Arkanoid Live im Test

Und weiter geht es in den Neuinterpretationen alter Klassiker! Prüften wir zuletzt Lode Runner auf Herz und Nieren und zückten nebenbei den neXGam-Hitstempel, muss jetzt das nächste Urgestein der Videospielgeschichte unserer harten Wertungen standhalten. Neustes Opfer ist Taito’s Arkanoid im edlen HD-Gewand. Ich glaube abgesehen von Tetris gibt es kaum einen Titel, der so viele Klone wie jener Titel hervorbrachte.

Denn das Spiel selbst ist für unzählige Konsolen erschienen, wobei es keine Rolle spielt ob 8, 16- oder 32 Bit. Und was bringt die Neuauflage mit sich? Ein Überblick ist schnell geschaffen: 2 Spielmodis und 40 Einzelspielermissionen kommen in den 128 MB dicken Downloadpaket, das nebenbei erwähnt 800 Microsoft Punkte (knapp zehn Euro) kostet. Der Einstieg in den Arcadeklassiker ist denkbar einfach, weil die Steuerung (abgesehen vom Einsatz des Lasers und der Beschleuniger) komplett mit dem linken Analogstick vollzogen wird. Hierbei zeigt sich genau wie bei Lode Runner, das die Steuerungsarten der neuen Konsolen wie gemacht für so ein Game zu sein scheinen. Denn trotz fehlenden Paddles fluppt euer kleiner Schläger wie auf einem frisch gebohnerten Tisch.

Wollt ihr noch ein bisschen mehr Speed, empfehle ich euch mit RB und LB den Richtungsbeschleuniger einzuschalten. Hier werdet ihr sicher keine Kugel verpassen. Das Spielprinzip ist wie gewohnt. Mit dem Schläger am unteren Bildschirmrand müsst ihr eine Energiekugel gegen farbige Blöcke schießen. Zerstörte Blöcke geben Punkte und lassen Powerups fallen. Diese sind sowohl positiver- sowie negativer Natur. Während das Powerup mit dem Buchstaben E den Schläger vergrößert, verkleinert R ihn auf Mini-Dasein. T fügt ein Schutzschild am unteren Rand, damit eure Energiekugel nicht flöten geht und der bekannte Laser ist zum Abholzen der Blockblockade. Der Rest der Extras spricht für sich selbst. Und solltet ihr Mal eine Version von Arkanoid gespielt haben, wisst ihr genau, was euch erwartet. Neue, ideenreiche Items sind nicht vorhanden!

Das Ziel des Spiels ist gleich geblieben. Zerstört alle Blöcke! Auch Feindscharen können zugeschaltet werden, die noch Extra Punkte bringen. Ist ein Level abgeschlossen, geht es freudig weiter, wobei genretypisch der Schwierigkeitsgrad die Leiter nach oben klettert. Mit eurem Weiterkommen werden neue Blockarten eingeführt, die z.B. erst beim zweimaligen Berühren zerstört werden. Gemein sind die goldfarbigen Hindernisse. Diese lassen sich nicht zerschmettern und meist verschanzte Standardblöcke im Inneren ihrer Architektur sind schwer zu treffen. Hier ist gute Augenkoordination und ein bisschen Geduld gefragt.

Um die Motivation für Hardcorezocker hochzuhalten, gibt es eine Rankliste, die online abrufbar ist. Hier vergleicht ihr eure Spielzeit oder High-Scores mit anderen Spielern aus dem Microsoft-Netzwerk. 12 Xbox360-Achievements bringen für Perfektionisten genug Gründe, den Arcadeklassiker immer wieder einzulegen. Solltet ihr eine Gold-Mitgliedschaft für Xbox-Live besitzen, steht euch ein Online-Mehrspielermodus zur Verfügung. Dieser ist sogar noch ein bisschen spaßiger als die Einzelspielerkampagne. Beim Zerstöre Alles-Modus, gewinnt der Spieler, welcher zuerst alle Blöcke vernichtet. Beim Zerstöre Farben-Modus, müssen die gesamten Blöcke einer Farbe vom Bildschirm gefegt werden, um zu gewinnen. Das geht natürlich auch offline mit einem Freund an der Konsole!

In Sachen Grafik ist Arkanoid Live kein Grafikbrett vor dem Herrn. Die 720p-getrimmte Optik ist zwar erstaunlich hochauflösend, aber die wenig animierten Hintergründe und das etwas alt backende Spielfeld nicht zeitgemäß. Dafür ist der (ewig wiederholende) Soundtrack auf der Höhe der Zeit und das bekannte Arkanoid-Jingle ist eine Fanfare an alte Arcade-Fans wie mich.