Densha de Go! 2 im Test

Neo Geo Pocket
Wer wollte als kleiner Junge (oder Mädchen) nicht auch mal ein Lokomotivführer sein? Später ist das bei den meisten rausgewachsen, zumal an eine echte Lok nicht so einfach heranzukommen ist und Modellbahnen heutzutage so teuer wie ein Kleinwagen sind. Aber Gott sei Dank gibt es ja die findige japanische Videospielindustrie und da ganz speziell Taito. Die Densha de Go!-Spiele sind in Japan (denn nur dort gibt es sie offiziell) eine sehr erfolgreiche Serie und zeigen, dass auch Spiele ohne Gewalt eine Menge Spaß machen können. Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Man steuert einen Zug und muss pünktlich am nächsten Bahnhof sein, ohne den Komfort der Fahrgäste zu beeinträchtigen. Klingt einfach? Ist es aber nicht…


Auf dem NGPC sieht es sehr viel besser aus...


Am Anfang hat man 30 Lebenspunkte (Ja, in Japan herrschen auch im Eisenbahnwesen raue Sitten) und muss den Zug innerhalb eines Zeitlimits am nächsten Bahnhof zum Stehen bringen, und zwar genau dort, wo es die Eisenbahn-Götter bzw. der Fahrdienstleiter vorgesehen hat. Tut man dies nicht und weicht um mehr als einen Meter vom vorgegeben Anhaltepunkt ab, gibt es Punkte abgezogen. Hat man eine Sekunde oder mehr Verspätung: Punktabzug! Hupt man an Bahnübergängen nicht: Punktabzug! Fährt man los bevor alle Fahrgäste eingestiegen sind (gelbes Lichtsignal), dann gibt es was?? Natürlich Punktabzug! Fährt man schneller als erlaubt: Punktabzug! Überfährt man ein Haltesignal: Es gibt einen automatischen Stopp des Zuges (ATS) und, richtig: Punktabzug! Man sieht, es lauern eine Menge Punktabzugsquellen auf dem Weg von A nach B. Ist der Punktestand bei Null angekommen ertönt eine schöne Melodie und es heißt "Game Over". Man kann aber am letzten erreichten Bahnhof noch mal von vorne beginnen. So kann man sich allerdings auch Bonuspunkte verdienen, wenn man z. B. vor Tunneln und Bahnübergängen hupt oder wenn man auf die Sekunde genau am nächsten Bahnhof angekommen ist oder aber innerhalb des Bahnhofs nicht mehr beschleunigen muss.


Mit den jap. Anzeigen ist es schwer den Überblick behalten...


Wie ist nun die NeoGeo Pocket Color-Umsetzung gelungen? Als Vorlage haben die Entwickler von SNK (Taito hat lediglich die Lizenz vergeben) die Umsetzung des zweiten Teils der Densha de GO!-Serie herangezogen. Und so sind alle aus dem Original bekannten Strecken (insgesamt 9) und Züge vorhanden. Außerdem haben die Züge verschiedene Beschleunigungs- und Bremswerte und müssen demnach anders gefahren werden um pünktlich anzukommen. Da ich die PSone-Version kenne, war ich skeptisch ob der NeoGeo Pocket Color eine adäquate Grafik hinbekommt. Ich muss aber meinen Hut vor den Programmierern ziehen. Wenn ich mir so anschaue was alles an Details aus dem kleinen Pocket gezaubert wurde: Da stehen links und rechts Häuser, Bäume ziehen vorbei, man sieht die Schranken der Bahnübergänge, fährt durch Brücken, unter Tunneln und an langen Bahnsteigen mit Überdachung vorbei. Dazu gibt es sogar noch verschiedene Jahreszeiten. Aber auch der Schienenstrang ist detailliert wiedergegeben und selbst wenn der Zug mal ganz langsam fährt ruckelt nichts, alles wird absolut sauber und flüssig dargestellt. Hält man an einem Bahnsteig an, gibt es eine kleine Animationssequenz wo man sieht wie genau der Zug vom idealen Anhaltepunkt zum Stehen gekommen ist. Einzig negativ ist, dass es kein Intro gibt, aber man kann es bei den sonstigen Qualitäten des Moduls locker verschmerzen.


In die Station muss man vorsichtig einfahren...


Aber auch der Sound ist hervorragend, speziell die Musik ist scheinbar 1:1 von der PSone übernommen worden. So sind auch die zugegebener Maßen wenigen Soundeffekte hervorragend gelungen. Die Steuerung ist sehr eingängig und lässt keine Wünsche aufkommen: Joystick nach oben = Bremse, Joystick nach unten = Beschleunigen. Joystick nach links = Notbremse (Aber Vorsicht das gibt sofort - richtig! - Punktabzug und nicht zu knapp), nach rechts = Beschleunigung Null. Button (A) = Hupe, Button (B) = Umstellung auf den Professional Modus. Man kann aber im Options-Menü eine alternative Steuerung einstellen.


Auf der Brücke sollte man langsamer werden...


Menüs sind komplett in japanisch...


Team neXGam meint:

Team neXGam

Abschließend kann man sagen, dass die NeoGeo Pocket Color-Version hervorragend programmiert ist und nach etwas Einarbeitungszeit einen Heidenspaß macht. So sind gerade die schwierigeren Strecken eine wahre Herausforderung, da die Rekorde selbstredend gespeichert werden. Wer ein wenig für Züge übrig hat sollte hier zugreifen. Ich möchte Densha de Go! 2 jedenfalls nicht mehr für meinen Pocket missen. Schade, dass es keine weiteren Teile der Densha-Serie auf den NeoGeo Pocket Color geschafft haben.
written by Bernd Sarrach, ©neXGam 

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Densha de Go! 2 Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1999
Vermarkter Taito
Wertung 9.3
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