Ninja-kun: Majou no Bouken im Test

ArcadeNES

Im Prinzip sollten Ninjas von ihrer Tätigkeit bedingt stets Kleidung tragen, die sie in ihrem Einsatzgebiet möglichst schwer erkennbar macht. In der Populärkultur schert man sich um solche Dinge jedoch wenig. Schon lange existieren diese Schattenkrieger in den knalligsten Farben. So z. B. Naruto in seiner grell-orangen Kluft oder auch Ninja Jajamaru-kun, der scharlachrot den Vorzug gibt. Dieser dürfte hierzulande relativ wenigen Leuten bekannt sein. Er ist der Protagonist einer ganzen Serie an Spielen der Firma Jaleco, die aber fast alle nur in Japan erschienen sind. Um einen Vorläufer dieser Reihe geht es in diesem Test.

Ninja_Jajamaru-kun_neXGam_2Was ist damit gemeint? Ninja Jajamaru-kun ist Jalecos eigene Version eines anderen Charakters namens Ninja-kun, der 1984 in den Arcadehallen sein Debüt gab und dessen erstes Arcadespiel von Jaleco damals für das NES bzw. Famicom portiert wurde. Das Spiel hieß in den USA Ninja Kid und in Japan Ninja-kun: Majou no Bouken (etwa: Ninja-kun: Abenteuer im Dämonenschloss).

Eine Hintergrundgeschichte gibt es nicht, gespielt wird rein um Punkte und solange man noch Leben hat. Man durchspielt als Ninja-kun Level für Level und muss immer eine Zahl von Feinden besiegen. Das Prinzip ist einfach: In jedem Level gibt es acht Gegner, die er ausschalten muss, bevor die Zeit abgelaufen ist. Jeder Level erstreckt sich vertikal über knapp drei Bildschirme und ist in eine Reihe von Ebenen unterteilt, zwischen denen Feinde und Ninja-kun munter hin- und herspringen. Man schaltet die Opponenten mit Wurfsternen aus, zusätzlich kann man sie auch kurzzeitig durch Anspringen für eine kurze Zeit betäuben. Letzteres können die Gegner aber ebenso mit Ninja-kun machen, wenn er falsch mit ihnen zusammenstößt. Man muss außerdem aufpassen, denn Ninja-kun »prallt« recht weit von seinen Feinden ab und im dichten Gedränge landet man dann schon mal in den Geschossen eines zweiten Gegenspielers. Daher empfiehlt es sich, die Gegnerschar möglichst auseinanderzuziehen.

Von einer Ausnahme abgesehen sind Berührungen mit Widersachern (andere Ninjas, Geister und Fabelwesen) nicht tödlich, nur mit deren Schüssen. Diese Ausnahme bildet die Geisterflamme, die erscheint, wenn man zu lange auf einer Ebene gestanden hat. Sie ist unzerstörbar und verfolgt Ninja-kun, bis man ein Leben verliert oder den Level erfolgreich beendet.

Ninja_Jajamaru-kun_neXGam_3Im Gegensatz zu seinen Widersachern kann Ninja-kun immer nur einen Wurfstern auf einmal verschießen. Daher sollte man sich auf das Schüsseblocken nicht verlassen, sondern besser ausweichen und den Feind von hinten attackieren (wie ein Ninja halt).

Besiegte Gegner hinterlassen Schriftrollen, die man für Bonuspunkte einsammeln kann. Dabei sind zufällig zwei Karten darunter verteilt: Die Prinzessin verdoppelt die Zahl der eingesammelten Rollen, der Mönch dagegen lässt alle gesammelten Schriftrollen verschwinden, weshalb man abwägen sollte, wann man aufhört, diese aufzunehmen. Zusätzlich fällt pro Runde eine leuchtende Kugel vom Himmel. Sammelt man drei davon ein, kommt man nach Beenden des aktuellen Levels in eine Bonusrunde, in der man unter Zeitdruck weitere Kugeln für Punkte einsammelt.

Wie es wie es für die meisten Arcade-Spiele damals üblich war, besitzt Ninja-kun kein Ende. Nach Level 32 fangen die Stages inhaltlich erneut von vorne bis zum Game Over an. Es geht also rein um die Punkte.

Grafisch macht das Spiel einen guten Eindruck. Vor allem die Animationen von Ninja-kun und seinen Gegnern sind gelungen, insbesondere wenn sie benommen sind oder getroffen werden. Schön ist ebenso der Intro-Bildschirm für die Levels, wo die Silhouette des Dämonenschlosses in der Dämmerung zu sehen ist. Nur die Gebirgsumgebung, die vielen Levels als Hintergrund dient, ist eher dröge.

Ninja_Jajamaru-kun_neXGam_81983/84 kamen mehr und mehr Arcadespiele mit Musikuntermalung auf den Markt und auch Ninja-kun bietet durchgehend Musik. Die Melodie, die die meiste Zeit spielt, ist etwas unspektakulär, wird aber auf Dauer nicht störend und passt gut zur Aufmachung.

Die Steuerung hebt sich von den meisten Plattformspielen in einem Punkt ab, denn Ninja-kun kann nicht gerade nach oben springen, sondern nur seitlich nach oben. Drückt man die Sprungtaste ohne Richtung, fällt man stattdessen eine Ebene nach unten, wodurch man anfangs gerne mal ein Leben verliert, weil man versehentlich in die falsche Richtung ausweicht.

Etwas Abwechslung bietet dann noch die recht große Zahl an Bonusrunden. Jedes Mal, wenn man erfolgreich alle Kugeln eingesammelt hat, gibt es ein neues Layout bei der nächsten Runde.

Es gibt auch einen 2-Spieler-Modus, allerdings spielt man nur abwechselnd für sich die Level durch.

Am Anfang wirkt Ninja-kun eher unspektakulär, doch wie bei vielen Arcadespielen dieser Zeit, kann man sich nur schwer davon losreißen, wenn man einmal drin im Spielfluss ist. Sobald die Runde fordernder werden und man die Gegner geschickter austricksen muss, wird Ninja-kun: Majou no Bouken packend.

Ein Sache sorgt bei dem Spiel aber für Frust und das sind die »Lion Dance« genannten Feinde. Diese verschießen Feuerbälle, die stationäre Flammen hinterlassen, deren Berührung tödlich ist und die erst nach langer Zeit verschwindet. Sind mehrere dieser Gegner im Level unterwegs, kann es sehr schnell passieren, dass man vor lauter Flammen keinen Raum mehr zum Ausweichen hat und in der Falle sitzt.




Götz meint:

Götz

Das Konzept von Ninja-kun war zugegeben bereits 1984 nicht mehr neu. Dennoch macht der Titel viel Laune. Neben der guten Spielbarkeit gibt die Präsentation dem Spiel nach einiges an Charme.

Positiv

  • knuffige Präsentation
  • solide Spielbarkeit

Negativ

  • ein Gegnertyp könnte besser ausbalanciert sein
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Forum
  • von bstea:

    Ganso JaJaMaru-kun ist ein großartiges Spiel vorallem wegen der Musik.

  • von Riemann80:

    Hier ist noch ein ausführlicher Artikel über die Spiele zu Ninja-kun und Ninja Jajamaru-kun: hardcoregaming101.net/jajamaru/jajamaru.htm...

  • von Civilisation:

    Was neues von Dennis. Er hat Ninja Jajamaru-kun getestet. Ninja Jajamaru-kun Im Prinzip sollten Ninjas von ihrer Tätigkeit bedingt stets Kleidung tragen, die sie in ihrem Einsatzgebiet möglichst schwer erkennbar macht. In der Populärkultur schert man sich um solche Dinge jedoch...

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Ninja-kun: Majou no Bouken Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC_Jap
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1984
Vermarkter Jaleco Entertainmen
Wertung 8.3
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neXGam YouTube Channel
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