wird enttäuscht sein. Stattdessen darf man sich die Story aus Zeitungsartikeln, Computertexten und den Gesprächen anderer Menschen zusammenklamüsern. Was allerdings erstaunlicherweise funktioniert und eben für diese dichte und packende Atmosphäre sorgt.
 
Vor allem, weil das Spiel sich Zeit lässt, ehe es einen auf die ersten Gegner loslässt. Genug Zeit, um zu erfahren, was für eine Welt die von The Final Station ist und eben die schon oft erwähnte Atmosphäre aufzubauen.
 
Das Ziel ist es, den Zug von Station zu Station zu bringen. Dabei transportiert man unterschiedliche Passagiere und muss darauf achten, dass der Zug funktioniert und nicht auf Grund eines technischen Defekts mitten auf der Strecke stehen bleibt. Dazu muss man zwischen den verschiedenen Zugteilen hin- und hergehen und so zum Beispiel darauf achten, dass die Maschine sich nicht überheizt oder der Strom gleichmäßig verteilt wird. Ebenso gilt es ein Auge darauf zu haben, wie es den Passagieren geht. Denn die haben auch Bedürfnisse. Sie können entweder krank oder hungrig werden. 
 
The_Final_Station_neXGam_7Allerdings wird einem nichts erklärt. Wie alles funktioniert, muss man selber herausklamüsern. Und nicht immer ist eindeutig erkennbar, was zu tun ist. Was wiederrum dazu führt, dass der Zug mitten auf der Strecke stehen bleiben kann, weil man nicht weiß, woran es mangelt und wie man es fixen kann. 
 
Gleichzeitig sind auch die Ressourcen knapp. Wenn man in einer Stadt mal einen Schrank nicht geplündert hat, kann es schnell passieren, dass eure Passagiere hungern müssen und irgendwann sterben. Was wiederum bedeutet, dass ihr kein Geld bekommt.
 
Und so reist man von Station zu Station. Ist man an einer angekommen, ist euer Zug erstmal blockiert und ihr müsst ihn mit einem Code wieder entsperren. Und dafür müsst ihr die Besiedlungen erstmal nach und nach durchforsten. Doch hinter jeder Tür kann ein Zombie lauern. Was wiederum euren sicheren Tod bedeuten kann.
 
The_Final_Station_neXGam_5Zwar erhaltet ihr eine Pistole. Allerdings ist vor allem zu Beginn ist die Munition knapp bemessen. Besser ist es, ihr bedient euch der vorhandenen Gegenstände. Denn ein Zombie kann die Begegnung mit einem Stuhl, der auf ihn geworfen wird, nicht überstehen.
 
Doch selbst wenn man sich ungeschickt anstellt, wird man das Game schnell durchhaben. Länger als einen Nachmittag wird man nicht daran sitzen. 
 
Und trotzdem: Schon allein wegen der Atmosphäre würde ich The Final Station eine Chance geben. Es hat es sich verdient.
 
 
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