The Legend of Zelda: Twilight Princess ist für mich ein besonderer Titel, war er doch mein erstes Videospiel auf der damals brandneuen Nintendo Wii. Obwohl die Fuchtelsteuerung nicht so mein Ding war, konnte mich das Abenteuer von Link trotzdem fesseln, was natürlich dem zeitlosen Design geschuldet war. Dieser Zauber traf mich zum Start von Twilight Princess HD erst nicht. Ich möchte, bevor ich die folgende Aussage treffe, eben kurz klarstellen, dass ich kein Videospieler bin, dem Grafik extrem wichtig ist. Wohl noch mit dem grafischen Glanz von The Wind Waker HD im Hinterkopf, überraschte mich Twilight Princess HD negativ. Obwohl Nintendo an einigen Punkten den Texturen eine Frischzellenkur verpasste, sieht der Titel nicht wirklich gut aus. Das kommt am meisten zum Tragen, wenn Spielfiguren in der Nahaufnahme gezeigt werden. Sie wirken kantig und missen viele Details. Am schlimmsten empfand ich aber die totale Ödnis von Hyrule, die ihr früher oder später sehen werdet, sobald ihr mit Epona unterwegs seid. Hier wäre es wünschenswert gewesen, das die Entwickler von Nintendo der Umgebung mehr Komponenten verpasst hätten, so dass die Welt nicht vollkommen kahl wirkt.
Solltet ihr auch zu den vielen Käufern der Wii-Version gehören, wundert euch nicht das Twilight Princess HD spiegelverkehrt dargestellt wird. Denn als Basis des HD-Remakes hat Nintendo das Gamecube-Material genommen, wo Link von Haus aus Linkshänder ist. Später in der Entwicklung der Wii-Version fiel das den Machern auf, und da die meisten Videospieler eben Rechtshänder sind, hat Nintendo die Spielwelt und seinen Charakter gespiegelt, um dies zu berücksichtigen. Doch kommen wir zu den Eingabegeräten. Wollt ihr das Remake genau wie auf dem lila Klotz mit einem einfachen Controller genießen, ist das kein Problem. Der Wii U Pro Controller wird erkannt. Möchtet ihr mit dem Tabletcontroller an den Start, geht Twilight Princess HD ein bisschen komfortabler von der Hand, da ihr den zweiten Bildschirm zum Item-Management und zur Kartenansicht benutzen könnt. Außerdem unterstützt das Spiel die Funktion, das Spielgeschehen ohne Fernseher zu erleben. Daneben kommt die Bewegungssteuerung des WiiU-Gamepads gelegentlich zum Tragen, wenn ihr zum Beispiel mit der Steinschleuder Ziele treffen wollt. Natürlich lässt sich dies auch mit den Sticks normal bewerkstelligen.
Eine Unterstützung von amiibos ist auch vorhanden. Setzt ihr Wolf-Link aufs Gamepad, könnt ihr diesen nutzen, um euren Speicherstand dort zu speichern, Herzen aufzufüllen oder bekommt Zugang zur Schattenhöhle. Andere Figuren wie Toon-Link, Zelda oder Ganondorf haben Funktionen, wie zum Beispiel das Auffüllen der Pfeile bzw. erhöhen die gegnerische Angriffskraft. Zuguterletzt spendierte Nintendo Twilight Princess einen Heldenmodus, der eindeutig bei Veteranen der Serie Anklang finden wird. Hier teilen nämlich die Feinde doppelten Schaden aus, während die Spielwelt wie in der Wii-Version wieder spiegelverkehrt daher kommt.
Mein Fazit am Ende ist ein bisschen zwiegespalten. Auf der einen Seite befürworte ich die Neuerungen bzw. Erweiterung von Twilight Princess HD. Auf der anderen Seite bin ich enttäuscht, dass sich die Entwickler nicht mehr Mühe bei der Grafik machten. So wirkt der Titel leider in dieser Hinsicht nicht zeitgemäß. Auch das Fehlen einer Sprachausgabe fällt negativ ins Auge. Ich weiß, diese war bei der Zelda-Serie noch nie gegeben. Trotzdem wäre es im Jahr 2016 schön, wenn die Einwohner von Hyrule endlich eine Stimme bekämen. Unterm Strich ist The Legend of Zelda: Twilight Princess eine komfortablere Variante des Gamecube-Klassikers, der bis heute mit einem zeitlosen Gameplay glänzt.