White Night – Ein (Alp-)Traum in schwarz und weiß im Test

LinuxMacintoshPC WindowsPlayStation 4Xbox One

Heutzutage ist es mitunter durchaus schwierig, als Entwickler mit seinem Produkt aufzufallen. Oft ist das Gameplay schuld, das man aus unzähligen anderen Vertretern kennt, oder es ist schlicht eine Fortsetzung eines vorangegangenen Teils, den man möglichst nicht verändern wollte. Bei Indiegames ist das anders, wobei sich manche Spiele zu sehr auf Artstyle fokussieren und dabei die Spielbarkeit vergessen. White Night will beides beweisen.

White-Night-02Wir schreiben das Jahr 1938 in Boston. Es ist die Zeit der großen Depression, die Amerikas Wirtschaft in die Knie zwingt und in der Armut und Arbeitslosigkeit herrschen. Wir sind in unserem Auto auf dem Weg nach Hause, als uns plötzlich ein Mädchen vor das Gefährt läuft und wir panisch ausweichen. Dabei kommt es zu einer Kollision mit einem Baum und wir retten uns benommen aus dem Wrack. Langsam wanken wir zu einem Herrenhaus, das sich in der Nähe befindet. Von der jungen Frau fehlt allerdings jegliche Spur. Auch das Anwesen scheint verlassen, da niemand auf unser Klopfen reagiert. Als wir den Schlüssel finden und in das Gemäuer eindringen, bemerken wir nach und nach, dass hier etwas nicht stimmt. Es gibt Anzeichen, dass doch jemand darin wohnt. In zahlreichen Briefen und Aufzeichnungen erfahren wir einiges über die Bewohner und deren Probleme.

Das Spiel selbst lebt von seiner schlichten und polygonarmen Optik, die durch ihren Schwarz-Weiß-Stil sehr speziell ist. Ebenso spielen Licht und Schatten eine bedeutende Rolle in dem Mystery-Adventure. Der Protagonist hat Angst im Dunkeln und gerät in Panik, je länger er der Dunkelheit ausgesetzt ist. Dies erkennt man sowohl am Vibrieren des Controllers als auch am Zittern der Anzeigen. Behelfen kann man sich mit Zündhölzern, die etwas Helligkeit spenden, und sobald man in einem Zimmer den Lichtschalter findet, kann man dieses ein wenig erhellen, um seinen sicheren Hafen zu erreichen. Durch die Optik und die spärlichen Klavierklänge, die als Hintergrundmusik dienen, baut sich diese beklemmende Atmosphäre auf, die den Spieler angespannt das Herrenhaus erkunden lässt. Bereits nach kurzer Zeit erkennt man, dass man nicht allein ist, denn mordlustige Schatten haben sich in verschiedenen Winkeln versteckt und warten nur darauf, den Spieler zu fassen zu kriegen. Allerdings haben sie eine Schwäche und das ist das Licht.
 

White-Night-03Zu einem Adventure gehören natürlich auch Rätsel. Diese sind durchweg logisch gestaltet, erfordern aber vom Spieler eine gewisse Aufmerksamkeit, da diese im Spiel nicht aufleuchten. Man sollte sich also einprägen, an welchem Ort die verschlossene Schatulle war, für die man jetzt den dazu passenden Schlüssel gefunden hat. Es gibt dennoch ärgerliche Momente im Spiel. Diese äußern sich als Trial-and-Error-Stellen, bei denen ein falscher Zug den sofortigen Tod bedeuten. Hier ist es wichtig, stets zu speichern, da jede Berührung der Schatten tödlich ist und man bei einem Neustart zum letzten Speicherpunkt zurückgesetzt wird. Gespeichert wird durch ein Nickerchen in Sesseln, die überall verteilt sind. Allerdings würde ich persönlich in einem düsteren Anwesen voller feindseliger Schemen nicht schlafen wollen ...

Insgesamt hat mich White Night aber positiv überrascht und trotz der wenigen ärgerlichen Passagen viel Spaß bereitet. Hier wird mit so einfachen Mitteln eine spannende Atmosphäre generiert, dass sie sofort vom Spieler aufgesogen wird. Wer also Lust auf ein düsteres Adventure mit Gruselfaktor hat, der sollte auf jeden Fall zugreifen!




Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von Civilisation:

    Michael hat ein etwas ungewöhnliches Spiel getestet. War er davon begeistert? Lest es selbst. White Night – Ein (Alp-)Traum in schwarz und weiß Heutzutage ist es mitunter durchaus schwierig, als Entwickler mit seinem Produkt aufzufallen. Oft ist das Gameplay schuld, das man...

  • von Civilisation:

    Kann bitte ein Mod diesen Thread mit dem folgenden Thread verschmelzen? Danke! [MAC/PC/Xbox One] White Night...

  • von orochi uali:

    Gerade fertig geworden. Zum Schluss sind einige verzwickte Rätsel dabei, aber nichts, was man mit ein wenig Geduld auch ohne walkthrough lösen kann. Der Schluss ist nicht gerade sonderlich originell, aber ausgezeichnet inszeniert. Klare Kaufempfehlung, es gibt ohnehin viel zu wenig...

Insgesamt 11 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen