Alles beim „Alten/Neuen“ also. Wer Anniverary gespielt hat, kennt die meisten Gegner. Wie im Nachfolger ist unser Gleiter zu Beginn mehr als spärlich bewaffnet. Die Schüsse sind de facto kaum auf dem Bildschirm zu sehen. Ganz davon abgesehen das sich sowohl die Geschosse als auch das eigene Schiff sehr langsam bewegen. Die ersten Powerups sind zwar schnell gefunden, eine merkliche Wirkung ist jedoch nicht festzustellen. Mit Ach und Krach schaffen wir den ersten Level, die meisten dürften bereits im Zweiten die Waffen strecken.
Die Aufgaben, durch deren Erfüllung wir besagte Medaillen bekommen, sind in jedem Level die gleichen. Erledigt 70 bzw. 100% der Feinde, rettet alle Piloten, beendet den Abschnitt ohne Energieverlust. Beim ersten Versuch, ohne aufgerüstetes Schiff ein Ding der Unmöglichkeit. Kenner verplempern keine Zeit und nehmen Level eins erneut ins Visier. Zum einen hinterlassen vernichtete Gegner Sterne. Hiermit könnt ihr im Hangar, zwischen den einzelnen Leveln, Waffen kaufen und verbessern. Alsbald gesellen sich weitere Geschütze, Zielsuchraketen und einige andere Extrawaffen zu eurem Arsenal hinzu. Stück für Stück erhöht ihr eure Schlagkraft und kämpft euch Level für Level voran. Habt ihr alle Aufträge innerhalb eines Levels erledigt, schaltet ihr höhere Schwierigkeitsgrade frei, in deren Verlauf die Sternenausbeute größer ausfällt. Zudem benötigt ihr die Medaillen, um überhaupt neue Level freizuschalten.
Insgesamt heißt es: nichts Neues bei der Sky Force. Wie denn auch, wenn es sich um das Remaster eines Titels aus 2006 handelt. Fast alles ist bereits aus Anniversary bekannt. Vieles findet sich dort wieder. Selbst die Missionsziele sind nahezu die gleichen. Ebenso die Waffensysteme.
Dennoch gibt es ein paar kleine, sowie einige größere Unterschiede. Die Grafik des Remasters wirkt weniger detailliert als im Nachfolger. Manch ein Feindsprite ist im aktuellen Spiel kleiner, die Farben weniger Kräftig. Technisch gibt es nichts zu meckern. Nur hin und wieder kommt es zu dezenten Slowdowns. Selbst bei großem Gegneraufkommen bleibt alles meist flüssig. Wer Anniversary bereits gespielt hat, dürfte ob des leichten Rückschritts aber enttäuscht sein.
Größter Kritikpunkt: das Free2Play Prinzip merkt man hier wesentlich deutlicher. So artet z.B. das Upgraden des Schiffes aus, eine spürbare Wirkung lässt lange auf sich warten. Während es in Anniversary zahlreiche Karten mit permanenten Verbesserungen für den Spieler zu finden gab, bieten viele Karten in Reloaded nur einen zeitlich begrenzten Effekt. Zudem gibt es „Bodykits“ zu finden. Hat man einen Satz komplettiert, gibt es ein neues Schiff. In Sache Umfang hat man mit 13 Leveln, die man zudem in vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden angehen kann, zugelegt. Doch auch hier heißt es: grinden, grinden und nochmals grinden. Denn auch der Schwierigkeitsgrad hat angezogen.
Ein Nachfolger, der eigentlich keiner ist. Das hier getestete Sky Force Reloaded ist ein aufgehübschter, zweiter Teil der Sky Force Reihe und erschien erstmals 2006. Das 2016 erschienene Sky Force Anniversary ist nichts anderes als die Konsolenversion von Sky Force 2014, was wiederum den dritten Teil darstellt. Alles klar? Leider merkt man das an der einen oder anderen Stelle. Wer den Vorgänger mochte, macht zwar mit Sky Force Reloaded nichts falsch. Denn alle Plus und Minus Punkte von Anniversary treffen auch auf den Nachfolger zu. Hinzu kommen jedoch die im Test beschrieben Contras, wie übertriebenes Grinding und Sammeln sowie gefühlt dezente Verschlechterungen bei der Grafik hinzu.
Abseits dieser Kritikpunkte bietet Sky Force Reloaded aber schnörkelose, vertikale Action in klassischer Shmup Tradition. Wer beide Titel noch nicht kennt, sollte aber zum besseren Anniversary greifen.